Holzschutz gegen Wespen: Das können Sie unternehmen
Es ist nicht recht lustig, wenn man bemerkt, dass sich Wespen an Holz zu schaffen machen, das für einen bestimmten Verwendungszweck hergestellt wurde. Das kann zum Beispiel eine Sitzbank, ein Gartenzaun oder auch eine Holzverschalung an der Hausmauer sein. Nicht unbedingt, dass die Wespen so eine hohe Gefahr darstellen (was manchmal zweifelsohne der Fall ist) – in diesem konkreten Fall handelt es sich um eine Zerstörung des Holzes. In diesem Beitrag möchte ich darauf eingehen, was aus meiner Sicht der beste Holzschutz gegen Wespen ist.
Warum ist Holz bei Wespen oft so beliebt?
Falls Sie denken, die Wespen laben sich am Holz und verspeisen es, dann liegen Sie falsch. Wespen brauchen das Holz bzw. Teile davon, um sich damit ein Nest zu bauen. Vermischt mit ihrem Speichel ist das nämlich ein hervorragendes Baumaterial, das dünner als Papier ist aber stabil genug, um Nester zu errichten.
Wenn Sie übrigens Wildbienen am Holz entdecken, sind die dort meist nicht, um Holz für den Nestbau zu gewinnen, sondern nisten sich dort ein. Wildbienen sind solitär lebende Bienen (es gibt auch Wespen, die Einzelgänger sind), die es sich oft in bestehenden Löchern oder morschem Holz gemütlich machen, um dort ihre Nester zu bauen. Intaktes Holz ist daher hier meist nicht erste Wahl. Wollen Sie das generell verhindern, sollten Sie darüber nachdenken, ein Insektenhotel zur Verfügung zu stellen.
Wespen bevorzugen übrigens morsches und bewittertes (ergrautes) Holz mit Patina eher als neues bzw. geschütztes Holz. Daher ist die neuwertige Möblierung auf der Terrasse oft ohnehin für die Wespe keine Option.
Wie kann man Holz vor Wespen schützen?
Ein probater Holzschutz gegen Wespenfraß ist, das Holz nicht verwittern zu lassen. Immer rundum geschütztes Holz ist weniger anfällig für Wespen. Ist das der Fall, suchen Sie sich meist eine geeignetere Alternative. Wenn Sie allerdings die Patina bei Ihrer Holzverschalung gerne haben, müssen Sie auch in Kauf nehmen, dass sich die eine oder andere Wespe daran zu schaffen macht. Hier erfahren Sie übrigens alles über den Holzschutz gegen Bläue und Fäulnis.
Um das Verwittern zu verhindern müssen sollten Sie das Holz regelmäßig pflegen und vor allem schützen. Dazu gibt es drei gängige Methoden:
Lasieren
Die Lasur zieht üblicher Weise tief in das Holz ein. Zu unterscheiden sind Dünn- und Dicksichtlasuren. Bei der Zweiten bildet sich (ähnlich, wie bei einem Lack) auch eine Deckschichte über der Holzoberfläche. Wenn Sie mit einer Lasur arbeiten, sollten Sie davor auch eine entsprechende Grundierung nicht vergessen oder eine 2-in-1 Lasur nehmen, die eine Grundierung bereits dabei hat.
Letzte Aktualisierung: 2024-11-11, Bilder von amazon.de
Der kleine Nachteil beim Lasieren (mit der Dünnschichtlasur) ist jedenfalls, dass der Holzschutz regelmäßig (meiner Meinung nach reicht meist einmal pro Jahr) wieder zu erneuern ist.
Lackieren
Beim Lackieren überdecken Sie das Holz mit einer Schutzschichte (dem Lack). Auch beim Lackieren macht eine Grundierung Sinn – um die Saugfähigkeit des Holzes auszugleichen und um einen guten Haftgrund zu bieten.
Durch die Überdeckung ist der Schutz vor Feuchtigkeit und UV-Bestrahlung sehr hoch und der Holzschutz muss nicht ständig erneuert werden, sondern nach Bedarf bzw. wenn der lack beginnt abzublättern.
Die Wespen kommen durch die Überdeckung zwar nicht zum Holz aber Sie nehmen damit eben in Kauf, dass Struktur und Maserung des Holzes nicht mehr sichtbar sind.
Ölen
Auch mit Ölen ist ein regelmäßiger Holzschutz zu erzielen. Sie erhalten damit die Optik des Holzes und schützen es vor dem Austrocknen. Durch die Ölsättigung hat es Feuchtigkeit viel schwerer, in das Holz einzudringen und so der Wegbereiter für die Wespen zu sein.
Ich selbst bevorzuge natürliche Öle, wie Leinöl oder Walnussöl. Diese brauchen zwar länger zum Aushärten, sind aber frei von Zusätzen und daher sehr nachhaltig und ökologisch.
Ich selbst halte übrigens nichts davon, extrem biozidhaltige Holzschutzmittel gegen Wespen einzusetzen. Erstens glaube ich, dass auch ohne solche Mittel ein guter Holzschutz zu erzielen ist und bedenken Sie immer auch, dass Sie die meisten Holzoberflächen mit bloßer haut berühren (Verrücken von Gartenmöbeln, Barfuß auf der Holzterrasse, etc.).
Weitere Methoden, um Wespen von Holz fernzuhalten
Hier habe ich noch weitere Tipps für Sie, um Wespen von Holzoberflächen fern zu halten:
- Wollen Sie nicht, dass Wespen Ihre Gartenmöbel attackieren, halten Sie sich einfach öfter dort auf. Wespen scheuen (auch wenn es nicht so wirkt) Menschen und besorgen sich Utensilien für den Nestbau in der Regel dort, wo sich keine Menschen aufhalten. Eine verwaiste Gartenbank ist attraktiver für Wespen als die Möblierung auf der Terrasse, die regelmäßig benutzt wird.
- Ätherische Öle, wie beispielsweise Lavendel, Vanille und Pfefferminze mögen Wespen überhaupt nicht. Stellen Sie daher Duftlampen dort auf, wo Sie Wespen eher nicht haben möchten.
- Stellen Sie den Wespen absichtlich altes, verwittertes Holz im Garten zur Verfügung – bevorzugt an jenen Stellen, wo es Sie selbst nicht stört. Dieses nehmen die Tiere eher an, als altes aber regelmäßig benutztes.
Bedenken Sie auch, dass Holz an der Wetterseite (das ist in unseren Gefilden üblicher Weise die Westseite) stärker vom Wetter betroffen ist und daher eher verwittert. Dort haben die Wespen also oft leichteres Spiel und es sind diese Oberflächen, die Sie besonders schützen sollten.
Bereits verwittertes Holz wieder ertüchtigen
Wenn die Wespen bei Ihrem Holz ihr Unwesen treiben und Sie feststellen, dass es daran liegt, dass die Oberfläche bereits verwittert ist bzw. eine graue Patina hat, können Sie folgendes zur Behebung dieses Umstandes tun (am Beispiel des Auftrages einer Lasur):
- 1. Schritt: Schleifen Sie die Holzoberfläche ab (Persönliche Empfehlung: Körnung 100 bis 120) oder behandeln Sie das Holz mit einem Entgrauer*. Dieser löst die Oberfläche zum Teil auf (also die Vergrauung), sodass Sie diese abbürsten können. Nach der Anwendung des Entgrauers sollten Sie die Oberfläche trocknen lassen und in jedem Fall trotzdem schleifen.
- 2. Schritt: Tragen Sie nun eine Grundierung auf. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass es sich um eine Grundierung handelt, die auch zur nachfolgenden Lasur passt (also, dass beides zum Beispiel Produkte auf Wasserbasis sind, etc.). Vernünftig ist es aus meiner Sicht in derselben Produktlinie eines Herstellers zu bleiben, wenn das möglich ist. Auch eine sehr gute Alternative ist die Verwendung einer 2 in 1 Lasur*.
- 3. Schritt: Behandeln Sie nach dem Abtrocknen der Grundierung nun die Holzoberfläche zweimal mit der Lasur und lassen Sie dazwischen diese Lasur trocknen, wie in der Produktbeschreibung angegeben. Nach dem Trocknen der zweiten Lasurschichte sind Sie fertig.
Hier habe ich eine detaillierte Anleitung zum Lasieren von Holz für Sie, in der ich die einzelnen Arbeitsschritte genauer erklärt habe.
Es ist jedenfalls nicht sehr schwierig, eine Lasur aufzutragen. Wesentlich sind aus meiner Sicht noch der richtige Pinsel – am besten Sie verwenden einen Lasurpinsel und dass es sich möglichst um nachhaltige Produkte handelt (beispielsweise solche, die mit dem Blauen Engel gekennzeichnet sind).
Holzschutzmittel gegen Wespen
Wie Sie sehen können, stillen Wespen an Holz nicht ihren Hunger sondern brauchen es als Baumaterial für Nester und somit um für Nachwuchs zu sorgen – ein höchst natürlicher Vorgang.
Aus meiner Sicht ist die effektivste Methode, Holzoberflächen, die nicht von Wespen befallen werden sollen, zu schützen. Ist das Holz erst einmal alt und bewittert, dann ist es oft schon zu spät und die Insekten haben ein Auge darauf geworfen.
Aber selbst dann besteht immer noch die Möglichkeit, das Holz zu schleifen und erneut zu schützen. Sehen Sie sich dazu auch eine aus meiner Sicht geeignete Lasur für außenliegende Holzoberflächen im Detail bei Amazon an:
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