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Ihr Ratgeber über den Holzschutz

Holz ölen oder wachsen: Oder ist sogar beides möglich?

Eine bei der Holzpflege immer wieder auftauchende Frage ist, ob es besser sein, Holz zu ölen oder zu wachsen. Dabei kann das so pauschal nicht beantwortet werden. Es kommt immer darauf an, was Sie als Nutzer möchten, wie die Oberfläche aussehen soll und welches Schutzziel verfolgt wird. Aber auch eine Kombination aus beiden Mitteln ist denkbar. Mehr darüber gibt es in dem nachfolgenden Artikel zu lesen:

Unterschiede zwischen Öl und Wachs für Holz

Vielleicht kennen Sie das von einer (fast) alltäglichen Tätigkeit – nämlich dem Schuhputz. Hier gibt es ebenfalls viele unterschiedliche Pflegemittel, zwei davon sind das Lederöl und das Lederwachs. Diese können Sie zwar für Holzoberflächen nicht wirklich benutzen aber es gibt Parallelen: Die Eigenschaften und Wirkungsweisen sind recht ähnlich:

  • Holzöl: Dieses Holzschutzmittel zieht in aller Regel tief in das Holz ein und bringt dessen Oberfläche besser zur Geltung.
  • Holzwachs: Dieses dringt nicht ein sondern bildet einen Schutzfilm auf der Oberfläche.

Um bei dem Beispiel der Schuhe zu bleiben – dort ist es genauso. Während Lederöl tief in das Material eindringt, bleibt Wachs an der Oberfläche und bringt diese zum Glänzen.

Zu den Unterschieden und Gemeinsamkeiten nun im Detail:

Holzöl: Natürliche Pflege und Schutz mit Eleganz

Neben synthetisch hergestellten Ölen gibt es auch natürliche Öle, allen voran das Leinöl oder das Walnussöl. Eine weitere, natürliche Option ist das aus dem asiatischen Raum stammende Tungöl. Warum ich ein bestimmtes Öl nicht wirklich für geeignet halte, habe ich hier erklärt: Holz mit Olivenöl einölen.

Diese natürlichen Öle ziehen tief in das Holz ein und lassen die Oberfläche meist dunkler und edler erscheinen. Beliebt ist das Holzöl daher bei besonders wertvollen Fußböden. Aber auch die Arbeitsplatte einer Küche können Sie damit behandeln. Der Schutz an der Oberfläche selbst ist zwar nur minimal aber es schützt das Holz gut vor dem Austrocknen.

Die Farben und Strukturen des Holzboden werden zusätzlich unterstrichen und die Farben sind intensiver. Jemand, der noch nie einen geölten Boden gesehen hat, könnte auf den ersten Blick meinen, er wäre nass (was er aber in Wirklichkeit natürlich nicht ist).

Das Holz bleibt durch das Einölen aber dennoch atmungsaktiv, weil es zu keinem Porenverschluss kommt (anders beispielsweise ist das beim Lackieren der Fall, wo die Oberfläche überdeckt wird).

Etwas nachteilig gestaltet sich die Sache aber, wenn Sie den Pflegeaufwand berücksichtigen müssen. Hier ist es so, dass Holzöl* definitiv nicht den Anspruch hat, besonders lange durchzuhalten. Etwa alle 12 bis 36 Monate sollten Sie die Ölschichte (je nach Beanspruchung) erneuern und zwischendurch gegebenenfalls mit einem Öl-Refhresher arbeiten.

Weites wird beim Öl, wie oben angedeutet, die Oberfläche nicht versiegelt, weshalb diese empfindlich gegen Nässe, Flüssigkeiten und andere Flecken sind. Hier habe ich übrigens erklärt, wie Sie Holz ölen.

Zusammenfassung der Vor- und Nachteile

  • Struktur des Holzes werden hervorgehoben
  • Zieht tief in das Holz ein
  • Schützt vor dem Austrocknen
  • Holz bleibt atmungsaktiv
  • Empfindliche Oberfläche
  • Braucht oft lange zum Aushärten
  • Schutz vor Nässe marginal
  • Auffrischung häufig erforderlich
Reinigung geölter Parkett

Ein geölter Fußboden ist schön anzusehen, die Reinigungsintensität kann aber hoch sein und auch die „Ölung“ ist relativ häufig zu wiederholen.

Holzwachs: Rundum-Schutz an der Oberfläche

Im Gegensatz zum Holzöl sind Holzwachse* zähflüssiger und diese lassen sich aus diesem Grund in der Regel nicht so einfach verarbeiten. Wachse halten sich ausschließlich an der Oberfläche auf und bilden daher eine Schutzschichte.

Außerdem wird die Oberfläche dadurch wasserabweisend und glatt. Hingegen wirkt sie matt, es sei denn, man poliert sie. Ein ähnlicher Effekt, wie das bei Schuhwachs auf Lederschuhen der Falle ist, stellt sich aber auch bei der besten Politur nicht wirklich ein. Außerdem ist es gerade bei Fußboden gefährlich, wenn die Oberfläche zu glatt ist.

Wie bei den Ölen bekommen Sie künstlich hergestellte Wachse aber auch natürliche Mittel auf Basis von Pflanzenwachsen oder Bienenwachs.

Ein weiterer Vorteil von Wachsen ist der bessere Schutz gegen mechanische Beschädigungen. Dieser ist zwar nicht ganz so hoch, wie nach dem Lackieren aber um einiges höher als bei geölten Holzoberflächen. Die Atmungsaktivität geht zwar nicht ganz verloren, ist aber bei den meisten Wachsen natürlich eingeschränkt – es sei denn, das jeweilige Produkt kann etwas Spezielles in diese Richtung.

Zusammenfassung der Vor- und Nachteile

  • Guter Schutz vor mechanischen Beschädigungen
  • Schützt auch gut gegen Feuchtigkeit
  • Schutz hält in der Regel länger an
  • Holz-Atmungsaktivität ist verringert (oder nicht vorhanden)
  • Oberflächen wirken eher matt
  • Verarbeitung oft schwierig

Öl-Wachs-Kombis: Auch das gibt es!

Auch eine Kombination aus beiden Welten ist in einem Produkt möglich: Das sogenannte Hartwachsöl* ist prädestiniert, wenn Sie eine Oberfläche zwar Ölen möchten, aber einen zusätzlichen Schutz haben möchten.

Besonders beliebt ist der Einsatz wiederum bei Fußböden aber auch bei Tischplatten oder Arbeitsplatten kommt die Anwendung in Betracht. Der Anteil an Wachs sorgt für einen höheren Versiegelungsgrad, während das Öl gut in das Material einzieht.

Ich persönlich sehe bei dieser Art des Holzschutzes wenige Nachteile, außer, dass Sie natürlich damit rechnen müssen, dass so ein Produkt etwas mehr kostet als ein Standard-Lack oder eine Lasur. Bevorzugen würde ich an Ihrer Stelle ein möglichst natürliches Produkt ohne synthetische Inhaltsstoffe.

Holz ölen oder wachsen – Fazit

Ob Sie nun Holz ölen oder wachsen bleibt natürlich Ihnen überlassen: Sie wolle einen schönen Holzboden noch besser zur Geltung bringen – greifen Sie zum Holzöl*. Sie brauchen einen besseren Schutz vor Abrieb und mechanischen Beschädigungen – ziehen Sie Wachs in Betracht.

Wenn Sie das gute aus beiden Welten vereinen möchten, nehmen Sie eine Öl-Wachs-Kombination, die zum Beispiel in Form des Hartwachsöls* zur Verfügung steht. Sie haben als vierte und letzte Option auch die Möglichkeit, auf ein Kombiprodukt zu verzichten und zuerst die Oberfläche zu ölen und erst dann zu wachsen.

Aus bestimmten Gründen ist aber das Auftragen eines reinen Öls ab und zu erforderlich, sei es rein aus optischen Gründen oder, weil es das spezielle Holz nicht anders zulässt. Diesfalls gibt der Markt viele verschiedene Produkte her, die ich persönlich immer in einer möglichst natürlichen Verarbeitung bevorzuge (also bei Ölen beispielsweise als Leinöl, Walnussöl oder Tungöl*).

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Letzte Aktualisierung: 13.03.2024, Bilder von amazon.de


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