Holz streichen mit dem Pinsel oder lieber mit der Rolle?
Das Streichen von Holz ist seit langer Zeit ein wesentlicher Beitrag zu einem guten Holzschutz. Neben dem Anstrichmittel sind die Auftragswerkzeuge natürlich im Fokus von Heimwerker & Co. Die zwei gängigsten Methoden sind der Pinsel und die Rolle. Daher behandle ich in diesem Beitrag die Frage, ob man Holz eher mit einem Pinsel oder mit einer Rolle streichen sollte oder ob es vielleicht auch Sinn macht, beides zu nutzen.
Der Pinsel zum Anstreichen
Der Pinsel ist der Klassiker – egal ob Lackieren, Lasieren oder Ölen, der Pinsel ist eigentlich so vielseitig einsetzbar, dass er für nahezu jede Arbeit einsetzbar ist.
Aber Pinsel ist nicht gleich Pinsel: Sowohl von der Länge der Borsten, von der Breite des Schafts sowie vom Borstenmaterial her gibt es erhebliche Unterschiede. Außerdem ist auch ein qualitativ hochwertiger Pinsel nicht gerade billig – meiner Erfahrung nach ist es hier in der Regel so, dass teurere Pinsel auch die hochwertigeren sind.
Synthetische Borsten oder Naturborsten?
Eine der grundlegenden Fragen beim Pinselkauf stellt sich beim Material der Borsten:
Naturborsten* bieten den Vorteil einer natürlichen Oberflächenschuppung. Jede Faser läuft spitz zu und kann dadurch erstens Farbe gut halten und gibt diese auch gleichmäßig wieder auf die zu streichende Oberfläche ab. Bei Lacken auf Lösungsmittelbasis, welche die Borsten nicht quellen lassen, haben sich Naturborsten daher bewährt. Farben und Lacke auf Wasserbasis können das Aufquellen dieser Borsten nach sich ziehen.
Pinsel mit Borsten aus synthetischen Materialien* sind pflegeleichter (diese neigen nicht zum Aufquellen) und sind eine gute Alternative zu Naturborsten. Synthetische Pinsel können sowohl mit lösemittelhaltigen Farben als auch mit solchen auf Wasserbasis genutzt werden und sind leicht zu reinigen. Punkto Funktionalität stehen sie Naturborsten – aufgrund immer besserer Entwicklungen – betreffend Halten der Farbe und Farbabgabe kaum mehr nach (so zumindest meine Erfahrung).
Pinselschaft & Pinselform
Zwar nicht ganz so wichtig aber auch nicht unwesentlich sind der Schaft und die Form eines Pinsels.
Ich selbst bevorzuge Pinsel mit einem Holzschaft*, weil sie angenehm in der Hand liegen und es sich bei Holz um ein Naturprodukt handelt. Außerdem können Sie – so ähnlich, wie bei einem Messer – den Schaft aus Holz pflegen, indem Sie ihn zum Beispiel einölen.
Ein Schaft aus Kunststoff ist auch möglich – hier liegt der Vorteil klar in der Leichtigkeit der Reinigung und in der Tatsache, dass Kunststoff an und für sich sehr pflegeleicht ist. Zudem haften hier Lack und andere Mittel nur bedingt, weil es eine glatte Oberfläche ist.
Betreffend Pinselform gibt es unterschiedliche Arten: Von breit bis schmal ist alles zu kaufen und auch runde Pinsel gibt es. Hier hängt es stark von der zu streichenden Oberfläche ab. Schmale Pinsel sind wendig und kommen leichter in Ecken und Kanten, dafür können Sie mit breiteren Pinseln schnell viel Fläche abdecken.
Meiner Erfahrung nach hat sich noch immer eine Mischung aus unterschiedlichen Pinselformen als großer Vorteil erwiesen.
Die Rolle zum Auftragen
(Farb) Roller kennen die meisten wahrscheinlich vom Ausmalen des Hauses – aber auch zum Auftragen von Holzschutzmittel können Rollen herangezogen werden.
Sie sind am besten dann einsetzbar, wenn es sich um Anstriche von großen Flächen handelt (beispielsweise eine Tischoberfläche) oder wenn der Auftrag (beispielsweise bei Lacken) möglichst gleichmäßig sein soll.
Beim Pinseln besteht immer die Gefahr, dass die Pinselstriche später sichtbar sind. Das vermeiden Sie bei der Rolle zur Gänze.
Gängig sind Rollen aus Lammfell* oder aus Schaumstoff*. Gerade die Schaumstoff-Exemplare eignen sich für schöne und homogene Oberflächen, wie das beim Lackieren oft gewünscht ist.
Beachten Sie auch, dass ein unebener Untergrund, der überstrichen werden soll, mit der Rolle kaum zu bedienen sein wird. Hier kommt die Flexibilität des Pinsels ins Spiel.
Holz streichen mit dem Pinsel oder mit der Rolle?
Nun, eine Antwort auf diese Frage ist kaum möglich – beste Ergebnisse erzielen Sie meiner Ansicht nach aus einer Kombination der Vorzüge beider Werkzeuge. Anmerken möchte ich, dass ich persönlich immer lieber mit einem Pinsel arbeite.
Dem Grunde nach lassen sich Pinsel und Rolle* aber durchaus gemeinsam einsetzen. Denken Sie nur an das Streichen eines Türblattes. Hier können Sie zuerst mit einem geeigneten und schmalen Pinsel die Ecken und Kanten sowie Stirnseiten einstreichen. Danach wechseln Sie zur Rolle und machen die Fläche. Alternativ zur Rolle können Sie natürlich auch einen breiteren Pinsel verwenden.
Das funktioniert aber nicht überall: Bei einem Fensterrahmen beispielsweise haben Sie kaum Fläche zu bearbeiten, aber eventuell Sprossen. Hier eignet sich ein Pinsel allemal mehr, als eine Rolle.
Es kommt, wie so oft im Leben, also darauf an: Spezielle Formen, unebene Flächen, Ecken, Kanten, Stirnseiten und dergleichen können Sie viel besser mit einem Pinsel streichen. Sehr gut eignet sich ein Rundpinsel* dazu, wie er oft beim Lackieren benutzt wird.
Wollen Sie eine große Fläche streichen oder verlangt die Optik eine möglichst schöne Oberfläche (ohne Pinselstriche) werden Sie mit der Rolle besser beraten sein.
Eine Kombination aus beiden Stärken ist wahrscheinlich die beste Variante, falls das möglich ist.
Eines haben beide Werkzeuge gemeinsam: Waschen und Reinigen sie diese immer gleich nach dem Anstrich, damit Farbe, Lacke und Lasuren nicht eintrocknen können. Hier mehr dazu: Pinsel richtig reinigen.
Sehen Sie sich zum Abschluss noch ein meiner Ansicht nach tolles Rollen- und Pinselset an:
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Letzte Aktualisierung: 2024-11-23, Bilder von amazon.de