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Ihr Ratgeber über den Holzschutz

Alkydharzlack für Holz verwenden: So streichen Sie ihn auf

Eine spezielle Form des Lacks ist der sogenannte Alkydharzlack. War er früher vor allem auch bei Heimwerkern sehr beliebt, wird er zusehends von wasserlöslichen Lacken verdrängt. Ich selbst arbeite zu Hause auch lieber mit Wasserlacken. In diesem Artikel möchte ich auf die Gründe dafür eingehen und erklären, wie Sie Alkydharzlack für Holz benutzen und auftragen bzw. wo seine Vorteile liegen. Aber Beginnen wir mit etwas Wissenswertem:

Was ist Alkydharzlack?

Bei Alkydharzlack* handelt es sich um einen lösungsmittelbasierten Lack, der zum Lackieren von Holz oder auch Metallen sehr gut geeignet ist. Das Wort „Alkyd“ ist ein zusammengesetzter Begriff aus „Alkohol“ und „Acid“. Erhältlich ist er seit den 1920er Jahren – bis dahin waren hauptsächlich Öllacke gebräuchlich. Dieser Lack wird auch meist einfach nur als Kunstharzlack bezeichnet.

Seine Vorteile gegenüber Öllacken bestehen unter anderem in einer schnelleren Trocknung, einer besseren Glanzverhalten. Alkydharzlacke lassen sich außen (aber auch innen – mit gewissen Einschränkungen beim Auftragen) verarbeiten. Neben Holz können auch PVC und Metalle gestrichen werden.

Erhältlich ist er als Buntlack aber auch als Klarlack (transparent) in glänzender und matter Ausführung. Dieses Angebot lässt eine Reihe von Kombinationen zu. Manchmal gibt es auch spezielle Effekt, wie eine Hammerschlagstruktur oder dergleichen.

Holz mit Klarlack lackieren

Alkydharzlack wir meist einfach als Kunstharzlack bezeichnet (rechts im Bild). Wasserbasierter Lack (links im Bild) ist häufig auch für Kinderspielzeug sehr gut geeignet – wenn das auf der Lackdose auch draufsteht und die Normen erfüllt werden.

Welche Eigenschaften hat dieser Lack?

Alkydharzlack ist sehr robust, einfach zu verarbeiten und hat eine exzellente Deckkraft. Die Aushärtung erfolgt dadurch, dass sich das Lösungsmittel, das im Lack enthalten ist, verflüchtigt und der Lack mit dem Luftsauerstoff reagiert. Verdünnt kann dieser Lack in aller Regel mit einem Universalverdünner oder Terpentinersatz werden. Hier habe ich die aus meiner Sicht wesentlichen Eigenschaften noch einmal zusammengefasst:

  • robust und strapazierfähig
  • einfache Verarbeitung
  • verdünnbar (nur dann, wenn das laut Produktbeschreibung auch möglich ist)
  • mischbar mit Ölfarben und Öllacken
  • hohe Deckkraft

Letzte Aktualisierung: 2024-11-23, Bilder von amazon.de

Etwas nachteilig ist natürlich, dass Alkydharzlack* ein Lösungsmittel beinhalten. Die Reinigung der Pinsel nach dem Streichen ist daher etwas mühsamer und auch für die Umwelt ist so ein Lack in der Regel nicht sehr schonend. Außerdem besteht für Kinderspielzeug in so gut, wie allen Fällen keine Eignung und das Auftragen in Innenräumen ist mit starkem Geruch verbunden (weshalb ich das auch nicht empfehlen kann). Die Trocknung dauert etwas länger, weil der Lack von unten nach oben trocknet.

Beschreibung Alkydharzlack Lackdose

Alkydharzlack enthält ein Lösungsmittel (wie Testbenzin) und gegebenenfalls Additive (Zusätze).

Sind in Alkydharzlacken Additive (Zusätze) enthalten?

Nicht zwangsweise – aber zum Verbessern der Eigenschaften werden Alkydharzlacke oft mit Zusätzen versehen, wie zum Beispiel:

  • Silikon: besser Widerstandsfähigkeit gegen chemische und mechanische Einflüsse sowie Nässe.
  • Kunstharz: besser Härteeigenschaften
  • Epoxydharz: schnellere Trocknung
  • Polysterol: schnellere Trocknung, beständiger bei Nässe und chemischen Einflüssen

Wissen HolzschutzGanz grundsätzlich ist Alkydharz gegenüber wasserbasierten (Acryl) Lacken wesentlich robuster und widerstandsfähig. Demgegenüber stehen aber eine höher Umweltbelastung (Inhaltsstoffe) und mangelnde Eignung für Nutzungen, die lebensmittelecht sein sollen und keine Eignung als Lack für Kinderspielzeug und dergleichen.

Gibt es einen Unterschied zwischen Alkydharzlack und Kunstharzlack?

An und für sich verhält es sich so: Wenn von Kunstharzlack die Sprache ist, ist in den meisten Fällen Alkydharzlack* gemeint. Bei so einem Lack ist Kunstharz das Bindemittel und Alkydharz ist eben so ein Bindemittel. Wenn Sie so möchten ist die Bezeichnung Alkydharz etwas spezifischer und die Bezeichnung Kunstharz ein wenig allgemeiner. Im Regelfall ist aber dasselbe gemeint.

Im Prinzip sind Kunstharzlacke das synthetische Pendant zu den Naturharzlacken, die in den 1920er Jahren noch stark verbreitet waren. Durch die bessere Ausbildung von Lackfilmen waren zu dieser Zeit Kunstharzlacke aber sehr schnell sehr beliebt.

Letzte Aktualisierung: 2024-11-23, Bilder von amazon.de

Gibt es Alkydharzlack auch wasserbasiert?

Nein – wasserbasierte Lacke sind Acryllacke, die mit Wasser verdünnt werden können und bei denen auch die Reinigung der Auftragwerkzeuge mit Wasser leicht möglich ist. Solche Lacke sind meist auch besser verträglich für die Umwelt und mit spezieller Ausweisung auch für Holzspielzeug geeignet.

Zudem gibt es (soweit ich recherchieren konnte) seit den frühen 2000er Jahren eine Kennzeichnungsvorschrift, nach derer herkömmliche (mit aromahaltigem Lösungsmittel versehene) Kunstharzlacke mit einem orangenen Gefahrensymbol „umweltgefährlich“ versehen sein müssen.

Aufgrund immer strenger werdender Vorschriften und umweltschonender Alternativen (Wasserlacke), müssen sich meiner Einschätzung nach aber auch die Lackproduzenten punkto Lösungsmittel, Aromaten und anderer Inhaltsstoffe etwas einfallen lassen. Mehr über den Unterschied zwischen wasserlöslichen und lösemittelhaltigen Lacken erfahren Sie übrigens in diesem Beitrag: Lack auf Wasserbasis oder Lösungsmittel Basis verwenden?

Hinweis HolzschutzBevor Sie sich für einen Alkydharzlack entscheiden, sollten Sie sich in jedem Fall darüber vergewissern, ob er für die jeweilige Art des Auftragens und die Rahmenbedingungen (beispielsweise ob das zu streichende Holz innen oder außen liegt) geeignet ist.

Alkydharzlack auftragen: Schritt-für-Schritt

Das Auftragen eines Alkydharzlackes zum Schutz des Holzes bzw. für dessen Beschichtung ist an und für sich relativ einfach möglich.

Das brauchen Sie dazu

  • Den Alkydharzlack* in der gewünschten Form (Buntlack oder Klarlack, matt oder glänzend)
  • Optional: Eine Grundierung für den Voranstrich
  • Schleifpapier zum Schleifen der Holzoberfläche
  • Möglichkeit zum Reinigen der Holzoberfläche (falls diese verschmutzt ist)
  • Pinsel* (oder Rolle) zum Auftragen des Lacks
  • Malerkrepp zum Abdecken von Flächen, falls erforderlich
  • Lösungsmittel (zum Verdünnen und Reinigen) – z. B. Universalverdünnung* oder Testbenzin (je nach dem, was auf dem Lack-Gebinde angegeben ist)

Tipp HolzschutzÜberlegen Sie sich außerdem, wo Sie streichen wollen: Im Außenbereich hat es enorme Vorteile punkto Geruchsbelastung. Wenn Sie etwas Streichen, das später innen verbaut wird, sollten Sie das ebenfalls draußen streichen. Nur das, was Sie nicht mehr rausbekommen, muss natürlich im Inneren lackiert werden.

Beachten Sie weiters die Verarbeitungstemperatur des Lacks und wie lange er zur Trocknung braucht. Hier ein Beispiel, wie so etwas auf der Lackdose stehen kann:

Trocknung Alkydharzlack

Die Trocknungsangaben zu Alkydharzlacken auf einer Klarlack-Dose: Überstreichbar nach ca. einem Tag.

Hier erfahren Sie übrigens, wie Sie berechnen, wieviel Lack pro m2 Holz Sie benötigen, wenn Sie eine Holzoberfläche lackieren wollen.

So tragen Sie den Alkydharzlack auf Holz auf

  • 1. Schritt: Wenn Sie den Alkydharzlack* auf Holz auftragen möchten, das stark verunreinigt ist, müssen Sie dieses zuerst reinigen. Dazu können Sie auch eine Bürste und etwas sauberes Wasser verwenden. Danach muss das Holz ausreichend Zeit haben, um zu trocknen.
  • 2. Schritt: Vor dem Lackieren schleifen Sie nun das Holz. Ist die Oberfläche vorher nass geworden, haben sich die Fasern aufgestellt. Mit dem jetzigen Schliff, der mit einem mittelgroben Schleifpapier (Körnung 100 oder 120) erfolgen sollte, kappen Sie diese Fasern. Nach diesem Schliff können Sie mit einem feinen Schleifpapier (Körnung 180 oder 240) ein weiteres Mal das Holz schleifen. Entfernen Sie danach den Schleifstaub.
  • 3. Schritt (optional): Nun ist es an der Zeit, eine Grundierung aufzutragen, falls das erforderlich ist. Wenn beispielsweise holzeigene Inhaltsstoffe nicht durchschlagen sollen, ist ein Isoliergrund die richtige Wahl. Um den Haftgrund zu erhöhen, sollten Sie einen Haftgrund auftragen. Schutz vor Bläue kann eine Grundierung mit Bläueschutz bieten. Nach dem Trocknen dieser Grundierung kann noch ein weiterer Zwischenschliff mit feiner Körnung erfolgen.
  • 4. Schritt: Nun können Sie die erste Schichte des Alkydharzlacks auftragen. Beginnen Sie dabei bei den Ecken und Kanten und arbeiten Sie sich zu den größeren Flächen vor. Eine Rolle kann dazu für sehr großflächige Hölzer die beste Methode sein. Eine gute Vorgangsweise ist es aus meiner Sicht, die Technik des Verschlichtens beim Lackieren abzuwenden. Lassen Sie die erste Lackschichte gut trocknen – laut den Angaben auf der Lackdose.
  • 5. Schritt: In den meisten Fällen ist es erforderlich und empfehlenswert, eine zweite Lackschichte aufzutragen. Gehen Sie dabei genauso vor, wie bei der ersten Lackschichte. Nach dem trocknen dieser Schichte sind Sie an und für sich fertig.
  • 6. Schritt: Waschen Sie nun den Pinsel aus (das sollten Sie an und für sich immer machen – auch zwischen den einzelnen Schritten). Dazu müssen Sie das jeweilige Lösungsmittel (zum Beispiel Testbenzin) verwenden. Auch mit einem Universalreiniger funktioniert es in aller Regel sehr gut.

Wenn Sie einen hohen Schutzanspruch an die Oberfläche haben, könnten Sie nach der zweiten Lackschichte (wenn Sie mit Buntlack gestrichen haben), beispielsweise eine dritte Decklack-Schichte mit einem Klarlack auftragen. Hier können Sie sich zwischen glänzend und matt entscheiden und die Oberfläche so gestalten, wie Sie es möchten. In diesem Beitrag habe ich anhand einer Schaltafel gezeigt, wie das funktioniert: Schaltafel lackieren.

Aufgetragener Klarlack

So sieht frisch aufgetragener Klarlack auf eine Buntlackoberfläche aus. Nach dem Abtrocknen ergibt sich eine sehr schöne und glänzende letzte Deckschichte. Klarlacke gibt es auch in Form eines Alkydharzlacks.

Persönliches Fazit und Zusammenfassung

Alkydharzlack* hat gegenüber Wasserlacken einige Vorteile – dennoch verwende ich ihn zu Hause eher seltener. Im Außenbereich bietet er aber einen sehr guten Schutz auf Holzoberflächen aufgrund seiner Robustheit und Beständigkeit gegen Feuchtigkeit.

Im Innenbereich und in Bereichen, in denen Kinder spielen und sich aufhalten (Kletterturm, Kinderspielzeug aus Holz, etc.) sollten Sie aber mit Umsicht agieren und besser auf ein Produkt zurückgreifen, das auf Wasserbasis produziert ist und für diese Anwendungsfälle auch geeignet ist (achten Sie dabei auch auf das Umweltzeichen Blauer Engel).

Beachten Sie auch, dass Alkydharzlack länger zum Trocknen benötigt, weil er von unten nach oben trocknet (im Gegensatz zu Lacken, die von oben nach unten durchtrocknen). Meist werden Alkydharzlacke auch als Kunstharzlacke bezeichnet.

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