Handlauf aus Holz lackieren: Diese Schritte sind erforderlich
auEin Handlauf ist meist eine Erforderlichkeit und gesetzliche Notwendigkeit im Zusammenhang mit dem Treppensteigen. So gut wie jeder hat einen zu Hause und das oft im Gebäudeinneren aber auch im Freien. Kurzum: Handläufe sind steter Begleiter unseres Alltages. Meist sind diese Haltehilfen aus Holz und somit anfällig für das Älterwerden. In diesem Artikel erkläre ich, wie Sie einen Handlauf aus Holz lackieren und was Sie dabei alles zu beachten haben.
In welcher Hand stehen Handläufe aus Holz zur Verfügung?
Handläufe können ganz unterschiedliche Formen haben – je einfacher diese gehalten ist, desto einfacher ist natürlich auch das Lackieren des Holzes bzw. Wiederinstandsetzen:
- Rund/Oval: Sehr beliebt aufgrund der Optik. Einfach beim Streichen aber etwas schwieriger zu Schleifen, da es sich um gewölbte Oberflächen handelt.
- Rechteckig: Wirkt eher härter, weil diese Art des Handlaufs Kanten hat. Sowohl beim Streichen/Lackieren als auch beim Abschleifen aber einfacher handzuhaben.
- Individuell: Individuell geformte Handläufe sind oft kostspieliger, entsprechen dafür aber dann eben dem Wunsch des Bauherren. Das Problem bei speziellen Formen ist häufig die Erreichbarkeit von Hinterschneidungen und kleinen Fugen beim Schleifen und Streichen.
Ein weiteres wichtiges Kriterium beim Bearbeiten von Handläufen ist auch deren Einbau: Handelt es sich um einen einfachen Holm, der lediglich über Halterungen in die Wand geschraubt wird, ist die Bearbeitung deutlich einfacher – weil er in der Regel abgenommen werden kann.
Fix verbaute und mit einem Geländer verbundene Handläufe sind hier deutlich schwieriger in der Handhabung, es sei denn, diese können ebenfalls von Geländer getrennt werden (zum Metallgeländer mit Holzhandlauf). In einem Stück gefertigte Holzgeländer müssen also zum Schleifen und Streichen entweder an Ort und Stelle verbleiben oder zur Gänze abgenommen werden (mehr dazu auch unten).
Welchen Lack für den Holz-Handlauf verwenden?
Bevor ich zur Anleitung komme, möchte ich an dieser Stelle noch auf Lacke eingehen, die Sie zum Lackieren von einem Handlauf aus Holz benutzen können:
Nachdem ein Handlauf in jedem Fall nur einen Zweck hat, nämlich sich daran festzuhalten bzw. ihn als Führungsstange zu benutzen, ist es aus meiner Sicht wichtig, dass der verwendete Lack eine hohe Qualität hat und nicht für die Haut schädlich ist.
Nachdem Handläufe zudem meistens im Innenbereich von Gebäuden vorkommen, ist es daher für mich essentiell, dass es sich um kein Produkt auf Basis von Lösungsmitteln handelt. Ich benutze für solche Arbeiten daher in aller Regel einen Lack auf Wasserbasis (Acryllack*). Dieser trocknet durch Verdunstung des Wassers aus und hat so auch keinen unangenehmen Geruch zur Folge.
Außerdem ist für das Lackieren des Handlaufes wesentlich zu wissen, welche Farbe er künftig haben soll: Wollen Sie ihn naturbelassen erhalten, sollten Sie auf Klarlack* zurückgreifen, anderenfalls kommt Buntlack in der gewünschten Farbe in Frage. Beides gibt es auch auf Wasserbasis.
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Wenn Sie sich konkret für ein Produkt interessieren, sehen Sie sich doch auch einmal meinen Test zum Adler 5 in 1 Buntlack an.
Ein Tipp zu guter Letzt: Achten Sie beim Kauf von Lacken immer auch auf das Umweltzeichen Blauer Engel. Dieses steht unter anderem für eine hohe Nachhaltigkeit bei der Lackherstellung und einen schonenden Umgang mit Ressourcen.
Anleitung für das Lackieren von einem Handlauf aus Holz
In der folgenden Schritt-für-Schritt Anleitung gehe ich im Detail auf die wesentlichen Arbeitsschritte für das Lackieren eines Handlaufes ein:
Das brauchen Sie alles dazu
Meiner Erfahrung nach brauchen Sie dazu folgende Utensilien und Werkzeuge:
- Schleifmaschine (zum Beispiel ein Exzenterschleifer) und Schleifklotz (für das händische Schleifen)
- Passendendes Schleifpapier unterschiedlicher Körnungen (zum Beispiel 60 – 120 – 180 – 240)
- Acryllack* in bunt oder farblos (Klarlack) in ausreichender Menge.
- Grundierung zum Vorbehandeln der Holzoberfläche.
- Pinsel zum Grundieren bzw. Lackieren (zum Beispiel ein Ringpinsel*).
- Unterlage zum Streichen (zum Beispiel eine alte Tapete oder ein Karton)
- Werkzeug, um den Handlauf abzunehmen und wieder zu montieren.
- Möglichkeit, den Handlauf beim Arbeiten und Streichen zu fixieren (Zwingen).
- Schutzbekleidung (Schutzbrille, Staubmaske, Handschuhe, etc.)
- Schüssel mit sauberem Wasser und Schwamm, um die Oberfläche zu nässen
Das sollten die wesentlichen Sachen sein, die Sie so zusammentragen sollten. Beim Werkzeug für das Abmontieren des Handlaufes müssen Sie individuell entscheiden, was Sie alles brauchen.
1. Schritt: Handlauf abmontieren und für das Arbeiten herrichten
Im ersten Schritt sollten Sie den Handlauf, sofern das möglich ist, vorsichtig abmontieren. Sollte dies nur mit unzumutbarem Aufwand oder eben nicht möglich sein (kommt kaum vor), müssen Sie ihn wohl oder über dort lassen, wo er hängt und ihn an Ort und Stelle bearbeiten.
Achten Sie beim Herunternehmen, dass Sie den Handlauf nicht beschädigen und auch im Boden/bei den Stiegen darunter keine Schäden entstehen.
Sollte es sich nicht nur um einen Handlauf, sondern auch um eine Absturzsicherung (Geländer) handeln, ist Vorsicht geboten. Dieses weg zu nehmen, ohne Sicherungsmaßnahmen zu setzen, ist aus meiner Sicht lebensgefährliche. Hat der Handlauf also gleichzeitig eine absturzsichernde Funktion sollten Sie unbedingt für die Zeit der Arbeiten den Bereich absperren oder mit einem Provisorium versehen, sodass niemand an dieser Stelle abstürzen kann.
Den abgenommenen Handlauf richten Sie danach zur Bearbeitung her. Erst werden Sie ihn vermutlich abschleifen und erst dann lackieren. Beide Arbeiten sind gut im Freien zu erledigen, wenn das Wetter passt, ansonsten in einer Werkstatt oder dergleichen.
Wenn möglich sollten Sie den Handlauf fixieren. Speziell beim Schleifen sollten Sie ihn so befestigen, dass er nicht verrutschen kann – bei eckigen Handläufen ist das einfacher als bei runden. Auch das Befestigungsmittel selbst sollte den Holzhandlauf nicht beschädigen. Schützen Sie also das Holz vor der Zwinge (Karton, Stofftuch, etc.).
2. Schritt: Handlauf reinigen und für das Lackieren vorbereiten (schleifen)
Dieser Arbeitsschritt kann wiederum in drei einzelne Teilschritte zerlegt werden. Es kann natürlich auch sein, dass Sie damit schon in zwei Schritten fertig sind – für eine nachhaltige Arbeit ist aber ein dreimaliges Schleifen meiner Meinung nach keine schlechte Idee:
Erstes Abschleifen (grob)
Der erste Schliff kann (muss aber nicht) mit einem groben Schleifpapier* erfolgen. Ich nehme dazu meist eine Körnung von 60 oder 80 (notfalls auch 40). Dieser Schliff dient eigentlich dazu, grobe Mängel in der Holzoberfläche auszugleichen und Altanstriche wegzubekommen.
Diese grobe Körnung hat natürlich den Vorteil, dass mehr Material abgetragen wird aber auch den Nachteil, dass dadurch schnell einmal Fehler passieren können. Seien Sie also Vorsichtig und arbeiten Sie – egal ob mit oder ohne Schleifmaschine – mit der Maserrichtung des Holzes.
Wenn Sie alles fertig heruntergeschliffen haben, entfernen Sie den Schleifstaub. Altanstriche sollten nun ebenso herunten sein, wie Vertiefungen in der Oberfläche. Diesen Schritt können Sie dann weglassen, wenn es keinen Altanstrich gibt und die Oberfläche an und für sich makellos ist und nur neu gestrichen werden soll.
Zweites Abschleifen (mittelgrob) inkl. Nässen der Oberfläche
Der zweite Schliff erfolgt in der Regel mit einem mittelgroben Schleifpapier* (beispielsweise Körnung 120). Dieser Schliff dient dazu, die Spuren des Grobschliffs auszubessern und für eine glattere/feinere Oberfläche zu sorgen. Auch hier arbeiten Sie wieder mit der Maserung und können natürlich eine Schleifmaschine dazu verwenden.
Nach diesem Schliff können Sie jetzt die Oberfläche mit Wasser befeuchten. Dadurch stellen sich die erst niedergeschliffenen Fasern auf und im nächsten Schritt können Sie diese dann wegschleifen. So bekommen Sie eine noch glattere Struktur und bereiten die Holzoberfläche für den nachfolgenden Anstrich vor.
Nach dem befeuchten (das wirklich nur sehr moderat erfolgen sollte), lassen Sie die Oberfläche gut trocknen, bevor Sie weiter machen.
Drittes Abschleifen (fein)
Für den dritten Schleifgang verwenden Sie ein feines Schleifpapier* (beispielsweise Körnung 180 oder 220). Es sollte in jedem Fall ein scharfes (also neues und unbenutztes) sein, damit Sie die aufgestellten Fasern sauber entfernen können.
Nach diesem Schliff entfernen Sie noch den Schleifstaub und kontrollieren die Oberfläche des Handlaufes nach. Es sollte nun alles makellos, ohne Rillen, Ritzen und Schliefen fein sauber abgeschliffen sein. Dies ist die beste Basis für die kommenden Schritte.
Hier noch die wesentlichsten Tipps zum Schleifen zusammengefasst:
- Immer mit der Maserung schleifen
- Nicht stark aufdrücken (die Arbeit soll das Papier verrichten)
- Bei Nutzung von Schleifmaschinen Vorsicht vor Vertiefungen im Holz
- Schutzausrüstung tragen (Schutzbrille, etc.)
- Wenn möglich im Freien arbeiten
- Kein schmutziges/gebrauchtes Schleifpapier benutzen
3. Schritt: Auftragen einer Grundierung und Zwischenschleifen
Bevor Sie den Handlauf lackieren sollten Sie diesen mit einer Grundierung versehen. Dabei handelt es sich um ein Anstrichmittel, das folgende Vorteile hat (je nach verwendetem Produkt):
- Bläueschutz (ideal bei Nadelhölzern im Außenbereich)
- Haftgrund (damit später der Lack auch gut haftet)
- Sperrgrund/Isoliergrund (damit aus dem Holzinneren nichts farblich durchschlägt)
- Tiefengrund (zieht in das Holz ein, schützt es gut von innen)
Keine Grundierung bietet meiner Erfahrung nach alle diese Aspekte – es ist meist Abwägungssache, welche Sie benutzen. Ich arbeite gerne mit einem Haftgrund oder im Außenbereich mit einem Bläueschutz. Hier habe ich drei Optionen für Sie:
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Tragen Sie die gewünschte Grundierung mit einem Pinsel auf – im Normalfall saugt das Holz zu diesem Zeitpunkt relativ stark. Hier kommt eine weitere Eigenschaft der Grundierung ins Spiel: Sie soll die Saugfähigkeit des Untergrundes ausgleichen. Nach dem Auftrag der Grundierung lassen Sie diese solange trocknen, wie auf dem Gebinde draufsteht – das kann schon einmal auch einen ganzen Tag dauern.
Erst, wenn die Oberfläche trocken ist, nehmen Sie ein feines Schleifpapier (Körnung 220 oder 240) her und machen einen Zwischenschliff vor dem lackieren. Dieser hat nicht den Sinn, die Grundierung wieder abzuschleifen, sondern die Oberfläche für den Lack etwas aufzurauen. Wichtig ist danach, den Schleifstaub gut zu entfernen.
Wenn Sie später einen Klarlack auftragen möchten, sollte natürlich auch die Grundierung farblos sein. Auch die Produkte sollten etwa aufeinander abgestimmt sein. Eher problematisch ist es, Produkte auf Lösemittelbasis und Wasserbasis schichtweise zu vermischen.
4. Schritt: Erste Lackschichte auftragen
Im Anschluss an die Grundierung und das Zwischenschleifen dieser können Sie die erste Lackschichte auftragen. Dabei empfiehlt es sich mit einem für den Lack geeigneten Pinsel zu agieren – bei Acryllack* ist das in aller Regel ein synthetischer Pinsel, dessen Borsten nicht aufquellen können.
Beim Auftragen des Lacks können Sie nach der Technik des Verschlichtens vorgehen: Der Auftrag erfolgt mit der Holzmaserung, danach wird der Lack quer zur Maserung und abschließend erneut längs der Maserung verstrichen. Im Ergebnis sollte das Bild sauber und deckend sein. Grundsätzlich empfehle ich, lieber mehrere, dünne Lacksichten aufzutragen, als lediglich eine dicke Schichte.
An dieser Stelle nicht vergessen: Den Pinsel auswaschen. Nach der Trocknung des Lacks, die wiederum mehrere Stunden in Anspruch nehmen wird (hier auch mehr: Wie lange muss Lack trocknen), können Sie (optional) noch einmal einen Zwischenschliff mit einem feinen Schleifpapier (Körnung 220 oder 240) vornehmen.
5. Schritt: Zweite Lackschichte auftragen
Um eine hohe Deckung zu erzielen, sollten Sie nun noch eine zweite Schicht Lack auftragen. Meiner Erfahrung nach sind zwei Lackschichten auf Holz auch ziemlich üblich. Nur eine Schichte reicht meist nämlich nicht aus, um wirklich eine vollständige Deckung herbei zu führen (und um das geht es beim Lack eigentlich).
Der Auftrag erfolgt an und für sich genauso, wie bei der ersten Schichte. Nach der Trocknung des zweiten Durchganges sind Sie nun eigentlich am Ende angelangt. Nun sollte – bei korrektem Auftrag – eine gute Deckung vorhanden sein.
Wenn Sie zweimal Buntlack aufgetragen haben, können Sie als letzten Anstrich optional auch einen Klarlack* anbringen. Dieser schützt den Buntlack später und wäre dann die insgesamt dritte Lackschichte. Ich mache das meistens eigentlich nicht aber es ist eine beliebte Art und Weise, die Buntlackschichte zusätzlich zu schützen. Vor allem bei einem Handlauf, der ständig berührt wird, macht es meiner Ansicht nach auch Sinn.
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6. Schritt: Abschluss der Arbeiten, Reinigen und Montieren
Nun stehen noch zwei wichtige Dinge an:
- Erstens sollten Sie nun (auch eigentlich auch immer zwischendurch) den Pinsel auswaschen und wieder verstauen sowie alle Werkzeuge verstauen, damit sie für den nächsten Einsatz bereit sind.
- Zweitens müssen Sie noch den Handlauf montieren. Ist das geschehen, sind Sie aus meiner Sicht endgültig fertig.
Handlauf aus Holz lackieren: Fazit und Zusammenfassung
Das Lackieren überdeckt die Oberfläche und soll diese schützen. Bei einem Handlauf kommt zusätzlich noch eine gestalterische bzw. optische Komponente ins Spiel – schließlich soll er ja auch schön anzusehen sein, neben der wichtigen Funktion, die er erfüllt.
Beim Lackieren gehen Sie an uns für sich so vor, wie bei jedem anderen Stück Holz auch. Hier noch einmal kurz zusammengefasst:
- zwei- bis dreimal schleifen (grob, mittel, fein)
- grundieren
- zwischenschleifen
- lackieren
- (optional) zwischenschleifen
- lackieren
- (optional) Klarlack* aufbringen
Beachten Sie, dass die Arbeiten gut und gerne ein ganzes Wochenende bzw. mehrere Tage in Anspruch nehmen können (Trocknung, etc.). Bedenken Sie zudem einen solchen Lack zu verwenden, der für den jeweiligen Verwendungszweck auch passt. Im Regelfall verwende ich daher Lacke auf Wasserbasis.
Sehen Sie sich hier zum Abschluss einen solchen Buntlack an, der auch für das Lackieren von einem Handlauf aus Holz geeignet ist:
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