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Ihr Ratgeber über den Holzschutz

Lasur oder Lack für Holz im Außenbereich verwenden?

Viele kennen vermutlich (zumindest in etwa) die Eigenschaften von Lacken und Lasuren. Beides sind auf jeden Fall Holzschutzmittel, die sowohl innen als auch außen verwendet werden können. Spannend ist da schon die Frage, ob Holz im Außenbereich eher mit Lasur oder Lack behandelt werden sollte. Darüber handelt dieser Artikel, mit einem Vorweg genommenen Fazit: Es kommt halt immer darauf an …

Anforderungen an Holzoberflächen im Außenbereich

Zu Beginn möchte ich kurz darauf eingehen, welche Anforderungen es an Hölzer im Außenbereich gibt und dass es auch wesentlich ist, wo diese verbaut bzw. aufgestellt wurden.

Es macht punkto Holzschutz nämlich einen Unterschied, ob Sie Gartenmöbel wettergeschützt unter einem Terrassendach stehen haben oder zur Gänze im Freien. Regen, Sonnenlicht und vielleicht sogar Schnee (falls Sie die Möbel im Winter nicht wegräumen) haben ohne Schutz das Ganze Jahr über Zeit, auf das Holz einzuwirken. Hier ist also die Schutzanforderung eine sehr hohe.

Das selbe betrifft auch Gartenzäune, Hochbeete oder sonstige Objekte im Garten. Diese sind zwar für viele Menschen nicht von essentieller Bedeutung- aber spätestens, wenn der Tag gekommen ist, an dem ein Austausch erfolgen muss, weil Fäulnis und Nässe bereits das Holz verunstaltet und angegriffen haben, folgt die große Ernüchterung. Das kann nämlich dann ganz schön ins Geld gehen.

Dann gibt es noch eine Reihe von Hölzern, die konstruktiv von Bedeutung sind. Dazu zählen beispielsweise die Stützen einer Überdachung oder die Querbalken. Hier ist die Anforderung nicht nur eine rein optische sondern es stellt sich hier auch immer die Frage der Standsicherheit und Statik.

Und zu guter Letzt haben Sie es möglicher Weise auch mit einer Reihe besonderer Bauteile zu tun – den sogenannten maßhaltigen Bauteilen. Dazu zählen beispielsweise Fenster- und Türstöcke aus Holz, die ihre Maßhaltigkeit nicht verändern dürfen, da ansonsten die Nutzung eingeschränkt ist (dehnt sich beispielsweis der Fensterstock aufgrund Wärmeeinwirkung aus, besteht die Gefahr, dass das Fenstern klemmt).

Sie sehen also: Die Anforderungen an Holzbauteile und Holzoberflächen im Außenbereich ist schon enorm und der falsche Holzschutz kann dazu führen, dass dieser Bauteil eben früher als geplant seinen Geist aufgibt.

Holz im Außenbereich lackieren

Unterschiedliche Standorte und Schutzziele bedingen unterschiedlicher Holzschutzmittel – das gilt vor allem für den Außenbereich.

Das ist Lack, das ist Lasur

Ich habe zwar in den Beiträgen zum Holz lasieren und zum Holz lackieren bereits ausführlich darüber geschrieben, aber hier in aller Kürze noch einmal die Unterschiede zwischen Lasur und Lack:

  • Lack: Er ist in vielen Farben verfügbar und bildet eine dünne Schutzschicht auf dem Holz. Die Optik wird daher durch das Auftragen verändert. Angewendet wird er häufig bei Fenstern, Möbeln oder Türen. Der Anstrich erfolgt entweder intransparent (z.B. Buntlack*) oder transparent (z.B. Klarlack*) – aber in jeden Fall deckend.
  • Lasur: Die Maserung und Struktur des Holzes bleiben sichtbar. Maßhaltige Bauteile (Fenster, Türen, etc.) brauchen eine Dickschichtlasur. Untergeordnete Bauteile vertragen auch eine Dünnschichtlasur*. Beliebte Anwendungen sind unter anderem auch Zäune, Hochbeete, Carports, etc. Der Anstrich erfolgt transparent bis durchscheinend.

Auf den Punkt gebracht, bildet der Lack eine schützende Schicht auf dem Holz, die (Dünnschicht)Lasur in der Regel nicht.

Soll man nun Lasur oder Lack für Holz im Außenbereich verwenden?

Wie ich bereits eingangs erwähnt habe, kommt das darauf an. In Anlehnung zum vorherigen Absatz gebe ich also hier eine persönliche Empfehlung für verschiedene Anwendungsfälle ab bzw. schreibe das nieder, mit dem ich bisher die besten Erfahrungen gemacht habe:

Fenster- und Türstöcke aus Holz

Hier ist ein sehr hohes Schutzziel gegeben. Bei diesem Bauteilen geht es aus meiner Sicht ohne deckenden Anstrich nicht. Zum besseren Verständnis habe ich hier kurz zusammen gefasst, die sich die Maßhaltigkeit von Bauteilen darstellt:

Die Maßhaltigkeit eines Bauteiles beschreibt die Eigenschaft das Volumen in Abhängigkeit von Umgebungsbedingungen (z.B. Temperaturunterschiede, Luftfeuchtigkeit, etc.) zu verändern. Je maßhaltiger ein Bauteil ist, desto größer ist auch das Maß, das er gegenüber den Witterungsbedingungen hält (er quillt und schwindet also wenige stark). Man unterscheidet zwischen nicht maßhaltig, begrenzt maßhaltig und maßhaltig.

  • Maßhaltig: Bauteile aus Holz, bei denen die Änderungen des Maßes nur in äußerst geringem Umfang zugelassen sind. Beispiele: Fenster und Außentüren.
  • Begrenzt maßhaltig: Bauteile aus Holz mit Maßänderungen in begrenztem Umfang. Beispiele: Gartenmöbel, Dachuntersichten, Fachwerke.
  • Nicht maßhaltig: Bauteile aus Holz, deren Maßänderungen nicht begrenzt sind. Beispiele: Zäune, Schindeln, Außenverkleidungen mit offener Fuge.

FAZIT: Bei einem maßhaltigen Bauteil kommt aus meiner Sicht nur ein deckender Anstrich in Frage. Das kann eine Dickschichtlasur sein, besser aber ein Lack. Bei Fenster- und Türstöcken empfiehlt sich zudem die Verwendung von Ventilationslack.

Fensterrahmen lackieren

Holzfenster und Holztüren sind maßhaltige Bauteile, die in jedem Fall im Außenbereich mit einem Schichtbildner zu behandeln sind.

Gartenmöbel aus Holz

Hier haben Sie es mit begrenzt maßhaltigen Bauteilen zu tun. Meiner Ansicht nach kommt es hier tatsächlich auch auf den „physischen“ Holzschutz an – also auf die Rahmenbedingungen:

  • Sie sollten immer, wenn das möglich ist, die Gartenmöbel aus Holz einwintern. Schnee und Kälte in den Wintermonaten setzen dem Holz in der Regel immens zu.
  • Wenn Sie die Möglichkeit haben, die Garnituren unter Dach aufzustellen, sollten Sie auch diese Option nutzen. So halten Sie Regen fern – das ist außen auch schon die halbe Miete.

FAZIT: Gartenmöbel aus Holz sollten meiner Meinung nach im Außenbereich lackiert werden, wenn diese tatsächlich ständig und dauerhaft der Witterung ausgesetzt sind. Ansonsten kann man meiner Ansicht nach auch mit einer Lasur* vorgehen.

Welche Lasur für Gartenmöbel

Die Gartengarnitur würde ich dann lasieren, wenn Sie gut geschützt steht, anderenfalls mit einem Lackanstrich versehen, wenn ansonsten nichts dagegen spricht.

Terrassen aus Holz

Bei einer Holzterrasse spielt meiner Meinung nach ein nicht unwesentlicher Aspekt eine Rolle: Schichtbildende Aufträge, wie Lacke, neigen zum Absplittern. Das Benutzen der Terrasse ohne Schuhe ist dann sehr unangenehm.

Natürlich bietet Lack einen guten Schutz, dann sollten Sie allerdings auch einen hochqualitativen Lack verwenden und den Untergrund so gut vorbereiten, dass die Schicht auch hält. Das ist nicht immer einfach. Zudem ist es hier wichtig, dass die Terrasse möglichst so gebaut wird, dass keine Wasserpfützen stehen bleiben können. Das greift das Holz zusätzlich an.

FAZIT: Eine Terrasse können Sie im Winter nicht wirklich verstauen. Daher bin ich der Meinung, dass ein guter Lack (oder eine Dickschichtlasur) mit hoher Qualität auch hier den optimalen Schutz bietet. Wichtig ist hier sicherlich auch eine perfekte Grundierung. Ist die Terrasse unter Dach (was auch oft vorkommt) sind Sie sicher flexibler: Hier kann man auch zur Lasur greifen oder aber sogar das Auftragen von Holzöl* in Betracht ziehen. Regen, Sonne und Schnee haben dann ja so gut wie keine Angriffsfläche.

Holzschutz

Terrassendielen kann man lackieren oder lasieren. Je höher die Angriffsmöglichkeiten für Regen und Schnee sowie Sonneneinstrahlung sind, desto eher würde ich zu schichtbildenden Aufträgen (Lack, Dickschichtlasur) tendieren.

Konstruktive Bauteile aus Holz

Stützen, Steher und Balken haben punkto Holzschutz einen besonderen Stellenwert. Kann es bei Gartenmöbeln oder Terrassen zu optischen Unzulänglichkeiten führen, besteht hier aber in der Regel nicht die Gefahr einer Gefährdung. Wenn der Holzschutz bei einem konstruktiven Bauteil vernachlässigt wird, kann eine solche aber durchaus entstehen.

Die gute Nachricht ist: Meistens haben tragende Bauteile den Sinn, etwas zu tragen. Daher sind diese dadurch schon einmal gut geschützt. Oft betrifft es ein Carport, eine Terrassenüberdachung oder einen Balkon. Die Angriffsmöglichkeiten von Regen und Sonne sind da bereits vorhanden aber nicht so hoch, wie bei Hölzern, die komplett im Freien liegen.

Ein besonderer Fall ist zweifelsohne der Holzschutz bei erdberührten Bauteilen. Darüber lesen Sie hier mehr: Holzpfahl in der Erde befestigen.

FAZIT: Konstruktive Holzbauteile haben ein hohes Schutzziel, liegen aber oft auch günstig. Der Anstrich mit einem Schichtbildner ist daher in aller Regel nicht wichtig. Viel wesentlicher scheint mir hier eine gute Grundierung* zu sein, die gegen Holzbläue und holzzerstörende Schädlinge wirkt. Diese begünstigen mit der Zeit nämlich einen Feuchteeintrag in die Holzstruktur.

Lasur oder Lack für Holz im Außenbereich – Zusammenfassung

Wie Sie sehen können ist es nicht eindeutig, ob Sie Lasur oder Lack für Holz im Außenbereich verwenden sollten. Wie eingangs auch erwähnt, kommt es oft einfach darauf an. Wenn Sie den Untergrund gut vorbereiten, eine ordentliche Grundierung verwenden und dann zwei Anstriche mit dem jeweiligen Holzschutzmittel vornehmen, wird so schnell nichts schief gehen.

Vernachlässigen Sie aber den Holzschutz über längere Zeit oder tragen Sie diesen nicht ordentlich auf, wird Ihnen der beste Lack nichts nützen.

Einzig bei maßhaltigen Bauteilen ist es aus meiner Sicht wirklich essentiell, einen schichtbildenden Auftrag zu verwenden, da ansonsten durch das Quellen und Schwinden des Holzes die Nutzung dieser Bauteile (Fenster und Türen öffnen) nicht mehr gesichert ist.

Sehen Sie sich zum Abschluss noch einen meiner Meinung nach guten Lack an, den Sie für viele verschiedene Anstriche nutzen können:

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Letzte Aktualisierung: 30.04.2024, Bilder von amazon.de


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