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Ihr Ratgeber über den Holzschutz

Holzgrundierung: Schutzschichte vor dem eigentlichen Anstrich

Sie haben sicher schon einmal gehört, dass man vor dem Lackieren von Holz eine sogenannte Holzgrundierung auftragen sollte. Dabei handelt es sich um einen Erstanstrich, der einige praktische Funktionen erfüllt. Welche das genau sind und was Sie im Zusammenhang mit der Grundierung noch alles zu beachten haben, erfahren Sie auf dieser Seite.

Was ist eine Grundierung für Holz?

Eine Grundierung ist ganz grundsätzlich die Erstbeschichtung eines Gegenstandes oder eines Materials. Das kann Holz sein, aber auch bei Fassaden, Metallen und anderen Werkstoffen ist es üblich, eine Grundierung aufzutragen.

Diese wird daher auch oft als „Primer“ bezeichnet, was auf Deutsch übersetzt einfach „Grundierung“ bedeutet.

Der Sinn dieser Erstbeschichtung ist vielfältig, hat aber drei Hauptursachen:

  • Haftgrund auf Materialien, die diesen nicht in hohem Maße bieten.
  • Imprägnierung und Schutz, wie das bei Holz und Holzwerkstoffen der Fall ist.
  • Verminderung der Saugfähigkeit des Untergrundes.

Das Vergessen der Grundierung ist oft nicht auf den ersten Blick erkennbar, kann aber leicht dazu führen, dass sich Anstriche und Lacke viel eher lösen, abblättern oder sich verfärben.

So eine Holzgrundierung* kann auf Basis von Lösungsmitteln oder auch auf Wasserbasis hergestellt werden und dringt an und für sich sehr tief in das Holz ein. Durch diese hohe Sättigung wird das Eindringen von Feuchtigkeit weitgehend unterbunden.

Außerdem wird durch das Grundieren eine sehr homogene und gleichmäßige Oberflächenstruktur erzeugt, die spätere Verfärbungen unterbindet.

Haupteinsatzbereich von Grundierungen bei Holz sind außenliegende Bauteile (Hochbeete, Carports, Fenster, Türen, Gartenhäuser und dergleichen) aber auch tragende Bauteile im Inneren eines Hauses (Balken, Träger, Dachsparren, etc.)

Holzschutzgrundierung

Auch die Grundierung eines Hochbeetes im Außenbereich ohne Witterungsschutz ist wichtig.

Welche Vorteile haben Grundierungen?

Die Vorteile von Grundierungen für Holz und Holzwerkstoffe liegen also auf der Hand:

  • Sie schützen vor späteren Verfärbungen des aufgetragenen Holzschutzes (beispielsweise dem Lack).
  • Es wird damit eine gute Imprägnierung erreicht.
  • Sie bietet einen guten Haftgrund für darüber liegende Schichten
  • Es wird das Auftreten von Schimmel, Bläuepilzen oder Holzschädlingen in der Regel weitgehend unterbunden.

Eine Grundierung ist aber damit noch lange kein Wunder- und Allheilmittel. Ein Holzschutz ist auch in regelmäßigen Abständen zu erneuern, damit ist auch die Grundierung gemeint.

Ein Schutz auf ewige Zeiten ist eigentlich nicht zu erzielen, vor allem dann nicht, wenn es sich um Holzbauteile im Freien handelt, die häufig der Witterung ausgesetzt sind.

Hier habe ich übrigens erklärt, ob es Sinn macht, Holz ohne Grundierung zu streichen.

Vor welchen Anstrichen sollte man eine Holzgrundierung auftragen?

An und für sich spricht aus meiner Sicht gar nichts gegen das Auftragen einer Holzschutzgrundierung vor jedweder weiteren Beschichtung des Holzes.

Egal, ob Sie nun eine Wetterschutzfarbe, einen Lack oder eine Lasur auftragen – die Grundierung ist stets treuer Begleiter bei jedem Holzschutz.

Zu beachten ist, dass speziell Lasuren heutzutage meistens bereits so aufgebaut sind, dass eine Grundierung enthalten ist. Auf der Dose steht dann oft „2in1 Holzlasur“ oder dergleichen, wie das folgende Bild verdeutlicht:

Lasur 2in1 mit Gurndierung

So oder so ähnlich sieht eine Lasur mit integrierter Grundierung aus.

Liegt dieser Fall vor, können Sie sich den Auftrag einer Extra-Grundierung natürlich auch sparen. Eine mögliche Lasur mit Grundierung ist diese hier: Xyladekor Holzschutzlasur*.

Beachten Sie zudem, dass es möglich ist, dass sich Holzgrundierung und nachfolgender Anstrich nicht vertragen. Das kommt aber eher selten vor. Im Zweifelsfall beziehen Sie Endprodukt und Grundierung von derselben Firma bzw. verwenden aufeinander abgestimmt Produkte, wo das möglich ist.

Hier erkläre ich im Detail, wie Sie Holz vor dem Lackieren grundieren.

Unterschiede zwischen einzelnen Grundierungen

Grundierung ist nicht immer gleich Grundierung! Sie haben es mit vielen verschiedenen Ausdrücken zu tun und auch die Eigenschaften mancher Mittel ist nicht immer gleich. Nachfolgend ein paar gängige Grundierungen im Holzschutz:

  • Imprägniergrund: Dieser Allrounder ist in erster Linie Schutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und damit einhergehende Schädlinge, wie Bläuepilze, Insekten oder Schimmelpilze. Die Anwendungsbereiche von Imprägniergrund* sind vielfältig und reichen vom Anstrich der tragenden Konstruktion im Innenbereich sowie Holzoberflächen im Außenbereich.
  • Isoliergrund: Der Isoliergrund ist in aller Regel von weißlicher Färbung und dienst in erster Line dazu, die späteren Anstriche vor Verfärbungen zu schützen. Diese entstehen nämlich durch die im Holz vorhandenen Inhaltsstoffe. Mit dem Auftragen des Isoliergrundes wird eine Sperrschichte etabliert, die das verhindern soll. Angewendet wird diese Grundierung bei Hölzern, die besonders viel dieser Inhaltsstoffe aufweisen, wie die Lärche oder tropische Holzarten. Ebenso macht es oft bei kesseldruckimprägnierten Hölzern Sinn, die Oberschichte vor Verfärbungen zu schützen.
  • Bläueschutz: Diese Grundierung dient hauptsächlich zum Schutz gegen den berüchtigten Bläuepilz. Sie ist meist farblos und imprägniert das Holz zugleich, da sich nur bei Feuchte der Bläuepilz auch wohl fühlt. Es handelt sich daher beim Bläueschutz um eine Grundierung mit Biozid-Zusätzen, die nur in Maßen verwendet werden sollte – und in Innenräumen nur dann, wenn es das jeweilige Produkt auch zulässt. Anwendungsbereich sind hauptsächlich Nadelhölzer (im Freien), die besonders anfällig für diesen Pilz sind.
  • Haftgrundierungen: In diesem Überbegriff habe ich Grundierungen zusammengefasst, deren Hauptaufgabe es ist, einen guten Haftgrund für die nachfolgende Lackierung zu liefern. Zu diesen Grundierungen zählen die MDF-Grundierung, die Vorstreichfarbe und auch der Schnellschliffgrund. Sie sind überall dort erforderlich, wo besonders glatte Holzoberflächen lackiert werden sollen und der Lack einen Haftgrund benötigt (beispielsweise im Möbelbau). Achten Sie bei Haftgrundierungen speziell darauf, ob die Lackierung mit der jeweiligen Grundierung möglich ist.
  • Tiefengrund: Der Tiefengrund ist überall dort sinnvoll anzuwenden, wo die Oberfläche offen und porös ist. Man kennt ihn daher wahrscheinlich eher vom Auftrag auf andere Materialien, wie Putz, Beton oder Gipskarton. Aber auch beim behandeln von Holz spielt Tiefengrund eine entscheidende Rolle – denn unbehandeltes Holz ist genauso offen. Mit dieser Grundierung können Sie unterschiedliches Saugverhalten optimal ausgleichen.

Es gibt natürlich abseits dieser vier Grundierungen noch weitere, deren Produktbezeichnung auch sehr individuell sein kann. Mein Tipp:

Tipp HolzschutzLesen Sie sich vor dem Kauf immer genau durch, was das Produkt kann, ob es für Innen oder Außen (oder beides) geeignet ist und ob es auch für Hölzer zugelassen ist, die später von Kindern genutzt werden (Spielzeug, Klettertürme und dergleichen).

Hier lesen Sie, wie Sie die korrekte Grundierung für das Holz Gartenhaus wählen.

Was ist eine Grundierung mit Lasur?

Es gibt Holzschutzmittel, die quasi ein Kombi-Produkt sind. Sehr beliebt ist da die Lasur mit integrierter Grundierung (2-in-1 Lasur). Die Vorteile in so einem Produkt liegen in der Zeit- und Kostenersparnis sowie in der Gewissheit des Anwenders, dass beide Produkte aufeinander abgestimmt sind.

Oft sind solche Grundier-Lasuren mit einem Bläueschutz versehen. Das Auftragen funktioniert in der Regel so, wie das mit zwei Produkten (also erst Grundierung und dann Lasur) funktioniert. Ich selbst wende diese Art des Holzschutzes gerne daheim, weil es effizient ist. Vor allem bei minderwertigen Bauteilen (wie zum Beispiel ein Hochbeet oder ein Holzlattenzaun) macht es aus meiner Sicht Sinn, diese Art des Holzschutzes anzuwenden.

Mehr zu diesem Thema und welche Produkte aus meiner Sicht in Ordnung sind, habe ich hier erklärt: Lasur und Grundierung in einem.

Sollte man vor und nach dem Grundieren das Holz schleifen?

Ich empfehle Ihnen ganz klar, dies zu tun – und das hat mehrere Gründe:

Sie erzeugen durch das Schleifen einen zusätzlichen Haftgrund, der sich positiv auf die Grundierung* aber natürlich auch auf die weiteren Holzschutzmittel-Schichten auswirkt.

Durch das Schleifen wird die Oberfläche vor und nach dem Auftragen der Holzgrundierung geebnet. Sie erreichen damit insgesamt ein besseres Ergebnis, was die Homogenität und Optik der Oberfläche betreffen.

Beim Grundieren stellen sich die Holzfasern etwas auf. Mit dem Schleifen nach dem Grundieren können Sie diese Fasern entfernen und bekommen eine schönere Oberfläche, die dennoch als Haftgrund wirkt.

Das Schleifen vor dem Grundieren entfernt Schmutz und allfällige Altanstriche, die beim Grundieren eventuell hinderlich sind.

Holzgrundierung schleifen

Das Abschleifen von Holz vor und nach dem Grundieren ist essentiell als Haftgrund und zur Entfernung alter Anstriche.

Mit welchem Werkzeug trägt man eine Grundierung auf?

Aufgetragen kann eine Grundierung entweder mit einem Pinsel oder einer Rolle werden, wobei ich persönlich ersteres klar bevorzuge. Ich fühle mich mit Pinsel wohler – ich weiß nicht, wie es bei Ihnen so ist?

Es sollte auf alle Fälle ein geeigneter Pinsel* sein, mit dem Sie auch in Ecken und Kanten kommen. Notfalls verwenden Sie einen breiten Pinsel für die großen Flächen und einen kleinen Pinsel für Stirnseiten, Kanten und Ecken.

Im Hinblick auf die Bosten sollten es jedenfalls synthetische sein, wenn es sich um eine Holzschutzgrundierung auf Wasserbasis handelt (hier würden Naturborsten aufquellen).

Wenn Ihnen der Umgang mit der Rolle mehr taugt, kann das Grundieren (vor allem von großen Flächen) auch sehr gut damit funktionieren.

Eine weitere Option ist es aber auch, eine Grundierung mit einem Spray aufzutragen. Hier habe ich am Beispiel eines Haftgrundes auf einem Kantholz gezeigt, wie das in wenigen Schritten ganz einfach zu bewerkstelligen ist: Haftgrund zum sprühen auf Holz.

Der Pinsel ist aus meiner Sicht DAS klassisches Auftragewerkzeug für Grundierungen, Lackierungen und sonstiger Anstriche.

Typischer Ablauf des Auftrages einer Grundierung

Hier habe ich den meiner Erfahrung nach typischen Ablauf des Auftragens einer Grundierung auf eine Holzoberfläche kurz skizziert:

  • 1. Schritt: Abschleifen der Holzoberfläche zum Entfernen von Schmutz und Staub sowie von Altanstrichen. Nehmen Sie dazu ein Schleifpapier* der Körnung von 100 oder 120. Säubern Sie nach dem Schliff die Holzoberfläche gründlich.
  • 2. Schritt: Tragen Sie nun die Holzgrundierung* auf. Streichen Sie dabei erst die Ecken, Kanten und Stirnseiten ein und arbeiten Sie sich zu den größeren Flächen vor. Arbeiten Sie nicht in der Prallen Sonne oder bei zu hoher Hitze, da sonst die Trocknung zu schnell von Statten geht.
  • 3. Schritt: Nach dem Trocknen sollten Sie auf alle Fälle einen Zwischenschliff vornehmen. Das machen Sie mit einem feineren Schleifpapier der Körnung von etwa 220 oder 240. Danach reinigen Sie die Oberfläche wieder gründlich.

Nach diesen drei Schritten ist die Grundierung aufgetragen. Sie können nun mit den weiteren Arbeitsschritten fortsetzen, wie ich unter anderem hier im Detail erklärt habe: Holz lasieren.

Wieviel kostet eine (gute) Grundierung in etwa?

Kommen wir zum Schluss noch zu den Kosten einer Holzgrundierung:

Pauschal werden Sie nie beantworten können, wie viel eine Holzgrundierung* kostet. Es kommt darauf an, was sie genau kann und wie hoch die Füllmenge der Verpackung ist. Ein grober Richtwert ist meiner Erfahrung nach 8 bis 20 Euro pro Liter Grundierung. Ein Isoliergrund kostet in der Regel ein paar Euro mehr.

Auch, wie weit Sie mit einem Liter kommen ist relativ: Es kommt hier auf Konsistenz, Saugfähigkeit des Holzes und die Verarbeitungstemperatur an. Gute Richtwerte sind hier etwa 5 bis 8 m² pro Liter.

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Letzte Aktualisierung: 13.04.2024, Bilder von amazon.de