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Ihr Ratgeber über den Holzschutz

Holzpfahl in der Erde befestigen: Oben und unten ausreichend schützen

Das Einschlagen eines Holzpfostens bzw. befestigen eines Pfahls in der Erde ist eine gebräuchliche Methode, um beispielsweis Zäune zu bauen. Aber auch andere Dinge können Sie damit anstellen. Wichtig ist, dass das Einschlagen von Holz in den Boden mit Risiken verbunden ist- allen voran, dass im Übergangsbereich vom Erdreich zur Luft das Holz morsch wird. Welche Möglichkeiten Sie haben, eingerammte Holzpfähle unten aber auch oben ausreichend zu schützen, erkläre ich in diesem Beitrag.

Das ist wichtig, wenn ein Holzpfahl in der Erde steht

Erde hat die Eigenschaft oft feucht zu sein. Vor allem in den Niederschlagreichen Monaten (wie im Herbst) aber auch im Winter, wenn die Landschaften schneebedeckt sind, ist Nässe (in Form von Schnee) ein möglicher Angreifer des Holzes bzw. der Holzoberfläche.

Ein Holzpfahl* besteht meist vorne aus einer Spitze und wird üblicher Weise in den Boden gerammt, in dem mit dem Hammer oben darauf geschlagen wird. Je spitzer dieser dabei nachvorne hin zuläuft, desto leichter lässt sich der Pfahl üblicher Weise in das Erdreich schlagen. Ist der Pfosten vorne nicht angespitzt, können Sie ihn meist gar nicht einschlagen.

Hinweis HolzschutzHaben Sie den eingeschlagenen Pfahl nicht ausreichend geschützt, wird dessen Lebensdauer wahrscheinlich nicht sehr hoch sein. Bereits nach relativ kurzer Zeit kann es sein, dass er gerade in Bodennähe morsch wird und langsam aber sicher seine Tragfähigkeit verliert. Aber auch oben (dort, wo mit dem Hammer draufgeschlagen wurde), kann durch Verletzung des Holzes eine sehr schnelle Schädigung der Substanz eintreten.

Und selbst, wenn Sie beispielsweise einen kesseldruckimprägnierten Holzpfahl* verwenden, ist das noch keine Garantie, dass dieser auch ewig hält. Die Verwendungsmöglichkeiten sind übrigens – auch im Eigengarten – sehr vielfältig: Zaunsteher zur Abtrennung innerhalb des Gartens oder zur Einzäunung eines Tiergeheges, Baumstütze, Steher für einen Wegweiser, etc.

Beachten Sie aber, dass im Normalfall solche Pfähle keine gute Basis für Konstruktionen darstellen, die Tragfähig sein müssen. Da sie lediglich in den Boden geschlagen werden und kein Fundament haben, sind die zum Beispiel als Carport-Steher oder als Stützen für eine Überdachung aus meiner Sicht auf Dauer gänzlich ungeeignet.

Holzpfahl Detailansicht

Klassische Holzpfähle für den eigenen Garten: Spitz zulaufend und daher relativ leicht einzuschlagen. Verwendungsmöglichkeiten: Zaunsteher, Wegweiser-Steher, Baumstütze, etc.

So behandeln Sie den Holzpfahl vor dem Einschlagen

Wie oben bereits erwähnt, ist der Bereich, der in der Erde steht, der wichtigste. Morscht bzw. fault dieser weg, kippt der Steher bzw. kann weder den Zaun tragen, noch einen Baum stützen. Sehr häufig sieht man dann umgekippte Pfähle, die noch dazu nicht ungefährlich sein können.

Ein probates Mittel, das Holz ausreichend zu schützen, kann es da sein, einen Anstrich aufzutragen. Meiner Ansicht nach bringen im Bodenbereich Lasuren, Lacke oder Öle nicht recht viel, weil die Dauerbelastung der Erdfeuchte einfach viel zu hoch ist.

Besser ist es meiner Meinung nach, beispielsweise einen Fäulnisschutz* aufzutragen. Dabei handelt es sich um ein spezielles Anstrichmittel für erdberührte Hölzer, das aber nicht immer so heißen muss. Meist ist es eine schwarze (zähe) Flüssigkeit, die auf Bitumenbasis hergestellt wird. Sie können damit die Pfahlspitze einstreichen und erhalten somit einen dichten Holzschutz. Das Holz kann dadurch aber nicht mehr „atmen“, weshalb ich davon abrate, den ganzen Pfahl damit einzustreichen.

Den oberen Teil des Holzpfahls können Sie zum Beispiel mit einer Dünnschichtlasur* einstreichen und davor grundieren. So ist das Holz auch geschützt aber im oberen Teil eben nur so viel, um einer normalen Witterung standzuhalten. Dieser Teil trocknet meist relativ gut aus und somit ist die Gefahr einer andauernden Durchfeuchtung nicht gegeben.

Vergessen Sie aber nicht, den Fäulnisschutz etwas über das Erdreich aufzutragen – also, wenn Sie den Steher 40 cm einschlagen, würde ich 50 cm von unten weg anstreichen. Tragen Sie zu wenig auf, wird sich erst recht im Übergangsbereich vom Holz zur Erde eine hohe Wahrscheinlichkeit der Fäulnis einstellen. Die nachfolgende Skizze soll dies verdeutlichen:

Pfahl im Erdreich

Einen Pfahl im Erdreich können Sie mit bituminösen Anstrichen bzw. einem Fäulnisschutz versehen. Tragen Sie diesen immer etwas über das Erdreich auf (10 cm sollten in aller Regel ausreichen).

Holzpfahl in der Erde befestigen: Schutz von oben ist auch wichtig!

Ein ebenfalls großes Problem kann auftreten, wenn beim Einschlagen des Pfahls die Oberseite verletzt wird. Das passiert meist dann, wenn Sie mit einem zu kleinen Hammer schlagen oder schlecht schlagen, sodass seitlich etwas Absplittert oder der Pfahloberteil gequetscht wird.

Ursache dafür ist auch, dass die Last durch die Hammerschläge ungleich verteilt wird. Ausgeglichen kann das werden, indem Sie sich eine Pfostenramme* besorgen. Dabei handelt es sich um eine Hülse, die Sie über den Pfahl stülpen. Randlich sind zwei Griffe angeordnet, mit Hilfe derer Sie den Pfahl einrammen können. Diese Art des Einschlagens schützt die Oberseite viel besser, als Hammerschläge.

Haben Sie keine solche Ramme, können Sie auch ein Holzbrett auf den Pfahl halten und auf dieses mit dem Hammer schlagen. So verletzten Sie maximal das Holzbrett und verteilen die Lasten gleichmäßig auf den Pfahlkopf.

Pfahl einrammen einschlagen

Holzpfahl in der Erde befestigen: Das Einrammen eines Pfahls ist mit einer speziellen Pfahlramme oder einem Brett mit Hammerschlägen empfehlenswert.

Die Folge von Verletzungen auf der Oberseite sind auch nicht zu verachten. Gerade die Stirnseite von Holz ist meist sehr empfindlich bei Rissen, weil dort aufgrund des Aufbaus von Holz ohnehin die meisten Risse entstehen. Wenn Sie diese Seite zusätzlich verletzen, kommt es noch schneller zu Wassereintritten, was zur Folge hat, dass die Struktur immer schneller und schneller kaputt geht. Mehr dazu gibt es auch in diesem Beitrag: Holz vor Rissen schützen

Den oberen Teil des Pfahls schützen

Nachdem es jetzt ganz unten und ganz oben gut aussieht, sollten Sie nun auch den Oberteil des Pfahls, also alles, was über dem untersten Anstrich liegt, schützen:

Diese Holzoberfläche liegt zwar nicht dauerhaft im Nassen, wird aber in aller Regel auch ständig bewittert. Ich persönlich verwende dazu gerne eine Grundierung mit darauffolgender Lasur. Diese zieht tief in das Holz ein und schützt es. Zudem bleibt die Maserung des Holzes sichtbar, was bei solchen Stehern oft auch optisch wichtig ist.

Die Grundierung dient dabei als Basisschutz. Wenn Sie hier eine spezielle Grundierung, wie einen Imprägniergrund* oder einen Bläueschutz verwenden, ist das sicherlich nicht verkehrt.

Streichen Sie also den restlichen Holzpfahl (auch die obere Seite) mit einer Grundierung und danach mindestens einmal (besser zweimal) mit einer Dünnschichtlasur ein. Nach dem Trocknen können Sie das Teil auch schon einschlagen (oder Sie tragen die Lasur in bereits eingeschlagenem Zustand auf – wie es praktischer ist.

Einen Holzpfahl in der Erde befestigen – Fazit

Meiner Ansicht nach ist es punkto richtigem Holzschutz keine Hexerei, einen Holzpfahl nachhaltig in der Erde zu befestigen. Beachten Sie folgende Punkte:

  • Die Unterseite sollte mit einem Anstrich speziell für erdberührte Hölzer* versehen werden. Dieser sollte über das Erdreich hinaus ragen.
  • Den Oberteil streichen Sie mit einer Dünnschichtlasur oder einem vergleichbaren Holzschutz. Vergessen Sie dabei die Grundierung nicht.
  • Beim Einschlagen achten Sie darauf, dass Sie die Oberseite durch das Einhämmern nicht verletzen.

Ich selbst habe schon den einen oder anderen Holzpfahl versenkt und bin mit diesen drei grundlegenden Maßnahmen eigentlich immer sehr gut zurecht gekommen.

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