Holz mit Walnussöl behandeln
Walnussöl ist ein Lebensmittel, das in der Küche sehr vielseitig einzusetzen ist – aber nicht nur dort: Es kann auch verwendet werden, um Holz zu schützen und es zu pflegen. Natürlich gibt es dabei auch das eine oder andere zu beachten, weshalb sich in diesem Artikel alles darum dreht, wie Sie Holz mit Walnussöl behandeln können.
Welche Hölzer werden bevorzugt mit Walnussöl behandelt?
Nachdem es sich bei Walnussöl um ein natürliches Produkt handelt, liegt es nahe, dass Sie damit in erster Linie Holz behandeln, das eine gewisse Lebensmittelechtheit und Unbedenklichkeit punkto Inhaltsstoffen benötigt. Dazu zählen beispielsweise:
- Schneidebretter oder Servierbretter aus Holz
- Esszimmertische
- Kinderspielzeuge
- Arbeitsplatten in der Küche
Aber natürlich können Sie auch andere Möbel und Holzoberflächen mit Walnussöl* behandeln. Seien Sie sich dabei aber immer bewusst, dass diese Art des Holzschutzes das Holz vor dem Austrocknen bewahrt und auch einen gewissen Grundschutz gegen Verschmutzung liefert – vor allem jedoch die schöne Holzoptik betont.
Möchten Sie einen wirklichen Schutz gegen Nässe, Fäulnis oder hohe mechanische Beanspruchung, wird die Behandlung mit Walnussöl unter Umständen nicht mehr ausreichen. Diesfalls sollten Sie sich nach alternativen bzw. deckenden Holzschutzmitteln umsehen, wie beispielsweise einem Lack.
Walnussöl zählt übrigens zu den trocknenden Ölen – ganz im Gegensatz zu den halbtrocknenden (z. B. Sonnenblumenöl) und nicht trocknenden Ölen (z.B. Olivenöl).
Vor- und Nachteile von Walnussöl in der Holzbehandlung
Hier habe ich die meiner Ansicht nach wesentlichen Vor- und Nachteilen von Walnussöl in der Holzpflege gegenübergestellt:
- Feuert die Optik des Holzes an
- In der Regel ziemlich preiswert
- In der natürlichen Form ohne Zusätze lebensmittelecht
- Holz bleibt atmungsaktiv
- Üblicher Weise für Kinderspielzeug geeignet
- Trocknet relativ langsam (ohne Sikkative)
- Bildet keine Deckschichte an der Oberfläche
- Heikel bei Feuchtigkeit und Verschmutzungen
- Regelmäßige Auffrischung erforderlich
Walnussöl mit Zusätzen
Beachten Sie, dass Walnussöl* nicht immer in seiner reinen Form im Handel erhältlich ist. Oft wird es mit Sikkativen versetzt. Dies macht man (hauptsächlich bei der industriellen Fertigung) vor allem deshalb, damit die Trocknungszeit signifikant verkürzt wird.
Wie oben angedeutet, benötigen Öle in aller Regel sehr lange zum Trocknen. Bis die Oberflächen wieder berührt/begangen werden können, dauert es zumeist einige Stunden, bis zur vollständigen Aushärtung von Ölen kann das auch 14 Tage und länger dauern.
Möchten Sie nicht so lange warten, müssten Sie sich nach einem Walnussöl mit Trocknungszusätzen (das sind Sikkative) umsehen, sollten aber natürlich beachten, dass es sich dabei um chemische Zusätze handelt.
Hier erfahren Sie im übrigen Generelles zum Holz ölen.
So tragen Sie Walnussöl auf
Wenn Sie sich dazu entschieden haben, Ihr Holz mit Walnussöl* zu behandeln, gehen Sie dabei am besten wie folgt vor:
Das brauchen Sie dazu
- Walnussöl
- Pinsel zum Auftragen
- Sauberes, fuselfreies Baumwolltuch
- Optional: Eine Gummirakel zum Entnehmen des überschüssigen Öls
- Schleifpapier in unterschiedlichen Körnungen (mittelgrob und fein) bzw. eine Schleifmaschine
Schritt 1: Vorbereitung des Holzuntergrundes
Bevor Sie das Öl auftragen sollte die Flächen immer anschleifen. Sollten Altanstriche vorhanden sein, empfehle ich diese unbedingt zu entfernen, da Sie ansonsten Gefahr laufen, dass sich das Walnussöl mit diesen nicht verträgt und danach hässliche Verfärbungen zu sehen sind.
Ich empfehle für das Schleifen eine Körnung von etwa 100 oder 120. Das ist eine mittelgrobe Körnung, die für das Anschleifen gut geeignet ist. Danach mit einem feinen Schleifpapier* (Körnung 200 oder 220) drüber zu gehen ist auch nicht verkehrt, wenn Ihnen die Oberfläche zu rau ist.
Bewährt hat sich dafür auch, die Oberfläche zu wässern und nach dem Trocknen zu schleifen. Durch das befeuchten stellen sich die Holzfasern auf und Sie erhalten eine ziemlich glatte Struktur nach dem Schliff. Vergessen Sie nicht, immer möglichst in Maserrichtung des Holzes zu schleifen.
Danach müssen Sie das Holz unbedingt vom Schleifstaub befreien, bevor Sie weiter machen.
Schritt 2: Auftragen der Ölschichte
Tragen Sie nun das Walnussöl* auf. Dazu muss die Fläche trocken sein. Nehmen Sie dazu den Pinsel zur Hand und verteilen Sie das Öl zügig. Beginnen Sie am besten bei Ecken und Kanten sowie Stirnseiten und achten Sie darauf, dass es möglichst gleichmäßig über die Oberfläche verteilt wird.
Nach der für das jeweilige Produkt vorgegebenen Zeit (üblicher Weise 15 bis 40 Minuten) entfernen Sie das überschüssige Öl mit der Gummirakel oder einem fuselfreien und sauberen Baumwolltuch. Hierbei sollte kein Öl „stehen bleiben“, da ansonsten diese Bereiche später klebrig Stellen sein werden. Massieren Sie dann mit dem Bauwolltuch das Öl in das Holz hinein.
Im Anschluss daran lassen Sie das Holz ruhen und beachten dabei die vorgegebene Trocknungszeit des Herstellers. Üblicher Weise beträgt diese 10 bis 24 Stunden. In dieser Zeit sollten Sie die Oberfläche weder berühren noch begehen.
Schritt 3: Auftragen weiterer Schichten
Ich persönlich denke, dass der Auftrag einer zweiten Ölschichte nie schaden kann. Noch weitere Schichten sind dann eher Fleißaufgabe (beachten Sie diesfalls aber auch immer die Angaben des Herstellers).
Bevor Sie allerdings eine zweite Schicht auftragen, können Sie die Oberfläche noch einmal fein anschleifen. Damit bekommen Sie später ein wirklich tolles Ergebnis punkto Glätte. Dies machen Sie mit einer feinen Körnung (220 und aufwärts). Entstauben Sie danach das Holz gründlich.
Nun tragen Sie analog zur ersten Schichte eine zweite Schichte Walnussöl* auf. Diesmal werden Sie wahrscheinlich etwas weniger Öl brauchen, da beim ersten Durchgang eine Grundsättigung des Holzinneren erfolgt ist.
Lassen Sie es danach wieder einige Stunden trocknen. Dann sind Sie grundsätzlich fertig. Beachten Sie, dass zur Vollständigen Aushärtung des Öls Wochen vergehen können. Dies beschleunigt sich, wenn Sie ein Produkt mit Sikkativen verwendet haben.
Nach dem Ölen ist das Baumwolltuch unbedingt auszuwaschen und zu trocknen. Es kann nämlich speziell bei Ölen passieren, dass es zu einer Selbstentzündung kommt. Daher niemals zusammengeknüllt achtlos beiseitelegen.
Holz mit Walnussöl behandeln – Fazit
Eine mit Walnussöl* behandelte Holzoberfläche ist ein wahrer Augenschmaus und – vorausgesetzt Sie verwenden ein Öl in seiner natürlichen Form ohne Zusätze – ein lebensmittelverträglicher und auch für Kinderspielzeug geeigneter Holzschutz.
Bedenken Sie aber, dass Walnussöl (und Öl im Allgemeinen) ein Holzschutzmittel ist, dass einer regelmäßigen Auffrischung bedarf und kein Schichtbildner ist. Also schützen Sie das Holz nicht in dem Maße vor mechanischem Abrieb und Verschmutzungen, wie Sie das mit Lack oder einer anderen Beschichtung tun können.
Auch das Auftragen ist manchmal mühsam und die Trocknungszeit ist lange – aber all die Plagerei zahlt sich meiner Ansicht nach spätestens dann aus, wenn alles fertig ist und die Holzoberfläche Tip-Top aussieht und glänzt.
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Letzte Aktualisierung: 2024-11-21, Bilder von amazon.de