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Ihr Ratgeber über den Holzschutz

Lack auf Holz auftragen: Diese Möglichkeiten haben Sie

Bereits seit vielen Jahrzehnten wird Lack in Form von Bunt- oder Klarlacken auf Holzoberflächen zu dessen Schutz und zu Zwecken der Optik aufgetragen. Mittlerweile haben sich unterschiedliche Vorgangsweisen beim Auftragen ergeben: Pinsel, Rolle, Sprühflasche und Schwamm sind mehr oder weniger bekannte und vorteilhafte Möglichkeiten. In diesem Beitrag möchte ich erklären, wie Sie Lack auf Holz auftragen, wie Sie dabei mit welchem Werkzeug vorgehen und was Sie alles zu beachten haben.

Was ist das Besondere an Lack für Holz?

Das Besondere beim Lackieren von Holz ist der Umstand, dass der Lack die Holzoberfläche überdeckt. Der Schutz vor Feuchtigkeit und anderen Einflüssen passiert also, indem über das Holz eine Schichte gezogen wird. Damit hebt sich der Lack definitiv von der Dünnschichtlasur oder dem Öl ab, weil diese beiden Holzschutzmittel keine Schichtbildner sind.

Der Lack selbst kann als Buntlack oder als Klarlack aufgetragen werden. Buntlacke dienen einerseits dem Schutz und andererseits ändern Sie die Oberfläche in optischer Hinsicht. Der Klarlack ist das farblose Pendant dazu. Dieser wird sehr häufig als Schutzlack über dem Buntlack (Decklack) verwendet.

Hinweis HolzschutzLacke sind entweder wasserbasierend (Acryllacke) oder lösemittelbasiert (Kunstharzlack) produziert. Der Unterschied liegt in der Art und Weise des Trocknens: Acryllacke trocknen unter Abgabe des Wassers, Kunstharzlacke unter Abgabe des Lösemittels. Daher riechen diese auch immer relativ streng. Ich verwende sie – wenn überhaupt – lediglich in Außenbereichen.

In den folgenden Absätzen möchte ich nun erklären, wie Sie mit welchem Werkzeug arbeiten und wo die Vorteile liegen:

Lack mit dem Pinsel auftragen

Der Pinsel* ist ein Klassiker – schnell verfügbar in unterschiedlichen Breiten können Sie mit ihm wunderbar Lack auf Holz auftragen. Allerdings gibt es ein paar Grundregeln zu beachten:

  • Arbeiten Sie mit Acryllack sollten Sie eher zur Kunstfaser greifen – denn das Wasser im Lack lassen Naturborsten aufquellen, was ein schlechtes Oberflächenbild zur Folge haben kann. Kunstharzlacke hingegen können Sie auch mit Naturborsten auftragen.
  • Verwenden Sie nur solche Pinsel, die auch lösemittelbeständig sind, falls Sie mit Kunstharzlacken arbeiten. Ansonsten lösen sich die Borsten auf und schwimmen im Farbtiegel oder der Holzoberfläche herum.
  • Einen guten Pinsel* erkennen Sie an den dichten Borsten, einen hohen Anteil an langen Borsten, einem breiten und gut in der Hand liegenden Griff sowie der stabilen Befestigung der Borsten am Stiel.

Ob Sie einen Flach- oder Rundpinsel verwenden, ist dabei eher Geschmackssache. Ich arbeite deswegen gerne mit dem Rundpinsel, weil man ihn durch herumdrehen gut beim Streichen einsetzen kann.

Holz lackieren mit Pinsel

Ich lackiere ausgesprochen gerne mit einem Pinsel. Gegenüber anderen Auftragwerkzeugen verfügt er aus meiner Sicht über einige nennenswerte Vorteile.

So gehen Sie beim Pinseln vor

Wenn ich Lack mit dem Pinsel auftrage, gehe ich meist nach der Technik des Verschlichtens vor:

  • 1. Schritt: Lack mit dem Pinsel auftragen und entlang der Maserung verstreichen.
  • 2. Schritt: Farbe quer zur Maserung verstreichen.
  • 3. Schritt: Wiederum entlang der Maserung verstreichen.

Dadurch wird der Lackanstrich sehr dicht und gleichmäßig, weil erst längs, dann quer und dann noch einmal längs der Holzmaserung gepinselt wird. Beim Auftragen des Lacks sollten Sie auch immer darauf achten, nicht Sie nicht zu viel Flüssigkeit auf einmal auftragen. Lieber zwei- bis drei Durchgänge und dünnere Schichten als eine Schicht, die extrem dick ist.

Wichtig ist aus meiner Sicht, dass Sie möglichst einen Pinsel benutzen, der auch für das Lackieren geeignet ist (Lackpinsel). Hier drei mögliche Optionen:

Letzte Aktualisierung: 2024-11-21, Bilder von amazon.de

Vorteile des Pinsels beim Lackauftrag

  • Meist schnell verfügbar
  • Große Auswahl an Formen und Breiten
  • Einfach in der Handhabung
Lack mit Pinsel auftragen

Pinsel gibt es in den verschiedensten Formen und Breiten. Ein Vorteil ist, dass man mit ihm in der Regel auch in Zwischenräume und verwinkelte Bauteile gut hinkommt.

Lack mit der Rolle auftragen

Ein weiteres Auftragewerkzeug, das sich heutzutage großer Beliebtheit erfreut ist die Rolle. Dabei handelt es sich um das optimale Werkzeug, wenn Sei große Holzflächen effizient und schnell streichen möchten.

Aber auch, wenn es darum geht, eine (kleinere) Fläche besonders gleichmäßig zu streichen, kann die Lackierwalze* eine sehr gute Wahl sein. Denn – richtig angewendet – schafft sie das im Normalfall viel besser als ein Pinsel.

Auch bei den Rollen gibt es unterschiedliche Modelle, abhängig davon, ob Sie mit einem Acryllack (Wasser) oder einem Kunstharzlack (Lösungsmittel) arbeiten (hier auch mehr über den Unterschied zwischen Acryllack und Kunstharzlack):

  • Lösungsmittelbasierte Lacke: Roller aus Nylon, Polyamid, Flock, Polyester oder Velours
  • Wasserbasierte Lacke: Roller aus Polyester, Lammfell, Polyacryl oder Schaumstoff
  • Lacke mit wenig Lösungsmittel: Lammfell oder Schaumstoff

Sehr viele Walzen bestehen aus Schaumstoff. Bei diesen sollten Sie darauf achten, dass die Kanten abgerundet sind, um beim Auftragen wenig Luftbläschen zu produzieren.

Lack auf Holz mit Rolle auftragen

Wollen Sie große Flächen effizient und schnell lackieren, führt in aller Regel kein Weg über die Rolle bzw. Walze.

So gehen Sie beim Rollen vor

Das Auftragen von Lack auf Holz mit einer Rolle* ist nicht weiter schwierig – Voraussetzung ist aber, dass der Lack aber auch zum Rollen geeignet ist (das steht meist auf der Lacktiegel-Rückseite drauf). Außerdem sollten Sie eine Lackwanne benutzen. Diese ist oft mit dabei, wenn Sie einen Roller benutzen. In dieser können Sie Farbe aufnehmen und die Rolle abwalzen, sodass nicht zu viel Lack auf der Rolle haftet und dieser aber gut verteilt ist.

  • 1. Schritt: Längs der Maserung relativ zügig die ganze Fläche mit der Rolle lackieren.
  • 2. Schritt: Mit leichtem Druck den aufgetragenen Lack quer zur Maserung verteilen, ohne neuen Lack aufzunehmen.
  • 3. Schritt: Gänzlich ohne Druck erneut längs der Maserung die Farbe mit der Rolle* verteilen. Dieser Schritt dient lediglich der Gleichmäßigkeit des Anstrichs.

Je nach Ziel und Lack ist es oft erforderlich zwei, drei oder sogar vier Anstrichdurchgänge (meist reichen aber maximal drei) zu machen. Beim Rollen ist es nicht unwichtig, dass Sie die Holzoberfläche möglichst waagrecht liegend bearbeiten – da es ansonsten zu Lacknasen und Läufern kommen kann, die Sie später nicht mehr ganz so gut wegbekommen. Das passiert häufig auch dann, wenn Sie zu viel Lack auf einmal verwenden.

Hier drei mögliche Walzen/Rollen für den Lackauftrag bei Holzoberflächen:

Letzte Aktualisierung: 2024-11-21, Bilder von amazon.de

Vorteile der Rolle beim Lackauftrag

  • Für große Flächen hervorragend geeignet
  • Sehr gleichmäßiges Anstrichbild
  • Schnelles und effizientes arbeiten
Farbwalze für Lack

Wenn Sie mit einer Rolle lackieren möchten, sollten Sie in jedem Fall immer eine Lackwanne benutzen. Das führt – zumindest bei mir – zu einem besseren Ergebnis.

Sprühlack auf Holz auftragen

Eine dritte Möglichkeit, die meiner Erfahrung nach beim Heimwerken eher seltener in Betracht gezogen wird, ist das Aufsprühen des Lacks. Das funktioniert in der Regel schneller, als mit den beiden vorgenannten Methoden, ist aber auch an die Konsistenz des Lacks geknüpft (Sie können nicht jeden beliebigen Lack dazu benutzen).

Die Vorteile liegen auf der Hand: Es geht schnell, Sie erzielen eine gute und gleichmäßige Deckung und bei schwierigen Stellen (Ecken, Kanten, etc.) fällt das Ergebnis meist besser aus. Etwas Nachteilig ist die Tatsache, dass Sie den Umgebungsbereich gut abdecken/schützen müssen und dass Sie eine Sprühflasche dazu anschaffen müssen. Das Sprühen ist zudem an Temperaturen gebunden – ideal sind etwas über 20°C.

So gehen Sie beim Sprühen von Lack auf Holz vor

Hier in aller Kürze zusammengefasst, wie Sie Lack mit einer Sprühpistole* auf Holz auftragen:

  • 1. Schritt: Besorgen Sie sich ein Lackiergerät (Sprühpistole) sowie einen geeigneten Lack. Diesen müssen Sie gegebenenfalls auch noch verdünnen (je nach Verwendungsvorschrift). Dazu benutzen Sie einfach einen Messbecher (der manchmal im Lieferumfang des Geräts dabei ist) oder halten sich an die Vorgaben am Tiegel (hier mehr dazu: Lack verdünnen).
  • 2. Schritt: Testen Sie das Gerät und die Konsistenz, indem Sie es auf einem alten Kartonstück testen. Tragen Sie dabei in jedem Fall eine Atemschutzmaske, um den Lack-Sprühnebel nicht einatmen.
  • 3. Schritt: Stellen Sie die Farbpistole ein. In der Regel funktioniert das über ein Rädchen am Gerät, mit der Sie Konsistenz, Menge und Geschwindigkeit beim Sprühen anpassen können. Lackieren Sie kleine Holzteile, sollten Sie darauf achten, mit einem Rundstrahl zu arbeiten – größere Flächen können besser mit dem Flachstrahl lackiert werden.
  • 4. Schritt: Sprühen Sie nun das Holz an. Gehen Sie dabei am besten in Bahnen vor, die sich überlappen. Der Abstand des Geräts sollte ca. 10- bis 20 cm betragen. Sie können auch kreuzweise sprühen, also erst mit der Maserung und dann quer zu ihr, um Läufer zu vermeiden und eine gute Deckung zusammen zu bekommen.

Im Anschluss daran erfolgt, wie üblich, die Trocknung des Lacks und danach gegebenenfalls der Auftrag mehrerer Lackschichten.

Vorteile der Sprühpistole beim Lackauftrag

  • Regelmäßige Oberflächenstruktur
  • Ideal bei schwierigen Formen
  • Schneller Arbeitsfortschritt
Lack mit Sprühpistole auftragen

Mit der Sprühpistole lackieren Sie üblicher Weise am schnellsten – es muss aber die Konsistenz passen.

Klarlack auf Holz auftragen: Gibt es Besonderes zu beachten?

Klarlack ist die durchsichtige Alternative zum Buntlack. Häufig wird dieser als Decklack über dem Buntlack verwendet und bildet so eine äußere Schutzschichte, ohne die Farbe dabei zu beeinflussen. Beim Auftragen können Sie grundsätzlich genau so vorgehen, wie bei anderen Lacken auch – also pinseln, rollen oder sprühen.

In diesem Beitrag hier habe ich beispielswiese erklärt, wie Sie Holz mit Klarlack lackieren. Empfehlenswert ist meiner Ansicht nach, dass Sie darauf achten, dass Sie nicht Buntlacke mit Klarlacken überlackieren, die sich nicht untereinander vertragen. Bleiben Sie also in einer selben Produktlinie bzw. trennen Sie Acryllacke und Kunstharzlacke, wenn das möglich ist (zumindest ich mache das eigentlich immer).

Zudem sollten Sie nur mit sauberem Werkzeug arbeiten, um den Klarlack nicht (versehentlich) einzufärben. Der unter dem Klarlack* liegende Lack muss zudem vollständig trocken (und angeschliffen) sein, wenn Sie diesen auftragen. Sie können aber natürlich den Klarlack auch direkt auf das vorbereitete Holz streichen (ohne darunterliegenden Buntlack).

Lack auf Holz auftragen: Fazit und Zusammenfassung

Pinseln, Rollen oder Sprühen – das ist oft die Qual der Wahl. Üblicher Weise ist ein gut sortierter Heimwerkerhaushalt mit Pinseln ausgestattet. Hier sollten Sie beim Lackieren aber darauf schauen, dass es auch Lackpinsel* sind, die auch eine gute Qualität aufweisen (bei Acryllack nehmen Sie vorzugsweise Kunstfaser, ansonsten Natur- oder Kunstfaser).

Die Rolle bietet auch einige Vorteile, vor allem dann, wenn Sie größere Flächen zu lackieren haben. Außerdem geht das in der Regel schneller als mit dem Pinsel. Das Sprühen an sich ist etwas aufwändiger, weil Sie ein spezielles Gerät (Lackierpistole, etc.) brauchen und der Lack nicht zu dickflüssig sein darf. Dementgegen steht die hervorragende Eignung für verwinkelte Bauformen sowie Ecken und Kanten.

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