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Ihr Ratgeber über den Holzschutz

Wie Sie Wasserlack mit Klarlack überlackieren können

Um eine lackiertes Holz zusätzlich zu schützen und ein glänzendes Finish auf der Holzoberfläche zu gewährleisten, tendieren viele Profis dazu, den aufgetragenen Wasserlack mit Klarlack zu überlackieren. Das ist defacto möglich und birgt dann keine Gefahren, wenn Sie sorgsam vorgehen und nichts Falsch machen. In diesem Artikel gebe ich dazu Tipps.

Das ist Wasserlack und diese Vorteile hat er

Bei einem Wasserlack handelt es sich um ein Produkt, dass gänzlich auf Lösungsmittel verzichtet. Das Aushärten dieses Lacks erfolgt durch die Verdunstung des enthaltenen Wassers.

Die Vorteile gegenüber Lacken auf Lösemittelbasis sind meiner Ansicht nach nicht zu verachten.

  • In der Regel besser Umweltverträglichkeit
  • Keine unangenehmen Gerüche
  • In vielen Fällen auch für Holzkinderspielzeug geeignet
  • Reinigen der Werkzeuge (Pinsel, Rolle) wesentlich einfacher

Weitere Details und Unterschiede zu Lösemittel-Lacken habe ich hier für Sie: Lack auf Wasserbasis oder Lösungsmittel Basis verwenden?

Das Überstreichen dieser Lacke mit einem Klarlack* bietet einen zusätzlichen Schutz und funktioniert in der Regel gut. Auch die Oberfläche können Sie so noch mehr zum Glänzen bringen, wenn Sie das möchten.

So tragen Sie den Wasserlack auf

Bevor Sie eine Fläche Überlackieren müssen Sie diese klarer Weise erst einmal lackieren und davor grundieren.

Schritt 1 – Reinigen und Schleifen

Beginnen Sie damit, die Holzoberfläche zu reinigen (also beispielsweise von Schmutz oder alten Anstrichen zu befreien) und dann abzuschleifen. Dazu empfehle ich im ersten Schritt ein mittelgrobes Schleifpapier* einer Körnung von etwa 100 zu verwenden. Entfernen Sie den Schleifstaub gründlich.

Welches Schleifpapier für Holz - Bandschleifer

Der erste Schritt ist immer das Reinigen und Säubern bzw. Abschleifen der Holzoberfläche – egal ob maschinell oder händisch.

Schritt 2 – Grundieren

Grundieren können Sie auf zwei Arten:

Entweder mit einer speziellen Grundierung*, die meistens im Außenbereich Sinne macht. Es handelt sich dabei in der Regel um einen Feuchtigkeitsschutz, der tief in das Holz einzieht. Spezielle Grundierungen können Effekte auch verstärken (wie beispielsweise der Bläueschutz speziell gegen die Holzbläue wirkt). Tragen Sie von dieser Grundierung eine Schichte auf.

Die andere Möglichkeit ist das Auftragen einer sehr dünnen Schichte des Wasserlacks. Dieses können Sie für diesen Schritt auch verdünnen (lesen Sie mehr dazu auch hier: Lack verdünnen). Der Effekt ist auch hier der einer Grundierung: Durch das Verdünnen zieht der Lack besser in das Holz ein.

Lassen Sie nun die Grundierung gut trocknen – in der Regel dauert das rund 12 bis 16 Stunden bzw. so lange, wie es auf der entsprechenden Dose oder im Produktdatenblatt vermerkt ist.

Holzgrundierung

Das Auftragen eine Grundierung macht durchaus Sinn – außen allerdings weit mehr als innen.

Schritt 3: Zwischenschliff der Oberfläche

Beim Grundieren bzw. Auftragen eines verdünnten Wasserlacks stellen sich in der Regel noch einmal die Holzfasern auf. Diese können Sie nun mit einem feinen Schleifpapier wegnehmen. Dazu sollten Sie eines der Körnung von etwa 180 bis 220 verwenden.

Nach diesem Schritt entfernen Sie auch wieder gründlich den Schleifstaub und haben im Anschluss daran eine perfekt glatte Oberfläche.

Schritt 4 – Auftragen des Wasserlacks

Nun können Sie nach allen Regeln der Kunst den Wasserlack auf die Holzoberfläche auftragen. Um ein besonders gutes Ergebnis zu erzielen, sollten Sie die Technik des Verschlichtens in Betracht ziehen.

Beginnen Sie bei den Ecken und Kanten und arbeiten Sie sich zu den größeren Flächen vor. Verwenden Sie daher zu beginn einen schmalen Flachpinsel oder einen Ringpinsel und für die größeren Flächen einen breiteren Flachpinsel oder eine Rolle.

Ist alles fertig, lassen Sie den Lack*gut trocknen – auch das kann dauern (manchmal mehr als 24 Stunden), wobei Wasserlacke in aller Regel schneller trocknen als lösemittelbasierte Lacke.

Reinigen Sie nach dem Lackauftrag das Werkzeug gleich mit Wasser und gegebenenfalls mit etwas Seife.

Nun ist der erste Teil der Arbeit abgeschlossen und Sie können mit dem eigentlichen Thema fortsetzen, nämlich dem Überlackieren mit Klarlack:

Den Wasserlack mit Klarlack überlackieren

Als Decklack und gleichzeitig als zweite Lackschichte über dem Wasserlack können Sie nun einen Klarlack* verwenden. Möchten Sie ein glänzendes Finish sollten Sie eben einen Klarlack verwenden, der nicht matt wirkt.

Tipp HolzschutzVerwenden Sie beim Überlackieren von Wasserlack keinesfalls einen lösemittelbasierten Klarlack. Das verträgt sich in der Regel nicht. Bleiben Sie außerdem – wenn möglich – im selben System (also nutzen Sie immer die Lacke des gleichen Herstellers).

Bevor Sie überlackieren, vergewissern Sie sich auch, dass der Wasserlack*komplett trocken ist.

Setzen Sie danach wie folgt fort:

Schritt 5: Zwischenschliff

Es empfiehlt sich auch hier, wieder mit einem feinen Schleifpapier der Körnung 180 bis 220 einen Zwischenschliff durchzuführen, bevor Sie den Klarlack auftragen. Das hat den Sinn, dass Sie letzte Unebenheiten begradigen und auch eine gute Haftbasis schaffen.

Natürlich sollte dieser Schliff nicht dazu führen, dass Sie den Wasserlack wieder komplett abschleifen. Also vorsichtig und behutsam vorgehen und am besten händisch machen.

Entfernen Sie den Schleifstaub nach dem Schliff.

Schritt 6: Auftragen des Klarlacks

Nun tragen Sie den Klarlack* auf, wie jede andere Lackschichte auch. Beginnen Sie auch hier bei kleinen Oberflächen und schließen mit den größeren Flächen ab. Es eignen sich auch hier die üblichen Auftragewerkzeuge – Pinsel, Rolle oder Sprühpistole.

Wasserlack immer mit Klarlack überlackieren

Verwenden Sie am besten auf einem Lack auf Wasserbasis immer auch Kunstharzlack auf Wasserbasis.

Wählen Sie einen Pinsel, sollten Sie unbedingt synthetische Borsten nutzen – denn diese quellen bei der Nutzung von Wasserlacken nicht auf. Sind Sie fertig, lassen Sie alles gut trocknen – dann sind Sie fertig.

Tipp HolzschutzAls speziellen Tipp kann ich Ihnen mitgeben, dass Sie ganz zum Schluss den Klarlack mit einem extrem feinen Schleifpapier (Körnung jenseits der 800) abschleifen können. Sie erreichen damit ein besonders hochwertiges und schön glänzendes Finish in der Oberfläche.

Wasserlack mit Klarlack überlackieren – Fazit

Wie Sie sehen können, ist das Überlackieren von Wasserlack mit Klarlack* nicht schwer, wenn Sie sich an gewisse Regeln und Vorgaben halten. Tun Sie das nicht, muss es nicht zwangsweise zu Mängeln kommen – die Wahrscheinlichkeit ist aber höher.

Die wichtigsten Dinge aus meiner Sicht:

  • Nie Wasserlacke und Lösungsmittellacke mischen
  • Immer alles gut trocknen lassen
  • Schleifen nicht vergessen
  • Geduldig, konzentriert und sauber arbeiten
  • Auftragewerkzeug immer gleich nach dem Auftrag reinigen

Sehen Sie sich hier zum Schluss einen meiner Ansicht nach geeigneten Klarlack für das Überlackieren von Wasserlack an:

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Letzte Aktualisierung: 2024-11-23, Bilder von amazon.de


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