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Ihr Ratgeber über den Holzschutz

Lack verschlichten: Sorgen Sie für eine ebenmäßige Oberfläche

Beim Holz lackieren stolpert man immer wieder den Begriff „Verschlichten“ bzw. „Vertreiben“. Dabei handelt es sich um eine Technik, die weder schwer zu verstehen noch schwer umzusetzen ist. Ich selbst arbeite beim Lackieren immer wieder damit. In diesem Artikel habe ich daher kurz zusammengefasst, warum man Lack verschlichten sollte, welche Bedeutung das für die spätere Oberfläche hat und wie Sie es konkret anstellen.

Warum ist das Verschlichten des Lackes sinnvoll?

Wenn Sie jeden Schichtauftrag des Lacks (üblicher Weise tragen Sie nach dem Grundieren zwei Schichten auf) in drei Aufträge unterteilen, erhalten Sie eine besonders schöne und feste Oberflächenstruktur, die nicht so schnell abblättert und bei welcher der Lack gleichmäßig verteilt ist.

An und für sich tragen Sie dabei nur beim ersten Arbeitsschritt Material (also Lack) auf und danach verteilen (also verschlichten) Sie es. Manchmal wird das Verschlichten auch als Vertreiben bezeichnet.

Zum Verschlichten verwenden Sie am besten einen Lackpinsel, falls Sie Lack auftragen. Diese Pinsel* sind so konzipiert, dass Sie den eher zähflüssigen Lack gut aufnehmen und auch wieder gut abgeben. Handelt es sich um ein wasserbasiertes Produkt, sollten Sie einen Pinsel mit synthetischen Borsten dazu nutzen, wenn es ein Produkt auf Lösemittelbasis ist, einen Naturborstenpinsel. Alles zu den verschiedenen Materialien erfahren Sie in diesem weiterführenden Artikel: Pinselborsten Material.

Hinweis HolzschutzVerschlichten werden Sie in aller Regel nur größere Flächen. Bei kleineren Abschnitten oder Stirnseiten oder schwer zugänglichen Stellen macht diese Technik nur wenig Sinn. Bei Holzstehern, Tischoberflächen, großflächigen Sessellehnen, Möbelstücken, etc. kann man aber mit dem Verschlichten arbeiten.

Hier erfahren Sie übrigens ob und wann es Sinn macht Lack zu verdünnen.

So gehen Sie beim Verschlichten vor

Nachdem Sie alle erforderlichen Vorbereitungsarbeiten erledigt haben (Säubern der Oberfläche, Schleifen, Grundieren, Zwischenschleifen) können Sie mit dem Auftrag der ersten Lackschichte beginnen. Diese wird dann am besten gleich verschlichtet. Dabei gehen Sie so vor:

  • Schritt 1: Lackieren Sie als aller erst die Ecken, Kanten, Winkel und alle schwer zugänglichen Flächen.
  • Schritt 2: Danach wenden Sie sich den größeren Flächen bzw. Hauptflächen zu, die Sie nun verschlichten. Der erste Auftrag erfolgt mit Lack* in Maserrichtung des Holzes. Dabei streichen Sie bei besonders großen Flächen am besten nur wenige Bahnen gleichzeitig, weil Sie immer nass-in-nass arbeiten sollten.
  • Schritt 3: Im Anschluss daran nehmen Sie kein Material mehr auf sondern verschlichten nun die aufgetragenen Bahnen, indem Sie diese schräg oder quer zur Maserung verteilen.
  • Schritt 4: Der letzte Pinselstrich erfolgt wieder längs der Maserung, allerdings wieder ohne zusätzliches Material und mit langen sanften Pinselbewegungen. Man spricht dabei auch vom Ausstreichen.
Verschlichten

Lack verschlichten in drei einfachen Schritten: Längs der Maserung auftragen (1), quer zur Maserung verschlichten (2) und wieder längs zur Maserung ausstreichen (3)

Nachher lassen Sie die Lackschichte eintrocknen. Die obigen Arbeitsschritte sind an und für sich ein isolierter Schichtauftrag. Wenn diese erste Schichte komplett getrocknet ist, gehen Sie beim zweiten Schichtauftrag wieder so vor. Dazwischen ist ein Zwischenschliff oft nicht schlecht, vor allem dann, wenn sich wegen des Anstreichens die Holzfasern etwas aufstellen. Das spüren Sie, wenn Sie mit den Fingerkuppen über den trockenen Lack streichen. Eine komplette Lackier-Anleitung habe ich übrigens hier für Sie: Anleitung zum Lackieren von Holz.

Zusammenfassend muss ich feststellen, dass das Verschlichten den Unterschied ausmachen kann, ob Sie eine perfekte oder nur eine gute Oberfläche erhalten. Der Mehraufwand ist überschaubar und der Lack* wird durch diese Maßnahme wirklich sehr gut und gleichmäßig verteilt.

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