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Ihr Ratgeber über den Holzschutz

Der Lasurpinsel: Eigenschaften, Modelle, Arten & Kaufempfehlungen

Für das Auftragen einer Holzlasur stehen grundsätzlich drei verschiedene Methoden zur Verfügung: Der Pinsel, die Rolle oder das Spritzgerät. Während es beim Aufspritzen auf das Produkt ankommt, funktionieren Pinsel und Rolle in aller Regel problemlos und mit allen Lasuren. Ich selbst bevorzuge eigentlich so gut wie immer den Pinsel. In diesem Beitrag möchte ich daher den Lasurpinsel näher vorstellen und erklären, wie Sie diesen verwenden und warum er meiner Ansicht nach Sinn macht.

Was ist ein Lasurpinsel und wie sieht er aus?

Auf den ersten Blick und mit ungeschultem Auge werden Sie wahrscheinlich keine großartigen Unterschiede zwischen Lasurpinseln* und anderen Pinseln feststellen. Beim genaueren Hinsehen unterscheiden sich die Modelle jedoch schon – was nicht weiter verwunderlich ist, denn sonst bräuchte man ja keine Extra Lasurpinsel produzieren.

Im Prinzip handelt es sich dabei um einen speziellen Pinsel, der für Lasuren und im weiteren Sinn auch für wasserverdünnbare Farben geeignet ist. Die bekanntesten Ausführungen sind der Ringpinsel, der Flächenstreicher oder der ganz normale Flachpinsel.

Sehr wesentlich beim Auftragen sind das angenehme Auftragen und ein guter Farbverlauf, den Sie mit einer Lasurinsel bei Verwendung einer Lasur auch haben.

Bestandteile eines Pinsels zum Lasieren

Ein Lasurpinsel ist üblicher Weise mit diesen Bestandteilen ausgestattet. Wichtigstes Merkmal: Lange Borsten.

Arten und Funktionsweise von Lasurpinseln

Wie oben kurz angedeutet unterscheidet man in der Regel die folgenden drei Arten von Lasurpinseln:

  • Ringpinsel (Rundpinsel): Dieser zylindrisch geformte Pinsel ist hervorragend für Ecken, Kanten, Hinterschneidungen, Ziergliederungen, etc. geeignete – für alles das, wo man also wendig sein muss. Für große Flächen eignet er sich dafür nicht sonderlich gut. Von Vorteil ist es, wenn ein Ringpinsel über ein Nylonfadenvorband (Erklärung siehe unten) verfügt.
  • Flachpinsel: Der Pinsel, den die meisten von Ihnen vom Baumarkt oder von zu Hause kennen. Ein Klassiker eben. Es handelt sich dabei um einen flachen Pinsel*, der in unterschiedlichen Breiten verfügbar ist. Die schmäleren Exemplare eignen sich eher für kleine Arbeiten, die breiteren Pinsel für größere Flächen. Wesentlich ist, dass die Borsten lang sind und die Blecheinfassung hochwertig ist.
  • Flächenstreicher: Wie der Name schon sagt, dienen diese Pinsel nur dazu, um Fläche zu machen. Das kann ein großer Holztisch sein oder ein Fußboden oder eine Wandverkleidung.

Das Fadenvorband wird als die Umwicklung des Ringpinsels mit einem Nylonfaden als Ergänzung zur Verbindung angebracht. Mit der häufigen Nutzung eines Pinsels geht auch das Schwinden des Besatzes einher. Um dem Entgegenzuwirken, kann das Nylonvorband abgewickelt und somit die Ursprungslänge des Besatzes wiederhergestellt werden. So kann man die Lebensdauer eines Pinsels deutlich verlängern.

Wichtigstes Merkmal aller Lasurpinsel* ist das gute Speichervermögen der Flüssigkeit: Nachdem Lasuren sehr dünnflüssig sind, müssen die Pinsel die Lasur von der Dose zum Holz gut speichern können – es soll nichts tropfen und nicht zu viel auf einmal abgegeben werden. Ein Lackpinsel kann diese Anforderungen in der Regel nicht leisten.

Fadenvorband beim Ringpinsel

Das Fadenvorband beim Ringpinsel: Nach einiger Zeit kann man es auftrennen und verkürzen, sodass die Borsten wieder länger werden.

Die Qualität eines Pinsels für Lasuren hängt also in erster Linie von der Art und der Länge der Borsten ab bzw. wieviel Lasur diese speichern können, ohne diese zu früh wieder abzugeben. Die Borsten eines Lasurpinsels sind daher in aller Regel deutlich länger, als die eines Lackpinsels.

Lasur oder Lack für Holz im Außenbereich

Der Flächenstreicher wird für große Flächen, wie beispielsweise ein Terrassenboden oder eine Wandvertäfelung verwendet.

Lasurpinsel aus Kunstfasern oder Naturborsten?

Sie erhalten im Fachhandel üblicher Weise drei Arten von Pinselborsten – solche mit Naturfasern, solche mit Kunstfasern und eine Mischung aus beiden. Dabei ist nicht für jede Lasur jeder Pinsel gleichermaßen gut geeignet:

  • Naturfaser: Reine Naturfasern* bestehen in aller Regel aus den Borsten des Hausschweins, das hauptsächlich in China gezüchtet wird. Diese Pinselart eignet sich sehr gut für das Auftragen lösemittelhaltiger Lasuren, da solche auf Wasserbasis eher dazu führen, dass die Borsten aufquellen.
  • Kunstfaser: Pinsel aus synthetisch hergestellten Borsten sind hervorragend für wasserlösliche Lasuren geeignet. Das Aufquellen kommt hier nämlich nicht vor und auch das Auswaschen fällt im Normalfall leichter. Auch puncto Qualität stehen heutzutage meiner Erfahrung nach Kunstfasern den Naturfasern nicht nach. Reine Kunstfasern* haben aber den Nachteil, dass Sie die Lasur nicht lange halten können – dem wird aber mit einer Mischung aus dichten Fasern, Hohlkammerfasern und unterschiedlichen Faserlängen kompensiert.
  • Mischborsten: Dabei handelt es sich um einen Pinselbesatz aus synthetischen und natürlichen Borsten. Sie können damit sowohl lösemittelhaltig- als auch wasserlösliche Lasuren Auftragen. Ich selbst mache von diesen Pinseln kaum gebrauch und nutze lieber zwei unterschiedliche Pinsel (für jede Lasur-Art einen) anstelle eines Mischpinsels*.

Ich halte mich zwar grundsätzlich an dieses Konzept, muss aber dennoch feststellen, dass es meiner Erfahrung nach nicht allzu viel ausmacht, wenn Sie für eine Dünnschichtlasur eben nicht den 100% passenden Borstenbesatz verwenden. Warum? Weil die Lasur ohnehin hauptsächlich in das Holz einzieht und eingearbeitet werden muss und daher der Farbverlauf der späteren Oberfläche puncto Optik kaum eine Rolle spielt.

Lasurpinsel mit Tank

Damit ein Pinsel zum Lasieren die Lasur auch gut halten kann, sind manche Modelle mit einem Tank ausgestattet. Dabei handelt es sich um einen im Pinsel integrierten und hineinversetzten Borstenbereich, indem die Lasur besser gespeichert werden kann.

Diese wird dann beim Streichen wieder abgegeben, wenn der Pinsel auf die Holzoberfläche gedrückt wird. Der Pinselkern speichert also die Lasur und gibt sie dosiert an die äußeren Borsten ab.

Lasurpinsel mit Tank

Der Tank ist eine Speichermöglichkeit von Lasur im Inneren des Pinsels, die man von außen nicht sieht.

Wie Sie den Lasurpinsel reinigen

Mit der richtigen Reinigung Ihres Lasurpinsels können Sie sich viel Mühe, Zeit und Kosten ersparen – Sie brauchen nämlich dann nicht ständig neue Exemplare.

Dazu ist es aber wichtig, dass Sie den Pinsel immer sofort abwaschen und nicht nach dem lasieren achtlos beiseitelegen.

Zudem ist es wichtig, dass er mit dem korrekten Lösungsmittel oder einem Pinselreiniger* gereinigt wird. Wenn Sie eine Lasur auf Wasserbasis verwendet haben ist das Lösemittel Wasser. Dann reicht es, wenn Sie den Pinsel mit handwarmem Wasser und gegebenenfalls etwas Seife auswaschen.

War die Lasur, mit der Sie gestrichen haben, lösungsmittelhaltig dann brauchen Sie das entsprechende Lösungsmittel (bspw. Terpentin) oder einen speziellen Pinselreiniger.

Lasurpinsel reinigen

Gleich nach JEDER Benutzung sollten Sie den Pinsel mit Wasser ausspülen oder mit einem Lösungsmittel reinigen – je nachdem, welche Lasur Sie benutzt haben.

So sollten Sie einen Lasurpinsel aufbewahren

Wenn Sie den Lasurpinsel* nicht mehr benötigen und gereinigt haben, sollten Sie diesen bis zum nächsten Arbeitseinsatz ordentlich aufbewahren. Das heißt, dass er restlos getrocknet sein sollte. Das machen Sie am besten in einem gut belüfteten Raum. Das Trocknen dauert aber seine Zeit – ein paar Tage können Sie dafür rechnen.

Tipp HolzschutzDie trockenen Lasurpinsel lagern Sie am besten sortenrein, das heißt ohne anderes Werkzeug in einer Holzlade oder einer Holzkiste. Eine Metallkiste ist auch kein schlechter Aufbewahrungsort. Achten Sie dabei, dass der Pinsel nicht an die Kistenwand gedrückt wird, sonst verformt er sich mit der Zeit dauerhaft.

Auch das Einschlagen in ein sauberes Tuch ist möglich – ich rate aber vom Einschlagen in ein Kunststoffbehältnis ab, denn so kommt keine Luft dazu. Beachten Sie auch die Umgebungstemperatur – am Ort der Aufbewahrung sollte es nicht zu kalt sein.

Fazit zu Lasurpinseln

Die Lasur mag vielleicht auch ohne speziellen Lasurpinsel* gelingen – aber verkehrt ist es nicht, sich um dieses Spezielle Auftragewerkzeug umzusehen. Es bietet gegenüber handelsüblichen Pinseln zum Lackieren den einen oder anderen Vorteil, sei es seine hohe Breite (Flächenstreicher) oder die Option mit einem Tank, der die gespeicherte Lasur wieder abgibt.

Ich selbst versuche möglichst immer einen Lasurpinsel zu verwenden, wenn es beim Lasieren möglich ist und ich einen griffbereit habe – es ist auch eine große Arbeitserleichterung.

Ich rate jedem, der etwas Lasieren möchte, sich eventuell ein Lasurpinsel Set zuzulegen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass tunlichst drei Größen zur Verfügung stehen: Breit, mittelbreit und schmal – so ist für alle Anforderungen etwas dabei.

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Letzte Aktualisierung: 14.09.2024, Bilder von amazon.de