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Ihr Ratgeber über den Holzschutz

Auf alten Lack lackieren: Nicht optimal oder doch möglich?

Immer wieder lese ich davon, dass es doch so toll sei, auf einen alten Lack zu lackieren. Ich persönliche halte das aber nur bedingt für ideal. Egal ob Holz oder eine anderer Werkstoff – es hat schon seinen Grund, warum der Lack nicht mehr hält. Ich erkläre in diesem Beitrag, warum ich es nicht für optimal halte, eine alte Lackschichte zu überstreichen und zeige, wie Sie da aus meiner Sicht richtig vorgehen sollten.

Alter Lack blättert ab – mögliche Gründe

Wie Sie im Eingangsbild dieses Artikels sehen können, ist abblätternder Lack keine Wohltat für das Auge. Einige möglichen Gründe dafür sind:

  • Die Lackschichte ist bereits zulange der Witterung ausgesetzt und hätte bereits längst erneuert gehört.
  • Es wurde der falsche Lack benutzt (lesen Sie auch hier: Lack auf Wasserbasis oder Lösungsmittel Basis verwenden?)
  • Es wurde auf die Grundierung verzichtet und somit das Fehlen eines optimalen Haftgrundes in Kauf genommen.
  • Die UV-Strahlung hat ihres dazu beigetragen, dass der Lack absplittert.
  • Die mechanische Beanspruchung ist bzw. war zu groß

Nun kommt vielleicht der eine oder andere auf die Idee, diese nicht mehr intakte Lackschichte als Basis zu verwenden und mit einem neuen Anstrich drüber zu gehen. Das halte ich für keine gute Idee, und zwar aus folgenden Gründen:

Daher sollten Sie alte Lackschichten nicht einfach so überstreichen

Auch hier habe ich wieder ein paar Gründe aufgezählt, warum das Überstreichen einer alten Lackschichte keine optimale Idee ist:

  • Löst sich die alte Schichte, wird sich in Bälde mit großer Sicherheit auch die neue Schichte verabschieden.
  • Durch das Ablösen ist die Basis uneben. Ohne Schleifen, wird es auch beim Überstreichen bei Unebenheiten bleiben – optisch kein Hingucker.
  • Wenn sich alter Lack und neuer Lack nicht vertragen, wird es ebenso schnell zu einem Wiederablösen der zuletzt aufgebrachten Schicht kommen.

Vergleichen Sie das mit anderen Dingen aus dem täglichen Leben: Wenn Sie ein Pfanne benutzt haben und die Speisereste eingetrocknet sind, werden Sie vermutlich auch nicht gleich wieder darin etwas Neues kochen. Nein, sie werden Pfanne vorher abwaschen. Und genauso sollten Sie auch beim Lackieren von Holz vorgehen:

Auf alten Lack lackieren: So machen Sie es besser

Ich empfehle in jedem Fall – also auch, wenn eine bestehende Lackschichte noch intakt ist – diese entweder zur Gänze zu entfernen oder zumindest so abzuschleifen, dass die darüber liegende Schicht wieder einen guten Haftgrund hat.

Zudem sollten Sie in jedem Fall vor dem Neulackieren eine Grundierung* aufbringen. Diese schützt neben vielen anderen Vorteilen vor Farbveränderungen in der Lackschichte.

An Anfang steht das Schleifen

Entfernen Sie also zuerst den Altlack. Dazu eignen sich entweder eine Bürste und sauberes Wasser oder ein recht grobes Schleifpapier* mit einer Körnung von 80 oder darunter. Erforderlichenfalls ist es nicht verkehrt, mit einer Schleifmaschine (Exzenterschleifer, Winkelschleifer, etc.) zu agieren.

Durch das Abschleifen erzielen Sie drei positive Effekte: Erstens wird Schmutz, alter Lack entfernt, zweitens werden Unebenheiten ausgemerzt und drittens schaffen Sie einen perfekten Haftgrund.

Holz anschleifen

Das Anschleifen der Holzoberfläche sollte in so gut wie jedem Fall der erste Schritt des guten Holzschutzes sein.

Grundieren nicht vergessen!

Nachdem Sie den Schleifstaub entfernt haben, sollten Sie eine Grundierung auftragen, wenn Sie nicht ein 2in1 Produkt erworben haben (Grundierung und Lack in einem Anstrich).

Die Grundierung* bildet die Basis, schützt vor späteren Verfärbungen und bügelt gleichsam die letzten Unebenheiten aus. Ein Grund, warum viele Lackschichten – vor allem in Außenbereichen – wenig taugen ist, dass die Grundierung vergessen wurde (sei es mangels Zeit oder unabsichtlich).

Nach dem Trocknen des Grundes schleifen Sie am besten mit einer feinen Körnung (220 bis 240) über die Holzoberfläche, um auch eine gute Haftbasis für den Lack herzustellen.

Lackieren – besser zweimal als nur einmal

Nun können Sie auch schon lackieren. Dazu beginnen Sie bei den Ecken, Kanten und Stirnseiten (falls vorhanden) und arbeiten sich zu den größeren Flächen vor.

Am besten tragen Sie zwei Schichten auf und schleifen einmal dazwischen, wenn die erste Schicht getrocknet ist. Das machen Sie wiederum mit der feinen Körnung (wie nach dem Grundieren).

Holz lackieren

Wenn Sie zwei Schichten Lack auftragen erzielen Sie in der Regel eine gute Deckkraft und einen hervorragenden Witterungsschutz.

Wenn alles trocken ist und sie gut gearbeitet haben, haben Sie den Holzschutz gut erneuert und müssen sich (hoffentlich) keine Sorgen mehr machen, dass die neue Lackschichte abblättert.

Zusammenfassend kann ich aus meiner Sicht und Erfahrung sagen: Auf einen alten Lack* zu lackieren ist keine gute Idee. Wenn Sie es dennoch probieren, hoffe ich für Sie, dass das Experiment gelingen möge. Meinem dafürhalten sollten Sie den Altlack immer entfernen und dann neu lackieren. Zu groß sind meiner Ansicht nach die Gefahren, dass mittel- bis langfristig auch der neue Lack absplittert.

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