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Ihr Ratgeber über den Holzschutz

Holz ölen: Alles zu Temperatur und Trocknungszeit

Sie fragen sich, warum ich die Themen der Temperatur und der Trocknungszeit beim Holz ölen in einem Beitrag zusammen gefasst habe? Ganz einfach: Beides korreliert stark miteinander. Ist die Temperatur hoch, verhält sich das Austrocknen des Öls anders als bei niedrigen Temperaturen. Das hat Einfluss auf das Gelingen des Schutzanstrichs. Weitere wichtige Details dazu habe ich in diesem Artikel zusammen gefasst.

Wie hängen Temperatur und Trocknungszeit zusammen?

Nicht nur bei Ölen sondern auch bei anderen Dingen des täglichen Lebens sieht man, dass Temperatur und Trocknungszeiten stark voneinander abhängen.

Hat es geregnet und bleibt es dann eher kalt, steht das Wasser auf Balkon, Terrasse und im Garten länger, als wenn es nach einem Regenguss aufhellt und sonnig wird. Höhere Temperaturen führen also in der Regel zu schnelleren Trockenzeiten.

Das ist auch beim Öl nicht anders. Einen wesentlichen Unterschied gibt es aber dennoch. Holzschutzmittel (dazu zählen auch Öle) sollten weder bei zu niedrigen noch bei zu hohen Temperaturen verarbeitet und aufgetragen werden.

Details dazu befinden sich meist auf der Rückseite der Dosen, in denen das Anstrichmittel zu kaufen ist. Hier ein Beispiel einer Dose für Hartwachsöl*:

Holz ölen Temperatur Dosenrückseite

Hier Beispielhaft: Die Temperatur darf nicht unter +5 °C betragen, die Zwischentrocknungszeit beträgt etwa 12 Stunden.

Ebenfalls auf dieser Dosenrückseite ist vermerkt, dass bei der Trocknung für eine gute Belüftung zu sorgen ist. Auch diese sorgt letztlich dafür, dass das Öl eintrocknen kann. Der optimale Platz zum Trocknen ist also ein gut belüfteter Raum, die Temperatur sollte dabei meiner Erfahrung nach zwischen etwa +12 °C und +20 °C liegen.

Hinweis HolzschutzDas Trocknen unter direkter Sonneneinstrahlung ist überdies ebenso schlecht wie das Bestreichen von Hölzern, die vorher in der Sonne gelegen sind. Diese heizen sich nämlich auf und haben eine sehr hohe Temperatur, was für den jeweiligen Anstrich – also auch das Öl – nicht optimal ist.

Was passiert, wenn die Trocknung nicht optimal ist?

Wird der Trocknungsprozess durch die zu hohe oder zu niedrige Temperatur gestört, kann dies auf zwei Arten erfolgen:

Die Temperatur beim Holz ölen ist zu hoch (Die Trocknung erfolgt zu schnell)

Ist es zu warm oder tragen Sie das Öl bei direkter Sonneneinstrahlung auf, kann es passieren, dass es zu schnell eintrocknet. Öl* soll ja vor allem in das Holz einziehen. Schafft es das nicht vor dem Austrocknen, fehlt dieser Effekt.

Zudem kann das zu schnelle Eintrocknen dazu führen, dass Sie das überschüssige Öl nicht mehr mit dem Lappen wegnehmen können und dann auf der Oberfläche klebrige Stellen entstehen.

Eine schnelle Trocknung heißt also nicht, dass Sie sich Zeit sparen – eher im Gegenteil: Sie müssen dann wieder Zeit investieren, um allfällige Mängel auszubessern.

Die Temperatur beim Holz ölen ist zu niedrig (Die Trocknung erfolgt zu langsam)

Abgesehen davon, dass eine zu niedrige Temperatur bedeuten kann, dass das Anstrichmittel gar nicht mehr aufgetragen werden soll (siehe Beispiel oben: Mind. +5 °C) ist es mühsam, bei Kälte zu arbeiten.

Die Konsistenz ist in der Regel bei Kälte eher fester und daher ist das Verteilen des Öls an der Oberfläche etwas schwieriger. Außerdem kann es bei kälteren Temperaturen genauso passieren, dass das Öl nicht vom Holz gut aufgenommen werden kann.

Die Trocknung hingegen passiert nicht zu schnell – ganz im Gegenteil, es dauert viel länger (was auch nicht im Sinne des Erfinders ist).

Hartwachsöl

Beim Ölen von Holz sollte die Temperatur weder zu hoch noch zu niedrig sein. Beides hat negative Auswirkungen auf den Trocknungsprozess.

Wie lange soll man Öl nun trocknen lassen?

Mal angenommen, Sie halten sich an die Vorgaben puncto Temperatur, so kann man nicht dezidiert sagen, wie lange die Trocknung dauert. Viel zu unterschiedlich sind da die verschiedenen Produkte und Öle.

Außerdem macht es zum Beispiel einen Unterschied, ob Sie Leinöl oder Leinölfirnis auftragen. Das erstere ist das Öl in seiner reinen Form – es braucht relativ lange, um zu trocknen. Das zweite ist mit Sikkativen versehen, die die Trocknungszeit wesentlich verkürzen.

Geölte Oberflächen brauchen insgesamt gesehen aber relativ lange zum Austrocknen. Lesen Sie sich alles zu den Trocknungszeiten des jeweiligen Produkts entweder auf der Öldose oder der Produktbeschreibung bzw. dem Produktdatenblatt durch.

Als Faustregel kann man folgendes zu den Trocknungszeiten sagen:

  • Etwa 20- bis 40 Minuten nach dem Auftragen kann man überschüssiges Öl entfernen. Das sollten Sie jedenfalls machen, weil ansonsten „Öl-Seen“ auf der Oberfläche stehen bleiben können.
  • Nach etwa 12- bis 24 Stunden ist die Ölschichte meist soweit trocken, dass diese mit einer weiteren Schicht überstrichen werden kann bzw. grifffest ist.
  • Eine echte Endaushärtung ist bei den meisten Ölen erst nach 2- bis 4 Wochen (!) gegeben. Bis dahin ist das Einräumen mit Möbelstücken oder Auflegen mit Teppichen nicht zu empfehlen.

Wichtig ist aus meiner Sicht, dass Sie sich nicht einfach auf Trocknungszeiten verlassen. Machen Sie das auf das jeweilige Öl abgestimmt. Es gibt natürlich auch Unterschiede, ob es sich zum Beispiel um Hartöl oder Hartwachsöl handelt.

Wie Sie sehen können, braucht das Öl im Gegensatz zu anderen Holzschutzmitteln sehr lange, bis es tatsächlich ausgetrocknet ist. Daher sollten Sie diese Zeit nicht künstlich verlängern, in dem Sie bei zu kalten Temperaturen streichen. Aber auch das Auftragen bei zu hohen Temperaturen schadet mehr, als es nutzt.

Daher empfehle ich abschließend, einfach die Temperatur- und Trocknungszeiten zu beachten. Bei den Temperaturen, bei denen das Öl* sich wohl fühlt, kann man meiner Erfahrung nach auch am besten und entspanntesten arbeiten, ohne zu schwitzen oder zu frieren.

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