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Ihr Ratgeber über den Holzschutz

Holz mit Altöl streichen: Machen Sie das bloß nicht!

Naja, früher war vieles anders und manches besser. Nicht selten hört man daher von älteren Generationen, dass auch der Holzschutz anders gehandhabt wurde – zum Beispiel mit Altölen. Aber genauso, wie heutzutage kein Asbest mehr verwendet werden darf (zumindest hierzulande nicht), ist das auch mit dem Holzschutz: Es hat sich einiges geändert. Warum das Streichen von Holz mit Altöl keine gute Idee ist und was Altöl eigentlich ist, das erkläre ich in diesem Beitrag.

Was ist Altöl eigentlich?

Altöl ist – wie der Name schon sagt – altes, also verbrauchtes Öl. Das kommt daher, das Öle nicht unbegrenzt haltbar sind bzw. nicht unbegrenzt für ihren Verwendungszweck geeignet sind.

  • Maschinen- und Motorenöle werden im Laufe des Betriebes mit allerlei Betriebsstoffen und auch Wasser angereichert, sodass dieses mit der Zeit ersten verunreinigt und zweitens unbrauchbar wird, da die Schmiereigenschaften verloren gehen. Es muss daher regelmäßig (denken Sie an Ihr Auto) ausgetauscht werden.
  • Öle zum Kochen haben während Ihrer Verwendung ein hohes Maß an Fetten aufzunehmen. Nach einer gewissen Zeit werden daher auch diese unbrauchbar (denken Sie nur an das Öl aus Ihrer Fritteuse, das auch regelmäßig auszutauschen ist).

Kurzum: Öle ändern beim Gebrauch ihre Eigenschaften und sind auf kurz oder lang nicht mehr für den ursprünglichen Verwendungszweck zu gebrauchen. Üblicher Weise werden Sie dann in geeigneten Behältnissen gesammelt und als Sondermüll entsorgt.

Gesetzliche Regelungen sind in vielen Staaten unterschiedlicher Natur und meist auch relativ jung. Daher wurde Altöl von einigen Jahrzehnten noch für Dinge verwendet, für die sie heutzutage nicht mehr verwendet werden dürfen, beispielsweise zum Streichen von Holz.

Leinölfirnis

Im Gegensatz zu Leinölfirnis (im Bild) stellt Altöl Sondermüll dar, der speziell zu entsorgen ist. Zum Streichen von Holz darf man dieses nicht mehr verwenden.

Was kann passieren, wenn man Holz mit Altöl streicht?

Der Hauptgrund, warum es verboten ist, Holz mit Altöl zu streichen, liegt in der Umweltgefährdung bzw. Gefährdung des Grundwassers.

Altöl wird in Deutschland seit 1987 in der Altölverordnung geregelt. Diese wurde letztmalig im Jahr 2012 geändert. Es kann sehr teuer sein, Altöl nicht zu entsorgen und Holz damit zu streichen.

Meiner Ansicht nach ist das so völlig in Ordnung. Es ist mittlerweile ja auch so, dass es genügend Alternativen gibt. Früher war das auch anders – da waren Holzschutzmittel vergleichsweise teuer und die Auswahl war eher beschränkt. Wenn jemand heutzutage noch Altöl zum Behandeln von Holz zweckentfremdet, ist meiner Meinung nach auch selbst schuld und sollte mit den Konsequenzen leben.

Hinweis HolzschutzWenn Sie dahinter kommen, dass eine Ihrer Holzoberflächen (früher) mit Altöl gestrichen wurde, haben Sie eigentlich keine Chance, das Öl zu entfernen. Das Abschleifen bringt nur an der Oberfläche etwas, da Öle (so auch Altöl) tief in das Holz einziehen. Von dort bekommen Sie es nicht mehr weg – es sei denn, Sie tauschen das ganze Holz aus.

Früher war übrigens auch ein Produkt namens Carbolineum beliebt. Dabei handelt es sich um ein Destillat aus Steinkohleteer. Mittlerweile ist auch dessen Verwendung (meines Wissens seit mehr als 10 Jahren in Europa) verboten.

Alternative Möglichkeiten des Holzschutzes

Wie oben angedeutet haben Sie generell und auch bei Ölen heutzutage eine große Auswahl an hochqualitativen Produkten. Die drei bekanntesten Holzschutzmittel habe ich hier im Detail kurz umrissen:

  • Lack: Dabei handelt es sich um eine deckende Beschichtung des Holzes, die in den meisten Fällen auch farbig (Buntlack) erfolgt. Üblicher Weise wird nach dem Schleifen und Grundieren eine zweimalige Beschichtung aufgetragen. Lacke sind gute Holzschützer, da Sie einen Schutzfilm bilden, der nur schwer zu durchdringen ist. Mehr dazu auch hier: Holz lackieren.
  • Lasur: Eine Lasur zieht tief in das Holz ein und schützt es von innen heraus. Zu Unterscheiden gilt es zwischen Dünnschicht- und Dickschichtlasur. Zweitere bildet (wie Lack) eine gewisse Schutzschichte an der Oberfläche. Vorteile von Lasuren sind die einfache Verarbeitung und die Tatsache, dass Maserung und Struktur der Holzoberfläche erhalten bleibt. Alles dazu finden Sie hier: Holz lasieren.
  • Öl: Da sind wir wieder beim Öl- nur nicht beim Altöl. Öle ziehen tief in das Holz ein und schützen es von Innen heraus. Um eine Schutzschicht an der Oberfläche zu erhalten, müssen Sie spezielle Öle verwenden, wie die Leinölfirnis* oder Hartwachsöl. Andere Öle, wie das natürliche Leinöl oder das Walnussöl bilden keine Schicht an der Oberfläche, dafür heben Sie die Optik des Holzes hervor und feuern es regelrecht an. Hier alles Wichtige dazu: Holz ölen.

Fazit zum Streichen von Holz mit Altöl

Für was auch immer Sie sich entscheiden – Altöl ist nicht die richtige Wahl beim Schutz Ihrer Holzoberflächen. Es handelt sich dabei um Sondermüll der zu entsorgen ist. Da dies noch nicht lange so ist, kann es sein, dass Sie möglicher Weise alte Holzflächen besitzen, die früher damit behandelt wurden. Hier erfahren Sie übrigens, ob Lasur oder Lack für Holz im Außenbereich die bessere Wahl sind.

Ein Anstrich mit Altölen ist weder umweltfreundlich noch ökologisch und daher verboten. Zudem weise ich darauf hin, dass die Strafen empfindlich sein können, wenn Sie dennoch Holz damit behandeln und dabei erwischt werden.

Sehen Sie sich zum Abschluss noch eine meiner Ansicht nach gute Alternative an – die Leinölfirnis:

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Letzte Aktualisierung: 27.07.2024, Bilder von amazon.de


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