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Ihr Ratgeber über den Holzschutz

Anleitung zum Lackieren von Holz am Beispiel eines Kantholzstücks

Das Lackieren von Holz ist nicht nur ein Holzschutz sondern bringt meistens auch eine Farbveränderung mit sich. Hiermit grenzt sich der Lack sehr deutlich von Lasuren und Ölen ab – er bewirkt eine Deckschichte an der Oberfläche. Ich habe mir daher ein unbehandeltes Kantholzstück hergenommen und anhand diesem eine Anleitung zum Holz lackieren erstellt. Die Grundschritte daraus kann man bei so gut wie allen Lackierungen von Holzoberflächen anwenden. Viel Spaß beim Lesen.

Die Ausgangssituation

Die Ausgangssituation war relativ einfach: Ein noch unbehandeltes Stück Kantholz. Die Oberfläche etwas rau und die Stirnseiten etwas ausgefranst. Vor dem Streichen gibt es daher noch ein paar Sachen zu erledigen.

Die Ausgangslage: Ein ganz normales, unbehandeltes Kantholzstück aus Holz. Sie sehen, dass es rau und ungeschliffen ist.

Bevor ich zur Anleitung für das Holz lackieren komme, noch kurz dazu, was ich mir alles dafür hergerichtet habe:

  • Einen geeigneten Pinsel* zum Lackieren
  • Sandpapier zweier unterschiedlicher Körnungen (120 und 180)
  • Schleifblock
  • Imprägniergrund zum Grundieren mit Bläueschutz für Außen
  • Buntlack* für Innen und Außen
  • Unterlage (alte Tapete)

Aus Gründen des Wetters habe ich das gute Stück im Hausinneren lackiert. Als Grundierung habe ich bewusst eine für außen genommen. Diese sollte man an und für sich auch außen auftragen – aber es war nicht so schlimm, der Geruch war erträglich.

Beim Lack handelt es sich um einen umweltschonenden Wasserlack mit extra guter Haftung. Außerdem ist es ein Grund- und Decklack.

Hier nach einmal im Detail, was ich alles hergerichtet habe:

Benötigtes Material zum Lackieren von Holz

Diese Utensilien habe ich mir alle zurechtgelegt.

Das Schleifen der Oberfläche

Wie meistens beim Holzschutz, so auch hier, ist der erste Schritt das Abschleifen der Oberfläche. Es ist wichtig, das zu tun, weil damit ein guter Haftgrund erzeugt wird und auch die Oberfläche glatt wird.

Ich habe dazu im ersten Schritt ein Schleifpapier* mit der Körnung 120 (mittelgrob) und dann eines der Körnung 180 (fein) verwendet. Ich schleife hier immer mit der Maserung obwohl das beim nachfolgenden Lackieren nicht so wichtig ist – schließlich wird die Oberfläche dann überdeckt.

Ebenso verwende ich einen Schleifblock, weil das einfach bequemer ist. Besonderes Augenmerk lege ich beim Schleifen auf die rauen Stellen und auch die Stirnseiten sowie die Stellen, die etwas ausgefranst sind.

Das kleine Stück verursacht nicht viel Arbeit – aber bei größeren Holzstücken würde ich diesen Erstschliff wahrscheinlich mit einer Schleifmaschine durchführen.

Holz vor dem Lackieren Schleifen

Das Schleifen vor dem Grundieren und Lackieren ist eine wesentliche Tätigkeit, die nicht vergessen werden sollte.

Nachdem ich fertig war, habe ich dann den Schleifstaub noch mit einem Staubsauger abgesaugt. Wichtig ist aus meiner Sicht, diesen Schritt nicht zu vernachlässigen, weil ansonsten der ganze Schleifstaub in der Grundierung bzw. im Lack haften bleibt.

Das Entfernen des Schleifstaubes mit einem Staubsauger ist praktisch und geht schnell.

Das Grundieren des Holzes

Jetzt kommt einer der wichtigsten Schritte: Das Grundieren. Dies ist deshalb so wichtig, weil es mehrere Funktionen erfüllt:

  • Tiefenschutz (zieht in das Holz ein)
  • Schützt vor späteren Verfärbungen der Lackschichte
  • Gleicht Unregelmäßigkeiten aus
  • Schützt vor Nässe und Holzbläue

Vor allem, wenn es sich um Holz handelt, das später einmal im Freien liegen wird, ist eine Grundierung mit Bläueschutz die richtige Wahl.

Das Auftragen der Grundierung* ist nicht weiter schwer. Es handelte sich in meinem Fall um eine farblose und geruchsarme Grundierung, die nach rund 16 Stunden überstrichen werden kann. Das heißt also im Klartext heute auftragen, morgen überstreichen.

Grundierung auftragen

Das Grundieren der Holzoberfläche ist eine wichtige Sache, die nicht außer Acht gelassen werden darf.

Bereits kurz nach dem Auftragen ist aufgefallen, dass sich an gewissen Stellen das Holz aufgestellt hat. Das passiert, wenn es nass wird. In diesem Fall wird im nächsten Schritt und nach dem Trocknen der Grundierung ein Zwischenschliff fällig werden.

Das Aufstellen der Fasern ist bei Holz üblich, wenn es feucht wird. Nach dem Abschleifen dieser Fasern ist die Oberfläche dann wirklich glatt.

Der Zwischenschliff nach dem Grundieren

Nach dem Trocknen der Grundierung habe ich noch einen Zwischenschliff eingelegt. Dieser war wichtig, um eine wirklich glatte Oberfläche nach dem Aufstellen der Holzfasern zu erhalten und auch, um dem Lack eine gute Haftbasis zu bilden.

Natürlich habe ich das wieder händisch gemacht und mit dem Schleifpapier* der Körnung 180. Man könnte eher sagen, ich habe nicht geschliffen, sondern eher gestreichelt – also ganz sanft. Ziel ist nun ja nicht mehr, etwas Grobes abzuschleifen sondern lediglich die letzten Unebenheiten zu entfernen und die restlichen Fasern wegzunehmen.

Nach Grundieren schleifen

Der Zwischenschliff nach dem Grundieren ist meiner Meinung nach auch dann wichtig, wenn sich keine Fasern mehr aufgestellt haben. Wenn doch – dann umso mehr.

Das Auftragen der ersten Lackschichte

Nachdem auch hier der Schleifstaub entfernt wurde, konnte ich auch schon die erste von zwei Lackschichten auftragen. Nachdem der Pinsel noch vom Auswaschen der Grundierung etwas feucht war, sind auch die ersten Pinselstriche etwas durchscheinend gewesen – das hat sich schnell gegeben.

Aufgestrichen wird der Lack* mit der Holzmaserung und immer schön nass in nass. Zudem ist es wichtig, dass keine Tropfen irgendwo stehen bleiben und auch über den Rand hinweg laufende Lacktropfen so rasch als möglich an jeder Seite verstrichen werden.

Anleitung zum Holz lackieren - Erstanstrich

Hier der erste Anstrich. Immer längs zur Maserung des Holzes und nass in nass arbeiten.

Ich habe alle Seiten angestrichen und dabei das Holz auf den bereits gestrichenen Seiten nur punktuell gelagert. Als Alternative hätte ich zuerst die beiden Stirnseiten und drei Längsseiten machen können und die vierte Längsseite dann, wenn die ersten drei Trocken sind.

Der fertigte aber noch nicht getrocknete Erstanstrich.

Hier ist der Anstrich getrocknet. Bereits ziemlich deckend eigentlich.

Das Auftragen der zweiten Lackschichte

Nach ein paar Stunden Trocknungszeit habe ich dann schlussendlich die finale Lackschichte aufgetragen. Da der Erstanstrich bereits ziemlich deckend war, ist es mit dem zweiten Anstrich für mich daher erledigt.

Natürlich hätte ich auch eine dritte Schichte darüber legen können, aber im Normalfall reichen zwei Aufträge.

Ich bin da im Prinzip so vorgegangen, wie beim Erstanstrich. Nach der Trocknung und dem Auswaschen des Pinsels (machen Sie das immer gleich!) war die Sache auch schon erledigt.

Fertig lackierter Stück Holz

Das fertigte lackierte Kantholzstück könnte nun verwendet werden – In Summe mehr als 24 Stunden Arbeit (mit Trocknungszeiten)

Anleitung zum Lackieren von Holz – Fazit

Zugegeben, das Lackieren ist manchmal etwas komplizierter, als hier dargestellt. Das, was ich in dieser Anleitung zum Lackieren von Holz zeigen wollte sind die Basis-Schritte. Und die setzen sich in der Regel zusammen aus: Schleifen – Grundieren – Zwischenschliff – Erste Lackschichte – Zweite Lackschichte.

Es gibt aber natürlich immer wieder mal auch Abweichungen: Manchmal ist es erforderlich drei Schichten Lack* aufzutragen, manchmal reicht eine. Für innenliegende Hölzer brauchen Sie in der Regel keine Grundierung für außen, etc.

Das müssen Sie dann individuell entscheiden bzw. gibt es auf dieser Webseite noch den einen oder anderen Ratgeber-Artikel zu speziellen Themen. Wenn Sie sich allerdings dem Grunde nach an die wenigen Arbeitsschritte halten, werden Sie aus meiner Sicht so gut wie immer gut beraten sein.

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Letzte Aktualisierung: 10.04.2024, Bilder von amazon.de