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Ihr Ratgeber über den Holzschutz

Fichtenholz grundieren: So können Sie es draußen einsetzen

Es gibt bedeutend langlebigere Hölzer als die Fichte, beispielsweise das Holz der Lärche, der Robinie oder der Douglasie. Dennoch: Unsere Wälder bestehen zu einem Großteil aus Fichtenholz und daher ist dieses Holz oft preiswerter und sehr beliebt, weil es eigentlich immer verfügbar ist. Wenn Sie Fichtenholz grundieren und es so ausreichend schützen, können Sie es natürlich auch außen einsetzen. In diesem Artikel erkläre ich, wie Sie das am besten angehen.

Fichtenholz – ein kurzer Überblick

Kurz zur Einstimmung ein kurzer Überblick über die wesentlichen Eigenschaften, Vorteile und Nachteile von Fichtenholz:

Eines der größten Probleme bei Fichtenhölzern ist (wie bei vielen heimischen Nadelhölzern) das hohe Risiko des Befalls durch Insekten und Pilze, allen voran dem Bläuepilz. Daher ist es auch so wichtig, Fichtenholz adäquat davor zu schützen.

Die große Beliebtheit ist auch oft mit dem im Verhältnis zu anderen Holzarten niedrigen Preis von rund 400 bis 600 Euro pro m² verbunden. Dieser niedrige Preis ist auch auf das große Angebot zurück zu führen – gut ein Drittel der heimischen Wälder bestehen aus Fichten.

Weitere Vorteile sind das geringe Gewicht, die leichte Verarbeitung und die relativ hohe Nachhaltigkeit – handelt es sich doch um ein heimisches Gehölz, für das in der Regel keine großen Transportstrecken zurückgelegt werden müssen.

Aber es gibt natürlich auch die eine oder andere Problemzone: Abgesehen von der großen Anfälligkeit für Insekten und Pilze ist Fichtenholz sehr harzhaltig und relativ weich, was es für mechanische Beschädigungen anfällig macht. Ohne entsprechenden Holzschutz ist es zudem nicht witterungsbeständig.

Ob Fichtenholz einen so hohen Anteil auch weiterhin haben wird ist fraglich – schließlich ist in den letzten Jahren aufgrund des Klimawandels immer öfter davon die Sprache, dass Fichtenwälder zurückgedrängt werden und aussterben.

Fichtenholz Wald

Fichtenwälder machen rund 30% der Waldflächen in Europa aus und sind sehr beliebt. Sie müssen aber unbedingt geschützt werden, wenn sie im Außenbereich verbaut werden sollen.

Wie kann man Fichtenholz im Außenbereich schützen?

Wie bei allen Hölzern gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, Fichtenholz zu schützen: Den konstruktiven Holzschutz, also das möglichst geschützte und nachhaltige Einbauen des Holzes an einem geeigneten Standort und den chemischen Holzschutz – also die Behandlung mit Holzschutzmitteln. Hier erfahren Sie übrigens, ob man Innen liegendes Holz mit einer Grundierung behandeln muss.

Konstruktiver Holzschutz

Beim konstruktiven Holzschutz geht es in erster Linie darum, Fichtenholz so einzubauen, dass es weitgehend vor Witterung und Nässe geschützt ist:

  • Erdkontakt sollte immer vermieden werden.
  • Der Abstand zum Boden sollte mehr als die Spritzwasserhöhe (in der Regel 30 bis 40 cm) sein.
  • Verwinkelte Konstruktionen, bei denen Fichtenholz nass wird aber nicht mehr abtrocknen kann sind unbedingt zu vermeiden.
  • Auflageflächen, bei denen sich Wasser ansammeln kann, das nicht mehr weg rinnt, sind ebenfalls keine gute Lösung.

Diese Tipps gelten im Prinzip nicht nur für das Fichtenholz, sondern eigentlich für alle im Freien eingesetzten Hölzer. Vernachlässigen Sie den konstruktiven Holzschutz, können Sie in der Regel auftragen, was Sie möchten – schneller als es Ihnen lieb ist, wird das Fichtenholz morschen und faulen und bereits nach kurzer Zeit kaputt sein.

Konstruktiver Holzschutz Poolumrandung

Bereits beim Bau einer Holzkonstruktion ist auf einen ausreichenden konstruktiven Holzschutz zu achten.

Fichtenholz grundieren

Eine effektive Art, einen entsprechenden Schutz herzustellen, ist es Fichtenholz zu grundieren. Eine Holzgrundierung ist nichts Anderes als ein Basisanstrich bzw. der Erstanstrich, der das Holz vor Nässe und Witterung schützen soll.

Außerdem wird mit Grundierungen dafür gesorgt, dass die Saugfähigkeit des Holzes ausgeglichen wird bzw. dass holzeigene Inhaltsstoffe farblich nicht durchschlagen.

Speziell bei unbehandelten Nadelhölzern ist es auch wichtig, einen Bläueschutz aufzutragen. Ob eine Grundierung so einen Schutz enthält, steht üblicher Weise auf der Grundierung*.

Diese Grundierungen sind für Fichtenholz geeignet

Nachfolgend habe ich drei meiner Ansicht nach für Fichtenholz im Außenbereich geeignete Grundierungen herausgesucht und etwas im Detail beschrieben:

Imprägnierung Plus von Bondex

Bei dieser Grundierung handelt es sich um ein Holzschutzmittel zum Schutz statisch nicht beanspruchter Hölzer ohne Erdkontakt im Außenbereich vor Fäulnis und Bläue.

Der Anwendungsbereich sind Imprägnierungen von gefährdeten, unbehandelten, nicht maßhaltigen, begrenzt maßhaltigen und maßhaltigen Holzbauteilen sowie verwitterten Bauteilen, wenn diese bis auf das gesunde Holz abgeschliffen wurden.

Letzte Aktualisierung: 27.07.2024, Bilder von amazon.de

Diese Grundierung ist nur für außen sowie für die Außen- und Innenseiten von Fenstern und Außentüren geeignet. Sie schützt vorbeugend vor Fäulnis und Bläue in der GK 2 und GK 3 und verbessert die Haftung von nachfolgenden Anstrichen.

Ein Liter reicht bei einmaligem Anstrich für bis zu 12 m², je nach Holzart und Saugfähigkeit. Überstreichbar ist diese Grundierung nach ca. 24 Stunden. Hier gelangen Sie zu den weiteren Details dieses Produkt: Imprägnierung Plus von Bondex*.

Remmers Holzschutz-Grund

Dieser Holzschutz-Grund ist eine lösemittelbasierte Holzschutzimprägnierung mit vorbeugender Wirksamkeit gegen Bläue & Fäulnis. Der Anwendungsbereich ist:

Anwendung: Nicht resistente (Nadel-)Hölzer im Außenbereich und als Grundierung unter lasierenden und deckenden Anstrichen.

Letzte Aktualisierung: 27.07.2024, Bilder von amazon.de

Eigenschaften: Schützt vorbeugend gegen Bläue & Fäulnis, quellbeständig, feuchtigkeitsregulierend, mit geruchsarmen Lösemitteln, gute Haftung für nachfolgende Anstriche. Für weitere Details sehen Sie sich diese Grundierung auch hier an: Remmers Holzschutz-Grund*.

ADLER Pullex Imprägnier-Grund

Die Pullex Imprägnier-Grund ist die ideale Imprägnierung bzw. Grundierung von Holz im Außenbereich. Diese lösemittelhaltige, aromatenfreie Holzschutzimprägnierung verfügt über biozide Wirkstoffe, und bietet Schutz vor Bläue (Prüfung nach EN 152-1), holzzerstörenden Pilzen (Prüfung nach EN 113) und wirkt vorbeugend gegen Insektenbefall (Prüfung nach EN 46).

Letzte Aktualisierung: 27.07.2024, Bilder von amazon.de

Besondere Eigenschaften: aromatenfrei, geruchsarm, imprägniert das Holz, leicht zu verarbeiten
Anwendungsbereich: Nicht maßhaltige Holzbauteile im Außenbereich wie Holzhäuser, Vordächer, Holzverkleidungen, Balkone, Zäune sowie Fenster und Haustüren etc. in den Gebrauchsklassen 2 und 3. Hier gelangen Sie zu den weiteren Details dieses Produkt: ADLER Pullex Imprägnier-Grund*.

So tragen Sie eine Grundierung auf Fichtenholz auf

Unbehandelte Hölzer aus Fichte zu grundieren ist aus meiner Sicht nicht weiter schwierig. Ein paar vorbereitende Arbeitsschritte sind allerdings wichtig, damit das Gesamtergebnis auch passt:

Das brauchen Sie

Statt einer Grundierung und nachfolgender Lasur können Sie übrigens eine 2 in 1 Lasur* auftragen. Dabei handelt es sich um eine Lasur, in der die Grundierung bereits implementiert ist. Wollen Sie später ohnehin lasieren, erspart Ihnen das einen Arbeitsschritt.

1. Schritt: Wässern des Holzes

Diesen Schritt müssen Sie aus meiner Sicht nicht unbedingt machen, es bietet aber einen Vorteil: Wenn Sie die Holzoberfläche wässern und dann trocknen lassen, stellen sich die Holzfasern auf.

Beim nachfolgenden Schleifen der Holzoberfläche können Sie dann diese Fasern wegnehmen und Sie erhalten eine sehr glatte Oberfläche. Wenn Sie das nicht als erforderlich erachten, können Sie diesen Schritt auch weglassen.

Am besten Sie waschen die Holzoberfläche mit einem Schwamm und sauberen Wasser gründlich ab – damit reinigen Sie das Holz und machen es gleichzeitig nass. Vor dem nächsten Schritt sollte die Oberfläche in jedem Fall vollständig trocken sein. Sie wird sich dann rau anfühlen.

2. Schritt: Abschleifen der Holzoberfläche

Egal, ob Sie den ersten Schritt vollzogen haben oder nicht, jetzt ist das Schleifen dran. Dieser Schritt ist wichtig, um einerseits eine schöne Oberfläche zu erzeugen und andererseits, um das Holz für nachfolgende Anstriche bereit zu machen.

Zum Schleifen verwende ich immer zwei Schleifpapiere* unterschiedlicher Körnungen. Ich starte mit der 120er Körnung und schleife dann alles noch einmal mit einer 180er Körnung.

Arbeiten Sie sich beim Schleifen immer von einer niedrigen Körnung (grob) zu einer höheren Körnung (fein) vor. Schleifen Sie auch immer entlang der Maserung. Quer zur Maserung zu schleifen bedeutet in Kauf zu nehmen, dass die Oberfläche zerkratzt.

Nach dem Schleifen entfernen Sie den Schleifstaub. Dieser ist beim Aufbringen der weiteren Anstriche hinderlich.

Fichtenholz schleifen

Das Abschleifen vor dem Grundieren ist auch bei Fichtenholz ein wichtiger Arbeitsschritt.

3. Schritt: Das Fichtenholz grundieren

Jetzt ist es soweit. Grundieren Sie nun das Fichtenholz. Dazu verwenden Sie am besten einen Pinsel (für größere Flächen eignet sich auch eine Rolle). Dabei nehmen Sie die Grundierung* auf den Pinsel und streichen Sie zuerst die Ecken und Kanten des Werkstücks (bzw. des Zauns, der Terrassendielen oder was auch immer). Dazu reicht ein schmaler Pinsel in der Regel aus.

Dann wenden Sie sich den größeren Flächen zu. Hier bietet sich die Verwendung eines breiteren Exemplars an.

Tipp HolzschutzWichtig ist, dass Sie die Grundierung überall satt auftragen. Ich empfehle daher immer erst die Grundierung und allfällige Folgeanstriche (beispielsweise Lasur) aufzutragen und erst danach einzelne Holzteile zusammenzubauen und zu verschrauben.

Wenn die Grundierung* getrocknet ist, erfolgt in aller Regel der weitere Auftrag mit Lasur, Lack, Wetterschutzfarbe, etc. Die bloße Grundierung alleine mag zwar ein guter Schutz sein – ausreichend ist er aber deshalb aus meiner Sicht nicht. Ich verweise daher an dieser Stelle auf diesen Artikel hier: Fichtenholz lasieren.

Auftrag Grundierung Fichte schützen

Das Einstreichen von Fichtenholz mit einer Grundierung ist das A & O für außenliegende Bauteile.

Fichtenholz grundieren – Fazit und Zusammenfassung

Fichtenholz ist ein beliebter Werkstoff für Haus und Garten – es ist aber von Natur aus nicht recht langlebig. Zwei Faktoren entscheiden also darüber, wie lange Sie Freude an diesem Holz haben: Der konstruktive Holzschutz und die Behandlung mit Anstrichmitteln.

Möchten Sie eine möglichst hohe Lebensdauer führt aus meiner Sicht kein Weg daran vorbei, beides optimal zu kombinieren. Eine sehr wichtige Basis dafür ist, dass Sie Fichtenholz grundieren. Wesentlich ist hier wiederum die Behandlung mit einem Bläueschutz, der auch gleichzeitig gegen Insekten und anderen Pilzbefall geeignet ist.

Ich verweise daher zum Abschluss noch einmal auf eine Grundierung für diesen Zweck im Außenbereich, die ich für geeignet halte, weil ich sie selbst bereits zu Hause verwendet habe:

Bondex Imprägnierung Plus 0,75L Holzschutz Grundierung...*
  • Zum Schutz von nicht tragfähigem Holz ohne Bodenkontakt im Außenbereich vor Fäulnis und Bläuebildung.

Letzte Aktualisierung: 27.07.2024, Bilder von amazon.de


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