WPC ölen oder nicht: Macht das überhaupt einen Sinn?
WPC Dielen sind dauerhaft, optisch ansehnlich und robust. Dafür liegt der Preis über dem der meisten Holzarten. Im Gegensatz zu Holzoberflächen sind sie in der Regel auch viel pflegeleichter. Dennoch kann auch hier der Schutz nicht schaden. Eine häufig gestellte Frage ist meiner Recherche nach, ob man WPC ölen kann bzw. ob dies überhaupt Sinn macht. In diesem Beitrag versuche ich darauf eine Antwort zu geben.
Welches Material ist WPC?
WPC steht für Wood Plastic Composite – es handelt sich hier also um einen Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff. Der Holzanteil beträgt dabei, je nach Produkt und Hersteller etwa die Hälfte bis zu drei Vierteln. Speziell im Außenbereich kann es seine Vorteile ausspielen:
- äußerst langlebig
- splittert nicht
- robust und widerstandsfähig
- einfach handzuhaben
- einfach in der Pflege
Haben die WPC Dielen Lochkammern, kommt als weiterer Vorteil noch ein geringes Gewicht hinzu. Dem gegenüber fallen mir eigentlich nur drei nennenswerte Nachteile ein:
- in der Regel kostspieliger als Holz
- keine reine Holzdiele sondern mit Kunststoffzusätzen
- kann im Sommer heiß werden, wenn es direktes Sonnenlicht abbekommt
Die Kosten von WPC Dielen liegen in etwa bei 30 Euro pro m² und darüber. Holz kommt auf einen Preis von etwas unter 20 Euro pro m². Vergessen Sie aber nicht: Das sind nur ungefähre Werte. Nach oben hin sind meist keine Grenzen gesetzt. Es kommt immer auch auf das Holz, das Produkt und den Hersteller an.
Wann sollte man WPC Böden pflegen?
Nun, grundsätzlich sind WPC Böden aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften resistent gegen Feuchtigkeit bzw. können mit ihr viel besser umgehen, als reine Holzböden. Aber dennoch gibt es ein paar Gefahren, die auch WPC vor Probleme stellen:
- Wasser läuft nicht ab: Auch wenn WPC unempfindlich ist, sollten Sie die Böden und Dielen dennoch so anordnen, dass kein Wasser stehen bleibt. Ansonsten werden schnell Feuchtigkeitsprobleme entstehen.
- Sonnenlicht: Direktes Sonnenlicht macht WPC sehr schnell sehr heiß und führt auch zu höheren Materialbewegungen. Das kann auch hier zu Rissbildungen führen, die mit der Zeit Wasser und Schmutz aufnehmen können.
- Befestigungen: Haben Sie Ihre WPC Dielen von oben auf die Unterkonstruktion geschraubt, sind dabei Verletzungen der obersten Schichte gekommen. Auch hier kann Wasser eintreten und die Dielen von innen heraus langsam aber sicher verletzen.
- Abnutzung: Im Laufe der Zeit nutzt sich so gut, wie jedes Material ab – manches schneller, manches langsamer aber verhindern kann man das auch bei WPC nicht.
Wie man es auch dreht und wendet, WPC bedarf auch eines gewissen Schutzes. Naturgemäß nicht so oft, wie das bei reinen Holzoberflächen der Fall ist aber dennoch: Sicher ist sicher – verlassen Sie sich nicht darauf, dass WPC unkaputtbar ist. Das stimmt nämlich nicht.
Reinigen und pflegen Sie dieses Material regelmäßig, haben Sie sogar die Chance, dass es sich Jahrzehntelang hält. Die Frage ist nun, ob Öl (hier mehr über das Holz ölen) dazu das probate Mittel der Wahl ist?
Welche Mittel schützen Dielen und Böden aus WPC?
Jedes X-beliebige Holzschutzmittel sollten Sie auf WPC nicht auftragen. Schließlich handelt es sich hier um einen anderen Werkstoff als bei reinem Holz. Lacke, Beschichtungen und Lasuren halte ich daher erstens für nicht erforderlich und zweitens bietet WPC das Problem des mangelnden Haftgrundes.
Ebenso sind klassische Öle, die für viele Hölzer geeignet sind, unbrauchbar. Dazu zählen Leinöl, Walnussöl, Tungöl oder irgendein Speiseöl, wie Olivenöl oder Sonnenblumenöl. Diese Öle können punkto Schutzes nicht das bieten, was sie bei Holz machen.
Wenn man sich ansieht, was das große Schutzziel ist, nämlich WPC auf lange Sicht vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen, ist eine großartige Option, ein Mittel zu nehmen, das speziell auf die Anforderungen des Materials abgestimmt ist. Die gute Nachricht: Solche Mittel gibt es. Meist handelt es sich dabei um Imprägnierungen oder Imprägnier-Öle, wie zum Beispiel dieses hier: Remmers WPC-Imprägnier-Öl*.
Hier habe ich noch drei weitere Schutzmittel für WPC für Sie:
Letzte Aktualisierung: 2024-11-21, Bilder von amazon.de
Ich fasse zusammen: WPC kann man ölen aber mit dem richtigen Mittel. Es sollte unbedingt eines sein, dass für diese Art der Diele bzw. des Bodens auch geeignet ist. Das kann nun verschiedene Bezeichnungen führen, wie zum Beispiel WPC Öl, WPC Imprägnieröl*oder auch nur WPC Imprägnierung.
So imprägnieren bzw. ölen Sie den WPC Belag
Wenn Sie sich für ein adäquates Produkt entschieden haben, können Sie auch schon loslegen:
Vorarbeiten
Wichtig ist, dass die Dielen sauber sind. Sie sollten diese also vor Arbeitsbeginn von grobem Schmutz befreien. Das kann entweder trocken oder auch nass erfolgen – je nach Grad der Verschmutzung. Spezialreiniger können Ihnen dabei auch behilflich sein, wie beispielsweise dieser hier*. Wenn Sie dafür Reinigungsmittel verwenden sollten Sie das WPC in jedem Fall gründlich abwaschen, damit keine Spülmittelreste, Fette oder dergleichen haften bleiben.
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Danach müssen die Dielen in jedem Fall trocknen. Daher ist es auch wichtig, dass Sie die richtige Zeit zum Ölen von WPC wählen. Der Frühling ist meiner Ansicht nach perfekt. Hier regnet es nicht so oft und es ist weder zu kalt noch zu heiß.
Wenn Sie mit einem Hochdruckreiniger das WPC säubern möchten, gehen Sie wirklich vorsichtig vor. Die Düse sollte in keinem Fall zu Nahe an den Brettern sein, denn hoher Druck kann auch hier zu Schäden führen. Ein Schrubber oder eine Bürste sehe ich bei WPC als das geeignetere Mittel an.
Vergraute Flächen können Sie als Vorarbeit übrigens auch mit einem speziellen Mittel reinigen. Dazu verwenden Sie zum Beispiel einen Entgrauer oder ein ähnliches Produkt.
Auftrag des Imprägnier-Öls
Füllen Sie im ersten Schritt das Imprägnieröl in eine Schale oder Farbwanne. Aus so einem Behältnis können Sie den Pinsel oder die Rolle besser eintauchen. Wenn das Gebinde allerdings ausreichend breit ist, könnten Sie auch aus diesem herausarbeiten. Das sollten Sie individuell entscheiden.
Zum Auftragen selbst ist ein breiter Pinsel meist die beste Wahl, da Terrassendielen auch relativ breit sind und Sie hier Fläche machen sollen. Eine Farbwalze ist bei WPC Dielen aber oft keine gute Option, weil WPC in aller Regel mit Rillen ausgestattet ist, in denen sich beim Rollen kaum Farbe ansammelt.
Das Auftragen selbst funktioniert ganz einfach: Nehmen Sie Imprägnieröl mit dem Pinsel auf und streichen Sie mit den Rillen (nicht quer dazu) in schönen gleichmäßig langgezogenen Schwüngen. Gehen Sie dabei am besten Rückwärts, dann müssen Sie nicht in den frischen Auftrag steigen.
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Punkto Menge sollten Sie weder zu viel noch zu wenig nehmen, frei nach dem Motto „kein stehendes Öl, keine trockenen Stellen“. Haben Sie zu wenig aufgetragen, werden Sie das erkennen, weil es dort gleich trocken ist. Arbeiten Sie an diesen Stellen einfach nach.
Ob Sie einen oder einen zweiten Auftrag vornehmen, sollten Sie je nach Belag, Alter, Aussehen und Zielsetzung entscheiden. Wenn Sie regelmäßig Imprägnieröl* auftragen, wird vermutlich ein satter Auftrag reichen, ansonsten eher zwei.
Egal, welches Imprägniermittel oder Öl Sie verwenden, halten Sie sich punkto Auftrags, allfälliges Verdünnen der Substanz, Auftragewerkzeug, Verarbeitungstemperaturen und Trocknungszeiten an die Angaben auf dem Gebinde oder in der Produktbeschreibung.
Trocknung
In der Regel 20- bis 30 Minuten nach dem Letztauftrag sollten die Dielen nicht mehr feucht sein. Sind dann noch feuchte Stellen oder gar Seen zu sehen, sollten Sie diese umgehend entfernen, da später genau dort extrem klebrige Stellen zu erwarten sind.
Beachten Sie immer auch das Wetter. Ist es zu kalt oder zu heiß, könnte das Auftragen ein Problem werden, die Trocknung sowieso. Beginnt es nach dem Auftrag zu regnen, ist der Auftrag nichts wert, beginnt es knapp davor, ist ihre ganze Planung dahin. Wichtig ist einen passablen Tag zu wählen, an dem es ausgeglichene Temperaturen hat und an dem es trocken sein wird.
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WPC Ölen: Fazit und Zusammenfassung
Bei WPC ist es weniger ein Ölen als ein Imprägnieren, also das Schützen der ohnehin robusten und beständigen Dielen und Bretter vor Feuchtigkeit. Ob es nun eine reine Imprägnierung oder ein Imprägnieröl* ist, spielt aus meiner Sicht weniger eine Rolle – wichtig ist, dass das jeweilige Produkt für WPC konzipiert ist.
Das Auftragen ist sehr einfach zu bewerkstelligen und nimmt lediglich Zeit in Anspruch. Aufgrund der Rillen im WPC sollten Sie zu einem Pinsel greifen. Nur dann, wenn es sich um ein Produkt ohne Einschnitte handelt, kann auch die Farbwalze eine Option sein.
Wenn Sie noch auf der Suche nach einem Schutzmittel für WPC sind, mit dem Sie ihn behandeln können, dann empfehle ich einen Blick auf dieses Produkt zu werfen:
- SPEZIAL WPC ÖL – Remmers WPC-Imprägnier-Öl ist optimal für die Anwendung auf WPC-Oberflächen, auf Bambus oder Resysta geeignet.
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