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Ihr Ratgeber über den Holzschutz

Schneidebrett ölen: Holzschutz und Holzpflege in der Küche

Wenn man an den klassischen Holzschutz denkt, hat man zumeist das Hochbeet, ein Carport oder den Parkett im Sinn. Es gibt aber auch andere Objekte, die ein Schutzbedürfnis haben. Heute geht es daher um ein Utensil, das so gut wie jeder Haushalt daheim hat: Kleine und große Holzbrettchen zum Servieren, Backen und Kochen. In diesem Artikel dreht sich daher alles darum, wie Sie ein Schneidebrett ölen, mit was Sie das tun sollten und wie Sie dabei vorgehen.

Warum die Pflege eines Schneidebretts aus Holz wichtig ist

Beim Ölen von Holz erzielen Sie üblicher Weise mehrere Effekte: Sie schützen es vor Feuchtigkeit, bewahren es vor dem Austrocknen, verlängern seine Lebensdauer und sparen dadurch Kosten. Außerdem kommt nach dem Einölen die Oberfläche wiederum gut zur Geltung (Stichwort: Anfeuern des Holzes).

Bei einem Schneidebrett aus Holz ist das nicht anders. Durch das oftmalige verwenden und abwaschen trocknet es allmählich aus. Die Folge sind oft Risse und Schadstellen, die bis zur Unbenutzbarkeit des Utensils reichen.

Ab und an ein Schuss Öl und das Brett wird es Ihnen danken. Vergleichen Sie das mit dem Schuhe putzen: Auch hier müssen Sie dem Leder verloren gegangene Inhaltsstoffe wieder zurückgeben, damit es nicht austrocknet. Was also die Schuhcreme bei Lederschuhen ist beim Holz das Öl.

Risse im Schneidbrett

Risse im Schneidbrett entstehen häufig, wenn man es nicht ordentlich pflegt und einölt, um es vor dem Austrocknen zu bewahren.

Mit diesen Ölen macht die Behandlung Sinn – oder eben nicht

Es gibt eine Reihe von Ölen, die für eine Behandlung des Schneidbretts taugen, manche tun das nicht. Hier ein paar Tipps für Sie:

Schneidebrett mit Rapsöl, Olivenöl oder Sonnenblumenöl einlassen

Diese Öle haben Sie sicherlich auch zu Hause. Meist brauchen Sie das eine oder andere zum Kochen. Es handelt sich hierbei in der Regel um lebensmittelechte Öle (ist ja klar, sonst könnten Sie damit kaum kochen).

Etwas nachteilig in der Pflege von Schneidbrettern ist zu erwähnen, dass sie nicht so gut in das Holz einziehen, wie andere Öle. Das hat zur Folge, das häufig ein Film auf der Oberfläche verbleibt, der nach einiger Zeit ranzig wird und etwas zu riechen beginnt. Nicht besonders vorteilhaft in der Küche.

Außerdem härten diese Öle nicht wirklich aus bzw. beginnen trotz Aushärtens zu riechen. Die Pflege mit Sonnenblumen,- Raps- oder Olivenöl würde ich daher nur notfalls durchführen. Bedenken Sie außerdem, dass Sie mit diesen Ölen viel häufiger nachölen müssen, wie zum Beispiel mit Leinöl.

Hier habe ich übrigens bereits einmal über das Einölen mit Olivenöl geschrieben. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr darüber, warum ich davon abrate.

Schneidebrett mit Olivenöl einölen

Holz kann man auch mit Olivenöl einölen – das hat aber Tücken. Ich greife daher lieber zu anderen Ölen.

Leinöl für das Schneidebrett verwenden

Leinöl ist deutlich besser zur Pflege von Schneidbrettern. Dieses Öl benötigt zwar auch etwas länger, um auszuhärten – macht das dafür aber vollständig. Am besten ist es, Sie tragen mehrere Schichten auf und dafür immer nur relativ wenig Öl.

Hinweis HolzschutzVergessen Sie in keinem Fall nach dem Ölauftrag das Bauwolltuch oder den Lappen gut auszuwaschen und am besten im Freien trocknen zu lassen. Es besteht die Gefahr der Selbstentzündung.

Leinöl kann beim Aushärten auch riechen, wobei nach der Trocknung die Geruchsbelastung weg ist. Bedenken Sie, dass Leinöl am besten bei Licht und Sauerstoff aushärtet. Ein idealer Ort ist daher dort, wo es warm ist und eine gute Durchlüftung gegeben ist.

Was ist Leinöl

Leinöl wird aus den Samen des Flachs gewonnen. Es handelt sich um ein natürliches Öl, das zur Pflege von Schneidbrettern gut geeignet ist.

Kann man ein Schneidbrett mit Leinölfirnis behandeln?

Leinölfirnis ist Leinöl, das mit Zusatzstoffen und Sikkativen (das sind Trocknungsbeschleuniger) versetzt ist. Es handelt sich daher nicht mehr um reines Leinöl und daher würde ich dieses nicht für Schneidebretter verwenden.

Es trocknet zwar schneller, sollte aber definitiv nicht mit Lebensmitteln in Berührung kommen, was es auf dem Schneidbrett zwangsweise tut. Daher: Auch, wenn es ähnlich klingt, sind Leinöl und Leinölfirnis nicht dasselbe und weisen unterschiedliche Eigenschaften und Inhaltsstoffe auf.

Leinölfirnis

Die Leinölfirnis sieht so ähnlich aus, wie reines Leinöl. Zum Ölen von einem Holzschneidebrett ist sie aber aus meiner Sicht nicht geeignet.

Schneidebrett mit Walnussöl ölen

Auch dieses Öl ist für den Schutz Ihres Holzschneidbretts gut geeignet. Es verleiht ihm eine natürliche und warme Tönung. Es bildet eine sehr dauerhafte Schutzschichte – Voraussetzung ist aber, dass Sie es in mehreren dünnen Schichten auftragen.

Vorsicht ist allerdings bei Nussallergien geboten. Diesfalls kann ich natürlich nicht empfehlen, dass Sie Walnussöl oder andere Öle, wie Mandelöl, zur Pflege des Holzschneidbretts verwenden.

Beachten Sie, dass es auch Walnussöle gibt, die mit Sikkativen und anderen Zusätzen versetzt sind – diese Öle sollte man aus meiner Sich für ein Schneidebrettchen oder andere Küchenutensilien aus Holz natürlich nicht verwenden.

Hier erfahren Sie übrigens mehr über das Walnussöl als Holzpflegemittel.

Holz mit Walnussöl behandeln

Walnussöl ist einer meiner Favoriten, wenn es um das Ölen eines Schneidebrettes aus Holz geht.

Spezielle Öle für Schneidbretter

Neben den natürlichen Ölen für das Schneidebrett gibt es auch noch eine Reihe von Ölen, die speziell für Schneidbretter (und Küchenarbeitsplatten) konzipiert sind. Meist handelt es sich bei diesen Ölen um solche, die auf Basis der oben angeführten Öle gemacht sind (z.B. Leinöl). Bezeichnet werden solche Öle oft als Schneidbrettöl, Cutting Board Oil oder so ähnlich. Hier habe ich zwei Beispiele für Sie herausgesucht:

Sehen Sie sich zum Beispiel dieses Schneidebrett Öl von Clark´s* im Detail an. Es dringt tief in Arbeitsplatten, Holzschneidebretter und andere Oberflächen ein und verhindert, dass das Holz austrocknet, splittert oder reißt. Dieses Öl wird nicht ranzig und weist keine Keime auf, die in pflanzlichem Holz Öl enthalten sind. Es ist mit natürlichem Zitronen- und Orangenöl abgestimmt.

Eine weitere Möglichkeit ist das QONTUR Premium-Holzöl für Schneidebretter und Küchenarbeitsplatten*. Dieses Holzpflegeöl auf Leinöl-Basis ist farblos, zieht tief ins Holz ein und schützt es von innen. Die natürliche Zusammensetzung mit Mikro-Wachs schützt vor eindringender Flüssigkeit. Mit dem Pflegeöl lassen sich Flecken auf Massivholz-Arbeitsplatten und Holztischen aus Eiche, Nussbaum, Teak etc. ausgleichen und vor neuen Flecken und Verfärbungen schützen. Das Öl erlaubt eine Aufnahme und Abgabe von Feuchtigkeit bei Schneidebrettern und reduziert die Anziehung von Staub auf Möbel-Oberflächen oder der Küchenarbeitsplatte.

Wissen HolzschutzZusammenfassend muss ich daher feststellen, dass sich folgende Öle sehr gut für das Ölen von einem Holz Schneidebrett eignen: Walnussöl, Leinöl, spezielle Schneidbrett- und Arbeitsplattenöle. Ungeeignet sind Rapsöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl, Leinölfirnis und andere Öle, die nicht lebensmittelecht sind.

Das Schneidebrett aus Holz ölen – so gehen Sie vor

Für welches Holzöl* Sie sich auch immer entscheiden – entscheidend ist auch der regelmäßige und korrekte Auftrag. Das ist einerseits nicht schwer und läuft meiner Erfahrung nach immer ziemlich gleich ab. Hier habe ich eine Anleitung für Sie:

1. Schritt: Reinigen der Oberfläche

Reinigen Sie das Holzschneidbrett gründlich und befreien Sie es von Schmutz. Das heißt NICHT, dass es in den Geschirrspüler sollte. Eine Reinigung per Hand ist hier die viel bessere Alternative. Gute Unterstützer beim Abwaschen sind Weißweinessig oder Zitronensaft. Mit diesen beiden natürlichen Substanzen lassen sich hartnäckige Verschmutzungen gut in den Griff bekommen.

Auch das Aufstreuen und Einwirken lassen von Meersalz unterstützt Sie, die Verschmutzungen weg zu bekommen. Spülen Sie zum Abschluss das Brett im gut ab.

Schneidebrett reinigen vor dem Ölen

Das Reinigen des Schneidbretts vor dem Ölen ist wichtig: Ansonsten bleibt Schmutz im Holz haften- nicht so toll aus Sicht der Hygiene.

2. Schritt: Gut trocknen lassen

Nun müssen Sie das Schneidebrett gut trocknen lassen, Nehmen Sie dazu keine Unterstützung in Anspruch (wie einen Fön oder die Heizung). Das Brett sollte lufttrocknen, auch wenn das ziemlich lange dauern kann. Lassen Sie es am besten neben der Abwasch senkrecht angelehnt stehen, bis es wirklich trocken ist.

Das ist deshalb wichtig, da ein nasses Brett gesättigt ist und kein Öl aufnehmen kann. Zudem sperren Sie die Feuchtigkeit ein. Beides macht keinen Sinn.

Unterschied eingeölt unbehandelt

Hier sehen Sie den Unterschied zwischen einer bereits geölten und einer noch unbehandelten Oberfläche.

3. Schritt: Einölen des Holz Schneidbretts

Nun können Sie die erste Ölschichte auftragen. Geben Sie dazu etwas Holzöl* auf einen sauberen Lappen oder ein fuselfreies Baumwolltuch und verteilen Sie es auf dem Brett und zwar mit der Holzmaserung. Anschließend verreiben Sie das Öl quer zur Maserung.

Danach warten Sie etwa 20 bis 40 Minuten und entfernen dann mit dem Tuch das überschüssige Öl von der Oberfläche. Das ist wichtig, weil ansonsten unschöne Flecken am Holz entstehen.

aufgetragen

Entweder Sie träufeln das Öl auf das Schneidebrett oder Sie tunken das Tuch in das Öl. Im Endergebnis macht das keinen Unterschied.

Bei diesem ersten Schichtauftrag brauchen Sie in der Regel etwas mehr Holzöl* (aber auch nicht zu viel) weil das Holz viel davon aufnehmen kann (es ist noch nicht gesättigt).

Waschen Sie nach dem Ölen das Auftragetuch gut aus und lassen es im Freien trocknen (es besteht bei gewissen Ölen Selbstentzündungsgefahr).

Lassen Sie dann das Öl wiederum gut trocknen. Je nach Öl dauert das mehr oder weniger lang. Leinöl braucht beispielsweise tagelang zum Aushärten.

Öl auf Schneidebrett auftragen

Erst in Maserrichtung auftragen, danach quer dazu verreiben. Erinnert etwas an das Verschlichten beim Lack, ist aber beim Ölen von einem Schneidebrett genau so effektiv.

4. Schritt: Weitere Schichten auftragen

Nun können Sie eine weitere oder noch mehrere Schichten auftragen. Ich selbst trage – egal um welches Öl es sich handelt, lieber zwei bis drei Schichten auf und dafür ganz dünne. Das dauert länger, weil Sie immer Trocknungsphasen dabeihaben, ist aber meiner Meinung nach nachhaltiger und weniger Patzerei.

Bei den weiteren Schichten gehen Sie immer gleich vor, wie bei Schritt 3 – mit dem Unterschied, dass Sie immer weniger Holzöl* brauchen werden, weil das Holz ja keines mehr aufnehmen kann.

Waschen Sie nach dem Ölen das Auftragetuch gut aus und lassen es im Freien trocknen (es besteht bei gewissen Ölen Selbstentzündungsgefahr).

Nach der letzten Trocknung sind Sie fertig und können das Schneidbrett wieder benutzen.

Schneidebrett ölen

Gegen Ende sieht die geölte Oberfläche wieder edel und sauber aus. Nach dem Trocknen können Sie das Schneidebrett wieder benutzen.

Wie oft soll man das Schneidebrett ölen?

Hier eine pauschale Antwort zu geben fällt mir schwer. Einen Rat, den ich geben kann: Immer dann, wenn sich das Brett ausgetrocknet anfühlt.

Dabei wird es auch stark darauf ankommen, wie oft Sie es benutzen und auch, welches Öl Sie verwenden. Leinöl zum Beispiel braucht etwas länger beim Aushärten, es reicht aber an und für sich ein Auftrag von ein- bis drei Mal pro Jahr. Anders ist es zum Beispiel bei Walnussöl*. Hier würde ich eher zu fünf- bis sechs Mal pro Jahr tendieren.

Wie gesagt, eine Pauschalierung ist schwer. Verlassen Sie sich auf Ihr Gefühl. Wenn Sie einmal jedes Quartal, also alle 3 Monate, ihr Schneidbrett einölen, liegen Sie sicherlich nicht verkehrt und bescheren dem Brett eine lange Lebensdauer.

Eine wichtige Rolle beim Ölen spielen übrigens auch die Temperatur und Trocknungszeit.

Schneidebrett aus Holz ölen – Fazit

Das Ölen von einem Schneidbrett verlängert dessen Lebensdauer, sorgt für bessere hygienische Verhältnisse und lässt die Oberfläche weniger austrocknen. Zudem erhalten Sie einen wärmeren Look. Alle diese Dinge lassen erkennen, dass die regelmäßige Pflege eine wichtige Sache ist.

Das Einölen hat also in dem Sinne genau so etwas mit dem Holzschutz zu tun, wie das Einlassen eines Bodens oder einem Holzlattenzaun. Verwenden Sie dazu allerdings nur natürliche Öle, die auch austrocknen. Ich empfehle dazu konkret Leinöl, Walnussöl oder ein spezielles Schneidbrettöl*.

Sehen Sie sich zum Schluss ein mögliches Öl für Ihr Holzschneidbrett im Detail an:

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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024, Bilder von amazon.de


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