Holzschutz gegen Bläue und Fäulnis: Diese Mittel gibt es
Meiner Erfahrung nach ist eine der Hauptursachen für kaputte Hölzer im Außenbereich das Problem von Bläue und Fäulnis. Gerade bei uns heimische Nadelhölzer (wie die Fichte) ist anfällig auf den Bläuepilz, der die Fäulnis begünstigt. Wie Sie das Problem in den Griff bekommen und welcher Holzschutz gegen Bläue und Fäulnis aus meiner Sicht ideal ist, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was ist Bläue und was ist Fäulnis?
Zu Beginn möchte ich kurz auf die zwei wichtigsten Begriffe in diesem Beitrag etwas näher eingehen:
Bläue
Bei der Bläue handelt es sich um einen Pilz, genauer gesagt dem Bläuepilz. Es handelt sich dabei um eine bläulich-graue Verfärbung des Holzes, die an und für sich ein rein optischer Mangel ist. Der Bläuepilz befällt die holzeigenen Inhaltsstoffe (die Lumina der Holzzellen) und durch Lichtbrechung erscheinen diese eben nicht mehr bräunlich, sondern gräulich. Der Befall schadet dem Holz aber nicht direkt, sondern indirekt – indem er es anfälliger für Feuchtigkeitseintrag macht. Wie jeder andere Pilz auch, benötigt die Bläue auch gute Umgebungstemperaturen und das ist in erster Linie eine ausreichende Feuchtigkeit.
Fäulnis
Mit der Holzfäulnis meint man ganz landläufig das Auftreten einer Holzschädigung durch den Befall von Pilzen oder Schwämmen. Im weiteren Sinne bedeutet das auch, dass das Holz dadurch morsch wird bzw. geworden ist. Es gibt aber hier natürlich eine Reihe von Stadien, die das Holz durchlebt, bevor es endgültig kaputt ist. Auch bei der Fäulnis spielt die Feuchtigkeit eine große Rolle. Die Holzbläue (hier auch mehr: Bläueschutz für Holz) ist dabei eine bestimmte Fäule (auch oft als Lagerfäule bezeichnet). Eine andere Art der Fäulnis ist zum Beispiel die Stammfäule, die durch einen Schwamm an der Holzoberfläche ersichtlich ist und das Holz direkt schädigt.
Zusammenfassend kann man daher sagen, dass der Bläuepilz eine besondere Art von Fäulnis darstellt. Er zerstört das Holz nicht direkt, sondern begünstig weitere Fäulnisprozesse. Holzfäule an sich ist teilweise ein holzzerstörender Prozess durch den Befall von Pilzen aufgrund von Feuchtigkeit.
Der Pilzbefall begünstigt das immer schnellere Verfallen des Holzes, was im Endeffekt optische, konstruktive und statische Auswirkungen haben kann. Wichtig ist also, es vor Fäulnis aber auch vor Bläue gut zu schützen.
Welcher Holzschutz ist gegen Bläue und Fäulnis zu gebrauchen?
Einerseits ist es wichtig, dass Sie Hölzer so einbauen, dass diese weitgehend vor Nässe geschützt werden. Das ist außen in den meisten Fällen aber nicht möglich. Daher ist der Einbau so zu gestalten, dass die feuchte auch wieder abtrocknen kann. Dazu habe ich in diesem Beitrag am Beispiel einer Terrasse ein paar Tipps gegeben: Konstruktiver Holzschutz bei der Terrasse.
Der zweite wichtige Punkt ist die Behandlung der Holzoberfläche mit Holzschutzanstrichen. Dies ist vor allem bei den heimischen Nadelhölzern (beispielsweise der Fichte) enorm wichtig, da der Bläuepilz bevorzugt diese Hölzer befällt.
Grundierung mit Bläueschutz
Wie bei jedem Haus ist das Fundament die wichtigste Sache. Das ist auch beim Holzschutz gegen Bläue und Fäulnis nicht anders. In diesem Fall ist das Fundament die Grundierung (mit einem integrierten Schutz gegen Bläue und Pilze). Solche Produkte sind in ausreichendem Maße verfügbar und sehr wirkungsvoll.
Tragen Sie so eine Grundierung* nach dem Schleifen der Holzoberfläche auf. Gegebenenfalls sind zwei Anstriche durchzuführen (je nachdem, wie das auf dem Produkt angegeben ist). Dazwischen sollte die Grundierung abtrocknen.
Die Grundierung alleine ist aber noch kein ausreichender Schutz. Nachfolgend sollte unbedingt noch ein Anstrich mit einer Lasur, einem Lack oder einer anderen (Wetterschutz) Farbe erfolgen.
Hier ein paar mögliche Grundierungen mit integriertem Bläueschutz:
Letzte Aktualisierung: 6.10.2024, Bilder von amazon.de
2 in 1 Lasur mit integrierter Grundierung
Eine weitere Option, die ich für sehr geeignet halte (und immer wieder anwende) ist die sogenannte 2 in 1 Lasur* (bzw. 3 in 1 Lasur). Dabei handelt es sich um eine Lasur, die bereits eine Grundierung mit dabei hat. Oft handelt es sich bei dem Zusatz sogar um eine Grundierung mit Bläueschutz, was also perfekt zum Schutz geeignet ist.
Nach dem Schleifen der Holzoberfläche lasieren Sie die Oberfläche zweimal ein und lassen dazwischen auch die 2 in 1 Lasur gut trocknen. Klar ist aber auch, dass mit einer Lasur der Schutz regelmäßig wieder erneuert werden muss. Ich selbst streiche die meisten lasierten Holzoberflächen im Freien einmal pro Jahr (meist im Frühling).
Wenn Sie auf der Suche nach einer 2 in 1 Lasur mit Grundierung sind, sehen Sie sich hier um:
Letzte Aktualisierung: 6.10.2024, Bilder von amazon.de
Lasuren und Lacke
Wenn Sie erst mit einer reinen Grundierung arbeiten sollten Sie nachfolgend unbedingt eine Endbeschichtung auftragen. Dazu können Sie verschiedene Optionen wählen. Für einige habe ich spezielle Artikel zusammengestellt, weshalb ich an dieser Stelle lediglich auf diese verweise:
- Dünnschichtlasur (durchscheinend)
- Dickschichtlasur (deckend)
- Klarlack (transparent)
- Bunter Lack (deckend)
- Wetterschutzfarbe (deckend)
Der Auftrag dieser Anstriche ist in aller Regel nicht weiter schwer. Zwei konkrete Anleitungen habe ich auch hier für Sie: Anleitung zum Lasieren von Holz und Anleitung zum Lackieren von Holz.
Erdberührte Hölzer: Hohes Gefährdungspotential
Einen Spezialfall stellen erdberührte Hölzer dar. Diese sind ohne Vorkehrungen im Nullkommanichts von Holzfäule befallen, da sie in der Regel ständig nass sind. Dazu habe ich hier bereits einmal einen Artikel veröffentlich: Holz im Boden schützen.
Hier hilft lediglich der Auftrag eines speziellen Anstrichs, auch oft als Fäulnis-Schutz* bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um einen bituiminösen Anstrich, der das Holz überdeckt und so wie eine Gebäudeabdichtung wirkt. Das sieht zwar optisch nicht schön aus, ist aber sehr effektiv. Aufgetragen sollte dieser Schutz so werden, dass dieser noch über das Erdreich ragt, wie untenstehende Skizze verdeutlichen soll.
Holzschutz gegen Bläue und Fäulnis – Fazit
Bläue und Fäulnis sind bei Hölzern und Holzoberflächen zwar mitunter sehr unangenehm aber wenn Sie regelmäßigen Holzschutz auftragen wird es in der Regel erst gar nicht soweit kommen. Die Bläue ist eine optische Erscheinung, die die Holzzerstörung indirekt begünstigt. Wichtig ist dabei immer, Holz so trocken als möglich zu halten.
Als sehr guter Holzschutz erweisen sich Grundierungen* mit Schutz gegen Bläue, Pilze bzw. holzzerstörende Insekten. Aber damit alleine ist es nicht getan. Das Anstreichen der Oberfläche mit einer Deckschichte (Lack, Lasur) ist ebenfalls eine wichtige Angelegenheit.
Sehen Sie sich zum Abschluss eine aus meiner Sicht geeignete Grundierung mit Bläueschutz bei Amazon an:
- Vorbeugender Schutz gegen holzverfärbende Pilze (Bläue) & holzzerstörende Pilze (Fäulnis)
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