Fehler beim Lackieren von Holzoberflächen vermeiden
Wie ich in meiner Anleitung zum Lackieren von Holz bereits erklärt habe, ist aus meiner Sicht diese Art der Beschichtung nicht wirklich schwer aufzubringen. Dennoch gibt es immer wieder Fehlerquellen, die entweder ziemlich bald oder auf lange Sicht ein gutes Ergebnis negativ beeinträchtigen, weil zum Beispiel der Lack abblättert oder die Holzoberfläche durchscheint. Damit das nicht passiert, habe ich hier mögliche Fehler beim Lackieren von Holzoberflächen aufgelistet und dargestellt, wie Sie diese beheben können.
Fehler 1: Der Untergrund ist mangelhaft vorbereitet
Dabei handelt es sich um einen Klassiker: Man denkt, der Untergrund passt und das Reinigen bzw. Schleifen kann man sich sparen. Bloß nicht! Mal ganz abgesehen von dem Erfordernis, dass das Stück Holz, das Sie lackieren möchten, nicht schmutzig ist, ist es immer wichtig, es abzuschleifen.
Dieser erste Schritt ist deshalb so wichtig, weil er mehrere Dinge bewirkt:
- Sie erzeugen einen guten Haftgrund für den Lack*.
- Die Grundierung (siehe Fehler 2) kann besser in das Holz einziehen.
- Sie reinigen das Holz und bessern Unebenheiten aus.
- Sie entfernen damit eventuell bestehende Altanstriche, die sich negativ auf die Haftung und Farbe des späteren Lackanstrichs auswirken können.
Das Unterlassen dieses allerersten und wichtigen Schrittes beim Lackieren von Holz ist meiner Ansicht nach daher ein großer Fehler
Vergessen Sie das Schleifen nicht und glauben Sie auch nicht, dass Sie sich damit eine Arbeit sparen. Eher im Gegenteil: Blättert aufgrund des Nicht-Schleifens der Lack früher ab, haben Sie erst recht eine Menge Arbeit mit der neuen Beschichtung.
ABHILFE: Schleifen Sie die Oberfläche erst mit einem groben und dann mit einem feinen Schleifpapier*. Ich verwende für den Erstschliff meist Körnungen von 80 bis 120 und für den feinen Schliff Körnungen von etwa 180 bis 220.
Fehler 2: Die Grundierung wird weggelassen
Auch das halte ich beim Lackieren für einen Fehler. Natürlich sparen Sie Zeit, wenn Sie darauf versichten, nach dem Schleifen und vor dem Lackieren eine Grundierung* aufzutragen, weil diese in der Regel erst nach etlichen Stunden überstrichen werden kann.
Allerdings hat eine Grundierung natürlich auch einen Zweck – und zwar, ähnlich wie das Schleifen, gleich mehrere:
- Sie erzeugen einen Tiefenschutz, während der Lack eine Beschichtung ist.
- Es wird verhindert, dass holzeigene Inhaltsstoffe den Lack später verfärben (die Grundierung bietet dabei die Schutzbarriere.
- Sie gleichen unterschiedliche Saugfähigkeiten des Holzes aus, indem Sie es mit der Grundierung sättigen.
- Farbunterschiede am Holz merzen Sie so besser aus.
Vor allem in Außenbereichen macht die Lasur Sinn, weil sie einen guten Schutz gegen den Bläupilz bietet, der sich bevorzugt bei Nadelhölzern wohl fühlt.
ABHILFE: Grundieren Sie die Holzoberfläche vor dem Lackieren mit einer geeigneten Grundierung*. Unterscheiden Sie dabei, ob es sich um Holz für Außen oder für Innen handelt (es gibt spezielle Grundierungen für innen und für außen). Lassen Sie die Grundierung gut trocknen. Danach schleifen Sie mit einer feinen Körnung (180 bis 220) noch einmal über die Holzoberfläche.
Fehler 3: Nur einmal lackieren
Nun, hier kommt es darauf an: Wollen Sie absichtlich eine etwas durchscheinende Holzstruktur (aus optischen Gründen), ist es grundsätzlich kein Fehler, nur einmal zu lackieren – beachten Sie diesfalls aber, dass der Holzschutz nicht optimal ist.
Wollen Sie eine deckende Schichte haben, ist nur einmal zu lackieren aus meiner Sicht ein Fehler. Selbst wenn es sich um den besten extra deckenden Lack* handelt, sind für mich persönlich zwei Aufträge Pflicht. Jeder weitere Auftrag ist Kür.
Der Lack hat ja an sich meist zwei Aufgaben zu erfüllen: Die Holzoberfläche farblich zu überdecken und durch diese Deckschicht das Eindringen von Nässe und UV-Strahlung zu verhindern. Außerdem bildet die Beschichtung einen Schutz gegen mechanischen Abrieb.
ABHILFE: Nach dem Auftragen und Abtrocknen der Grundierung lackieren Sie einmal mit dem Lack*. Nachdem dieser Trocken ist bzw. nach Empfehlung des Produkts lackieren Sie ein zweites Mal darüber. Nach diesen beiden Durchgängen ist die Beschichtung in aller Regel komplett.
Fehler 4: Der Auftrag wird schlampig durchgeführt
Auch das ist eine mögliche Fehlerquelle – es macht nämlich einen Unterschied, ob Sie längs- oder quer zur Maserung des Holzes streichen und auch die Menge des Lacks ist entscheidend sowie der Pinsel, mit dem Sie auftragen.
Achten Sie penibel darauf, dass Sie einen geeigneten Pinsel* verwenden. Wenn Sie sich einen Lackpinsel zulegen, kann schon einmal nicht viel schief gehen. Aber der beste Lackpinsel nützt nichts, wenn er verklebt ist oder ausgefranst.
Viele Fehler passieren auch, weil falsch gestrichen wird. Generell ist der Auftrag längs zur Holzmaserung vorzunehmen und weder quer dazu noch zu tupfen. Wenn Sie ein völlig sauberes Ergebnis ganz ohne Pinselstriche haben möchten, sollten Sie zu einer Rolle greifen.
Passen Sie beim Auftrag auch darauf auf, dass Lacknasen nicht verlaufen oder „Lackseen“ auf der Holzoberfläche stehen bleiben. Nass in Nass arbeiten ist zwar schön und gut, das heißt aber noch lange nicht, dass Sie das die Oberfläche vollkommen überschütten müssen.
Genauso keine gute Idee ist es übrigens auf einen alten Lack zu lackieren.
ABHILFE: Kurz und knapp: Verwenden Sie einen brauchbaren und sauberen Pinsel zum Lackieren. Streichen Sie in Maserrichtung des Holzes. Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu viel Lack auftragen und verstreichen Sie Lacknasen sofort.
Fehler 5: Trocknungszeiten werden ignoriert
Auch ein häufiger Fehler, den ich auch schon gemacht habe, ist es, die Trocknungszeiten zu verkürzen bzw. zu ignorieren. Zugegeben – Sie sparen natürlich eine Menge Zeit, wenn Sie nach dem Grundieren gleich lackieren.
Aber: Es hat schon seinen Grund, warum auf der Grundierung* eine Zeitangabe zum Folgeanstrich gemacht wird und auch dabei steht, wie die Grundierung trocknen soll (beispielsweise in einem gut durchlüfteten Raum, etc.).
Es kann daher bei Einhaltung aller Ruhezeiten für das Holzstück schon einmal das ganze Wochenende über dauern, bis Hölzer lackiert sind. Sie müssen nämlich zwischen Grundierung und erster Lackschichte sowie zwischen beiden Lackaufträgen Trocknungzeiten einkalkulieren und nach dem zweiten Lackauftrag natürlich auch die Zeit zur Endtrocknung dazu rechnen.
ABHILFE: Kürzen Sie nicht eigenmächtig die Trocknungszeiten einzelner Holzschutzmittel ein sondern haben Sie Geduld. Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden und ob es nun 24 oder 48 Stunden dauert, bis Ihr Holz lackiert ist, wird aller Voraussicht nach nicht viel ausmachen.
Persönliches Fazit
Diese fünf Fehler sind sicher nicht alle, die man beim Lackieren falsch machen kann. Für mich sind es aber häufige Fehlerquellen, die auch ich schon gemacht habe. Gerade als unerfahrenerer Heimwerker denkt man oft man könne sich etwas Sparen. Oft ist aber gerade das Gegenteil der Fall:
Die Unzufriedenheit mit der Lackschichte ist oft besonders groß, wenn diese nicht den Vorstellungen entspricht, nur weil man (unnötige) Fehler begangen hat.
Sind Sie noch auf der Suche nach einem Lack? Sehen Sie sich diesen hier einmal im Detail an:
- VERSIEGELUNG: Der hochwirksame Lack versiegelt schonend und zuverlässig Holzoberflächen. Er ist sowohl für die Erstversiegelung geeignet, als auch für die Neuversiegelung von Holzböden, Dielen, Holztreppenstufen sowie rohen und fest verklebten Korkböden im Rahmen der Renovierung. Der Lack ist auch zum Ablackieren von AQUA CLOU Holzbeize geeignet.
Letzte Aktualisierung: 2024-12-07, Bilder von amazon.de