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Ihr Ratgeber über den Holzschutz

Holz wird nach Streichen gelb: Ursachen, Tipps und Lösungen

Wenn Sie Holzoberflächen streichen oder lackieren, vor allem in Weiß oder hellen Farbtönen, kann es vorkommen, dass im Laufe der Zeit ein Gelbstich auftritt. Dieses Phänomen beeinträchtigt nicht nur die Optik der gestrichenen Oberfläche, sondern kann auch den Gesamteindruck des Projekts trüben. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Holz nach dem Streichen gelb wird, welche Ursachen dafür verantwortlich sind und wie Sie solche Verfärbungen vermeiden können.

Warum wird Holz nach dem Streichen gelb?

Hier habe ich mögliche Ursachen für Sie zusammengefasst:

Ursache: Holzinhaltsstoffe

Eine der Hauptursachen für den Gelbstich ist das Anlösen von Holzinhaltsstoffen durch wasserbasierte Farben oder Lacke. Diese Inhaltsstoffe, wie Harze und Gerbsäure, dringen nach außen und verfärben die Schutzschicht. Besonders betroffen sind Holzarten wie Eiche, Esche und Nussbaum, die von Natur aus hohe Anteile an Gerbsäure enthalten.

Gerbsäure ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der Bäume vor Fressfeinden schützt. Sie kommt sowohl in der Rinde als auch im Inneren bestimmter Holzarten vor.

Weitere Ursachen: Nikotin und Harze

Auch äußeren Einflüssen wie Nikotin kann eine Rolle spielen. Wenn Holz, beispielsweise ein alter Schrank, längere Zeit in einem Raucherhaushalt stand, hat es möglicherweise Nikotin aufgenommen. Beim Streichen oder Lackieren können diese Stoffe freigesetzt werden und Verfärbungen verursachen.

Harze, die aus dem Holz austreten, können ebenfalls gelbliche Flecken verursachen, insbesondere bei hellen Anstrichen.

Holz verfärbt sich gelb nach Streichen durch Harze

Wenn Harze aus dem Holz hervortreten, können Sie die Oberfläche gelblich verfärben.

Wie kann man Gelbstich vorbeugen?

Die gute Nachricht: Sie können schon vor dem Streichen Maßnahmen ergreifen, um das Risiko von Verfärbungen zu minimieren.

1. Die richtige Holzart wählen

Holzarten wie Eiche, Esche, Nussbaum oder Tropenhölzer enthalten viele Inhaltsstoffe, die einen Gelbstich verursachen können. Bei solchen Holzarten ist eine besondere Vorbereitung notwendig.

2. Sperrgrund verwenden

Ein Sperr- oder Isoliergrund ist die effektivste Methode, um das Durchschlagen von Inhaltsstoffen zu verhindern. Diese spezielle Grundierung blockiert die Holzoberfläche und sorgt dafür, dass keine Verfärbungen nach außen dringen. Der Einsatz eines Sperrgrundes ist vor allem bei hellen Farben unverzichtbar.

3. Herkunft des Holzes prüfen

Wenn Sie altes Holz aus einem Raucherhaushalt verwenden, sollten Sie es vor dem Streichen gut reinigen und grundieren. So verhindern Sie, dass Nikotin oder andere Stoffe den Anstrich beeinträchtigen.

Sperrgrund Isoliergrund Holz

Ein klassischer Holzisoliergrund – hier mit dem Umweltzeichen Blauer Engel – in Reinweiß.

Hier erfahren Sie übrigens, ob Holzschutzfarbe oder Lasur aus meiner Sicht für den Holzschutz besser geeignet ist.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Holz richtig streichen

Vorbereitung

  1. Reinigen: Befreien Sie die Holzoberfläche von Staub, Fett und Schmutz.
  2. Schleifen: Schleifen Sie das Holz mit Schleifpapier (Körnung 100–120), um eine glatte, saubere Oberfläche zu schaffen.
  3. Staub entfernen: Entfernen Sie den Schleifstaub mit einem feuchten Tuch.

Sperrgrund auftragen

  1. Auftragen: Tragen Sie den Sperrgrund mit einem Pinsel oder einer Rolle auf. Achten Sie darauf, die Grundierung gleichmäßig zu verteilen.
  2. Trocknen lassen: Lassen Sie den Sperrgrund ausreichend trocknen (in der Regel 10–12 Stunden).
  3. Optional: Bei stark belastetem Holz können Sie eine zweite Schicht Sperrgrund auftragen.

Farbe oder Lack auftragen

  1. Anschleifen: Schleifen Sie die getrocknete Grundierung leicht an (Körnung 200 oder höher).
  2. Anstrich: Tragen Sie die Farbe oder den Lack in zwei oder mehr Schichten auf, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Erster Schichte Sperrgrund weiß

Hiersehen Sie den Unterschied zwischen einem einmaligen Sperrgrund-Auftrag und einer unbehandelten Holzoberfläche.

Gelbe Flecken trotz Sperrgrund

Trotz der Verwendung eines Sperrgrunds können gelegentlich gelbe Flecken auftreten. Dies kann verschiedene Ursachen haben:

  • Der Sperrgrund war nicht vollständig durchgetrocknet.
  • Der Sperrgrund wurde ungleichmäßig oder nicht korrekt aufgetragen.
  • Die Schichtstärke des Sperrgrunds war nicht ausreichend oder ungleichmäßig.
  • Der Untergrund war ungeeignet, beispielsweise behandelte OSB-Platten, die nicht gründlich abgeschliffen wurden.
  • Die empfohlene Trocknungszeit wurde nicht eingehalten.
  • Der Sperrgrund war nicht für den spezifischen Untergrund geeignet.

Tipps und Lösungen bei gelben Flecken nach der Sperrgrundierung

Um gelbe Flecken zu beseitigen, lassen Sie die betroffenen Stellen zunächst vollständig durchtrocknen (2-3 Tage). Tragen Sie danach erneut Isolier- und Sperrgrund auf und lassen Sie ihn wiederum mindestens 2-3 Tage gut durchtrocknen. Ich empfehle, die Vorgehensweise zunächst an einer Probefläche zu testen.

Fazit: Holz wird nach dem Streichen gelb – das können Sie tun

Das Durchschlagen von holzeigenen Inhaltsstoffen wie Gerbsäure oder Harzen lässt sich durch den Einsatz von Sperr- oder Isoliergrund wirksam verhindern. Planen Sie diesen Schritt immer ein, wenn Sie helle Farben oder Lacke verwenden. Eine sorgfältige Vorbereitung des Holzes ist entscheidend, um unschöne Verfärbungen zu vermeiden.

Wenn Sie bereits gestrichen haben und ein Gelbstich sichtbar wird, sollten Sie die bestehende Farbschicht abschleifen und die Oberfläche neu grundieren. Nur so können Sie ein dauerhaft makelloses Ergebnis erzielen.

Produktempfehlungen

Hier finden Sie einige bewährte Sperrgrund-Produkte, die sich ideal für den Einsatz bei problematischen Holzarten eignen:

Letzte Aktualisierung: 3.02.2025, Bilder von amazon.de


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