Holz mit Olivenöl einölen: Ratsam oder eher nicht?
Immer wieder höre ich davon, dass man Holzoberflächen mit jedem Öl einölen kann. Das ist aber so nicht richtig. Es gibt zweifelsohne natürliche Öle, mit denen das funktioniert – aber nicht jedes ist dafür gleichermaßen gut geeignet. In diesem Beitrag möchte ich der Frage nach gehen, ab man Holz mit Olivenöl einölen sollte und wenn nicht – welche Öle eine gute Alternativen darstellen.
Was bringt der Holzschutz mit Öl?
Wenn Sie Holz einölen bewahren Sie es vor dem Austrocknen und Ausbleichen und schaffen eine sehr schöne Oberfläche, die Struktur und Optik des Holzes erhält. Dem Grunde nach gibt es zwei unterschiedliche Arten von Ölen:
- Natürliche Öle: Walnussöl und Leinöl oder Tungöl gelten als natürliche Öle. Sie werden in aller Regel auch in der Küche zur Zubereitung von Speisen verwendet – daher sind Sie auch frei von Zusatzstoffen. Diese Öle ziehen tief in das Holz ein. Da sie Lebensmittelecht sind, eignen sie sich sehr gut, um Schneidbretter aus Holz oder zum Beispiel die Arbeitsplatte der Küche zu ölen.
- Hartöle: Zum Unterschied von natürlichen Ölen, die tief in das Holz einziehen, härten Hartöle* (wie der Name schon sagt) aus und bilden eine Schutzschichte auf der Oberfläche. Eher stärker beanspruchte Flächen und Böden kann man daher mit diesem Öl am besten bedienen. Die Vorteile von Hartöl liegen auch darin begründet, dass Sie einen hohen Glanz aufweisen und in unterschiedlichen Farbtönen erhältlich sind.
Beliebte Anwendungen von Öl im Holzschutz sind Parkette, besondere Möbelstücke, Schneidbretter und die Holz-Arbeitsplatte in der Küche.
Kann man Holz auch mit Olivenöl einölen?
Nun, vorweg: Ich kann nur davon abraten Olivenöl oder irgendein anderes „normales“ Speiseöl (wie Rapsöl und dergleichen) zum Schützen des Holzes zu verwenden.
Olivenöl dringt zwar ebenso, wie andere Öle auch, in das Holz ein – nur härtet es dort nicht aus. Es weicht dadurch die Holzfasern mit der Zeit auf und macht das Holz so empfänglicher für Schmutz und Verunreinigungen.
Außerdem beginnt Olivenöl mit der Zeit unangenehm und ranzig zu riechen, was – speziell in Innenräumen – eine negative Dauerbelastung darstellt. Auch Sonnenblumenöl ist aus diesem Grund für den Holzschutz ungeeignet (es härtet zwar aus, wird aber dennoch ranzig).
Kurzum: Vergessen Sie Olivenöl und vergleichbare Öle, wie Rapsöl oder Sonnenblumenöl im Holzschutz.
Welche sind die Alternativen zum Olivenöl?
Es gibt natürliche Öle, die in das Holz einziehen und gut geeignet sind, das Holz zu schätzen und es zu sättigen. Allen voran ist hier das Leinöl zu erwähnen. Es hat sehr viele positive Eigenschaften, einziger Wermutstropfen ist aus meiner Sicht, dass es relativ lange zum Aushärten benötigt.
Besorgen Sie sich daher am besten ein Leinöl, das entsprechend aufbereitet wurde: Wenn es verkocht und mit Sikkativen versetzt wurde, trocknet es schneller und der Schutz ist umfassender. Das ist dann als Leinölfirnis* erhältlich – ein Anstrich aus Leinöl. Trocknungsmitteln und anderen Zusatzstoffen.
Weitere wichtige Hinweise zum Holzschutz mit Ölen
Nachdem geklärt wurde, dass das Einölen von Holz mit Olivenöl keine gute Idee darstellt, habe ich zum Schluss noch ein paar weitere Tipps im Umgang mit Öl als Holzschutz für Sie:
- Die Holzfasern können mit Flüssigkeiten (so auch Ölen) gesättigt werden. Verwenden Sie daher immer ein geeignetes Öl, weil eine zweite Chance der Sättigung gibt es in aller Regel nicht.
- Bei gewachsten oder lackierten Möbeln und Böden funktioniert das Einölen nur dann, wenn die oberste Schicht (der Altanstrich) entfernt wurde – sonst kann das Öl nicht in das Holz einziehen, weil die Poren verstopft sind.
- Beachten Sie: In der Regel werden nach der Ölbehandlung helle Böden etwas dunkler und dunkle Böden hellen etwas auf.
- Heikel ist auch die Reinigung eines geölten Bodens. Hier erfahren Sie mehr darüber, wie Sie einen geölten Parkett pflegen.
- Nach dem Auftragen des Öls mit einem Baumwolltuch waschen Sie dieses gut aus und lassen es trocknen. Ein unachtsam beiseite gelegter Lappen mit dem Öl drauf kann sich unter Umständen auch selbst entzünden.
- Holzschutz mit Holzöl* bedeutet eine regelmäßige Wiederholung des Schutzes. Nicht jedes Monat aber je nach Öl kann alle 12 bis 24 Monate ein Auffrischen des Ölschutzes erforderlich werden.
Hier zum Abschluss ein Klassiker – die Leinölfirnis zur Holzbehandlung:
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Letzte Aktualisierung: 2024-12-14, Bilder von amazon.de