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Ihr Ratgeber über den Holzschutz

Lack auf Wasserbasis oder Lösungsmittel Basis verwenden?

Wenn man vom Lackieren von Holz spricht, stolpert man meist über eine Frage, die immer wieder gestellt wird: Soll man Lack auf Wasserbasis oder Lösungsmittelbasis verwenden? Nun, da kommt es auf die Rahmenbedingungen und verschiedene Umstände an – ein pauschale Antwort ist auf diese Frage kaum zu geben. In diesem Artikel möchte ich daher auf die Unterschiede dieser Lackarten eingehen und erklären, wann Sie welchen verwenden sollten.

Unterschiede zwischen Lacken auf Lösungsmittelbasis und Lacken auf Wasserbasis

Es gibt sehr viele verschiedene Lack und Lackarten auf dem Markt – die Frage endet aber meistens immer an dem Punkt, ob als Basis Lösungsmittel oder Wasser dient. Das sind die Unterschiede:

Lack auf Wasserbasis

Wie der Name schon sagt, ist hier Wasser das Lösungsmittel. Zu den bekanntesten Vertretern zählt der Acryllack*. Solange diese Lack noch nicht eingetrocknet ist, kann man ihn mit Hilfe von Wasser wegmachen. Flecken, Patzer und dergleichen lassen sich daher sehr gut entfernen.

Zudem kann das Wasser behilflich sein, um den Lack zu verdünnen. Dies ist immer dann erforderlich, wenn Sie diesen beispielsweise als Grundierung verwenden möchten oder falls er nicht so deckend aufgetragen werden soll.

Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Lacke beim Trocknen keine unangenehmen Gerüche verbreiten und daher für Innenräume ideal geeignet sind.

Nachteilig wirkt sich die wenig hohe Belastbarkeit aus und die Tatsache, dass das Auftragen mit dem Pinsel oft dazu führt, dass Pinselstriche sichtbar bleiben und der Farbverlauf insgesamt weniger perfekt ist.

Hier lesen Sie übrigens, warum Lacke auf Wasserbasis für das Lackieren von Holzspielzeug so interessant sind.

Zusammenfassung der Vor- und Nachteile

  • Mit Wasser verdünnbar
  • Für Innenräume ideal geeignet
  • Keine unangenehmen Gerüche
  • Schnelle Trocknung
  • Weniger Belastbar
  • Pinselstriche häufig sichtbar
  • Farbverlauf weniger perfekt
Lack auf Wasserbasis

Lacke auf Wasserbasis sind für Innenräume besser geeignet und auch gut für die Umwelt – das Lösungsmittel ist hier einfach Wasser.

Lack auf Lösungsmittelbasis

Auch hier ist der Name Programm: Anders als bei Lacken auf Wasserbasis hat dieser Lack ein Lösungsmittel (oder Lösemittel) als Basis. Diese bestehen oft aus vielen Komponenten. Nach dem Auftragen verflüchtigen sich diese Lösungsmittel und der Lack härtet aus. Ein bekannter Vertreter ist der Kunstharzlack*.

Der große Vorteil von Lösungsmitteln ist, dass die Lacke dadurch leicht zu verarbeiten sind und später – bei richtiger Verarbeitung – optisch sehr schön aussehen.

Nachteilig empfinde ich, dass beim Verflüchtigen des Lösungsmittel unangenehme Gerüche entstehen. Daher trage ich persönlich diese Lacke dann nicht auf, wenn es sich um Holzflächen im Innenbereich handelt. (Hier können Sie im übrigen alles über den Unterschied zwischen Acryllack und Kunstharzlack nachlesen.)

Beachten Sie bei diesen Lacken auch, dass die Trocknungszeit relativ lange in Anspruch nimmt, und bei Vorschnellem Berühren der Oberfläche meist später Fingerabdrücke und dergleichen zu sehen sein werden.

Die Beanspruchung und Festigkeit ist bei Lacken auf Lösemittelbasis aber grundsätzlich besser. Zu den bekanntesten Vertretern zählen der Kunstharzlack (bzw. der Alkydharzlack).

Bedenken Sie auch, dass zur Reinigung der Malwerkzeuge Wasser nicht ausreichen wird. Sie benötigen das Lösungsmittel, dass den Lack herunter löst (beispielswiese Terpentin, Nitroverdünnung, etc.). Mit dem passenden Lösemittel kann der Lack übrigens auch  verdünnt werden.

Zusammenfassung der Vor- und Nachteile

  • Mit dem passenden Lösemittel verdünnbar
  • Farbverlauf meist optimal
  • Hohe Belastbarkeit und Dauerhaftigkeit
  • Für Innenräume nur bedingt geeignet (Geruch!)
  • Trocknung kann länger dauern
  • Flecken nur mit dem Lösungsmittel zu entfernen
Lack auf Lösungsmittelbasis

Im Außenbereich haben Lacke auf Lösungsmittelbasis ihre Vorteile. Dauerhaftigkeit und Belastbarkeit sind in der Regel höher als bei Lacken auf Wasserbasis.

Ein weiterer, spezieller Lack ist der sogenannte Ventilack. Alles zu diesem erfahren Sie hier: Ventilationslack.

Lack auf Wasserbasis oder Lösungsmittel Basis verwenden?

Nun, wie gesagt – das kommt darauf an:

Bei einer Bastelrunde mit Kindern, bei denen Holz lackiert wird, ist aus meiner Sicht Lack auf Wasserbasis die vollkommen richtige Wahl. Achten Sie bei Kindern zudem, dass der Lack speziell für diese geeignet ist. Das steht üblicher Weise auf der Lackdose. Im Zweifelsfall lassen Sie sich beim Kauf beraten.

Holzmöbel im Innenbereich würde ich auch in jedem Fall mit einem Acryllack* streichen. So werden unangenehme Gerüche vermieden und wenn Ihnen die Deckkraft nicht hoch genug scheint, lackieren Sie die Flächen eben nicht nur zweimal sondern mehrmals.

Hölzer im Außenbereich, die einen hohen Widerstand gegen Witterungseinflüsse und Temperaturschwankungen brauchen, würde ich dagegen im Zweifelsfall eher mit Kunstharzlack* bestreichen. Die Deckkraft ist üblicher Weise höher und die Dauerhaftigkeit ebenso. Zudem haben Sie den Vorteil, dass sich der Lack in die Luft verflüchtigt und nicht in einem Innen raum „stehen bleibt“.

Für spezielle Bauteile (wie zum Beispiel Fenster und Türen), deren Maßhaltigkeit besonders wichtig ist, würde ich mich um einen speziellen Lack umsehen – wie zum Beispiel auf den oben verwiesenen Ventilationslack*.

Ich verwende am liebsten Wasserlacke – schon alleine wegen der Werkzeugreinigung und dem fehlenden Lösungsmittel. Hier der aktuelle Amazon-Bestseller:

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