Osmo Top Oil High Solid (3058 – farblos matt) im Test
Nachdem nach etlichen Jahren wieder einmal die Pflege eines unserer Kindertische auf dem Programm stand, habe ich mir gedacht, ich nehme das zum Anlass, um ein Produkt zu testen. Ich habe mich hier für das Osmo Top Oil high solid in der farblosen und matten Variante entschieden (3058). Warum ich das Holz ölen möchte, wie es mir beim Auftragen ergangen ist und was ich von diesem Produkt halte, erfahren Sie in diesem Produkttest.
Das kann das Osmo Top Oil high solid (farblos matt)
Das Osmo Top Oil* ist laut Herstellerangabe für Möbeloberflächen und Küchenarbeitsplatten aus Holz gemacht. Dabei weist es laut Herstellerangabe unter anderem folgende Eigenschaften auf:
- offenporig
- wasserabweisend
- abriebfest
- reißt nicht
- blättert nicht ab
- schuppt nicht ab
Letzte Aktualisierung: 2024-11-21, Bilder von amazon.de
Eine weitere aus meiner Sicht sehr positive Eigenschaft ist die Tatsache, dass dieses Produkt auch speichel- und schweißecht nach DIN 53160 ist und daher laut EN 71.3 auch für Kinderspielzeug geeignet ist. Das war mir natürlich sehr wichtig und auch entscheidend dafür, dass ich den Spieltisch meiner Kinder damit gestrichen habe.
Hinweisen möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich darauf, dass dieses Osmo Top Oil* lediglich für den Innenbereich geeignet ist. Das steht dezidiert auf der Dose außen drauf, wie Sie im nachfolgenden Bild erkennen können:
Das ist in diesem Öl von Osmo enthalten
Das Öl wird laut Angabe auf der Verpackung auf Basis natürlicher Öle produziert (Sonnenblumenöl, Sojaöl, Distelöl) und enthält unter anderem Wachse, Paraffine, bleifreie Sikkative und wasserabweisende Additive.
Die Lagerfähigkeit beträgt 5 Jahre und länger, wenn das Öl original verschlossen aufbewahrt wird. Man kann es sogar verwenden, wenn es durch Frost dickflüssig geworden ist. Allerdings müssen Sie das Öl dann einen Tag lang bei Zimmertemperatur „auftauen“ lassen. Vor jedem Gebrauch sollten Sie das Öl gut aufschütteln.
Der Verschluss ist als Sicherheitsverschluss konzipiert. Der Geruch des Öls ist für meinen Geschmack etwas gewöhnungsbedürftig (zumindest hätte ich mir einen wohltuenderen Geruch erwartet). Ich habe aber dann auch an anderen Holzölen gerochen – sie riechen alle ähnlich.
Aus dem Tiegel können Sie übrigens nicht heraus streichen. Sie müssen das Öl in einen geeigneten Tiegel (zum Beispiel ein Gebinde aus Glas) füllen, damit Sie es aufstreichen können. Verwenden Sie allerdings ein Tuch zum Auftragen, können Sie theoretisch auch aus dem Tiegel heraus arbeiten.
Osmo Top Oil high solid Anwendung
Hier habe ich beschrieben, wie ich das Osmo Top Oil high solid angewendet habe. Es ist zwar nicht schwer aber es sind ein paar Vorarbeiten zu leisten:
Ausgangsbasis
Hier sehen Sie die Oberfläche des Tisches vor Beginn der Arbeiten:
Vorbereitende Maßnahmen
Die Grundvoraussetzung ist, dass das Holz trocken ist (max. 18% Holzfeuchte). Außerdem sollte die Oberfläche natürlich sauber sein. Ist Sie das nicht, müssen Sie das vor dem Erstauftrag erledigen. Zudem ist es wichtig, dass eventuell alte Anstriche (Lacke, Farben, etc.) vollständig entfernt werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Abschleifen der Oberfläche: Ich habe den Tisch (der lediglich etwas schmutzig war und nicht von Altanstrichen betroffen ist) erst mit einer mittelgroben Körnung von 120 und dann mit einer feinen Körnung von 180 abgeschliffen. Das ist vor dem Ölauftrag wichtig und sollte an und für sich immer durchgeführt werden. Ich habe dazu einen Winkelschleifer mit Schleifaufsatz verwendet.
Im Anschluss daran habe ich den Schleifstaub gründlich entfernt und danach das Osmo Top Oil* zum Auftragen hergerichtet. Dazu habe ich aus der Dose etwas Öl in ein anderes Gebinde geleert. Ich bin nämlich ein Fan vom Streichen mit dem Pinsel und daher musst es eine größere Öffnung sein. Alternativ könnten Sie den Erstauftrag auch mit einer Mikrofaserrolle oder einem Auftrage-Vlies für Ölfarben vornehmen.
Der erste Anstrich
Nun erfolgte der erste Anstrich mit dem Osmo Top Oil high solid*. Das habe ich im Inneren meines Hauses im Technikraum erledigt. Das Öl habe ich in eine alte, breite Plastikschüssel gefüllt und mit einem Flächenstreicher habe ich Latte für Latte das Öl aufgetragen. Dabei habe ich weder zu viel noch zu wenig verwendet und alles entlang der Holzmaserung (im nachfolgenden Bild gut sichtbar) angestrichen.
Die Oberfläche sollte während dem Streichen aussehen, als ob sie etwas nass wäre. Natürlich ist sie das nicht. Passen Sie während dem Auftrag auf, dass nichts daneben tropft.
Am Ende des Erstanstriches sieht die Oberfläche eingeölt und fast wie neu aus. Ich habe den Tisch im Technikraum zum Trocknen gestellt und dabei die Türe zugemacht und das einzige Fenster des Raumes gekippt. Das Ganze bleibt jetzt über die Nacht so stehen. Das ist auch die Empfehlung von Osmo (ca. 8 Stunden Trocknungszeit).
Wenn etwa 20 bis 40 Minuten nach dem Anstrich noch Öl auf der Oberfläche zu sehen ist, das nicht einzieht, entnehmen Sie dieses am besten mit einem fusselfreien Tuch, damit sich später keine unschönen Flecken auf der Oberfläche ausbilden.
Der Zwischenschliff und zweite Anstrich
Nach dem Trocknen der ersten Schichte habe ich bemerkt, dass sich die Holzfasern (trotz Schleifen vor dem Erstauftrag) etwas aufgestellt haben. Dies bewirkt, dass die Oberfläche etwas rau ist. Der Effekt ist eingetreten, weil das Öl aufgetragen wurde. Also habe ich hier händisch mit einer 180er Körnung einen Zwischenschliff gemacht. Bei diesem Schliff geht es nicht darum, die ganze Oberfläche abzuschleifen, sondern nur die aufgestellten Fasern wegzunehmen.
Nach dem Entfernen des Schleifstaubes habe ich die zweite Schichte des Osmo Top Oil* aufgetragen. Das habe ich allerdings mit einem fusselfreien Tuch gemacht. Der Ölauftrag kann hier sehr dezent erfolgen, da das Holz mittlerweile gut gesättigt wurde durch den Erstauftrag.
Die anschließende Trocknungsphase hat dann wieder einige Stunden in Anspruch genommen. Danach ist die Sache erledigt und der Tisch neu eingeölt. Ab jetzt sollte diese natürlich nur im Hausinneren aufgestellt werden, da das Osmo Top Oil high solid nur für Innen geeignet ist.
Die Reinigung der Werkzeuge
Nach jeder Benutzung mit dem Osmo Top Oil sollten Sie die Auftragewerkzeuge auswaschen. Für Pinsel ist der Osmo Pinselreiniger* ein probates Mittel. Das Auftragetuch habe ich gut mit warmen Wasser ausgewaschen und danach zum Trocknen gehängt. Auch dieses können Sie mit dem Pinselreiniger von Osmo oder einem vergleichbaren Mittel reinigen.
Vergessen Sie jedenfalls das Auswaschen nicht, weil ansonsten die Pinsel, Rollen und Tücher eintrocknen und damit meist unbrauchbar werden. Zwischen den einzelnen Arbeitsgängen können Sie sich das Auswaschen nur dann sparen, wenn Sie beispielsweise den Pinsel in Frischhaltefolie einschlagen, damit das Öl nicht an der Luft austrocknet.
Fazit zum Osmo Top Oil high solid
Das Osmo Top Oil high solid* ist ein wirklich gutes Öl, das die Oberfläche aus meiner Sicht gut anfeuert und auch einen gewissen Grundschutz bietet. Verwenden können Sie es nur innen. Auch das Auftragen funktioniert sehr gut und die Konsistenz ist so zähflüssig, dass nicht gleich alles auf den Boden tropft. Hier habe ich übrigens auch eine anders Öl getestet: Xyladecor Lärchenöl im Test.
Sie können dieses Öl mit einem Tuch, einem Pinsel oder einer Rolle auftragen. Auch das Auswaschen ist kein wirkliches Problem – nur mit Wasser funktioniert es allerdings nicht. Der Geruch ist zu Beginn streng, verflüchtigt sich aber sehr schnell nach der Trocknung. Lassen Sie das Öl allerdings in einem gut belüfteten Raum abtrocknen.
Hier habe ich das Öl für Sie noch einmal im Detail abgebildet, das ich bedenkenlos auch zum Kauf empfehlen kann. Es ist neben Arbeitsplatten und Möbeln auch für Kinderspielzeuge geeignet, da es speichel- und schweißecht ist:
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